Politische Meinungsäußerung / BBL-Regelwerk
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Seit wann ist eine Meinung zu einem Mord politisch?Ich denke die Verantwortlichen sollten mal über ihr rechtsstaatlichesVerständnis nachdenken. Zu solcheinem Ereignis steht wohl jedemeine Meinung zu, die Mann hier ja wohl Eurer darf (wir sind ja wohl immernoch in einem Rechtsstaat und nicht in Russland). Dies ist mein erster Beitrag aufSD aber es war mir ein Bedürfnis.
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Der Eröffnungspost/Thread hätte durchaus sauberer geschrieben werden können, schade, denn das Thema ist leider brandaktuell…
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und leider kommen dann internationale Medien dazu die es noch schlimmer machen.
LINK (eurohoops)
glaube kaum dass das BBL Präsidium das gerade biegen können wird. Der Ruf ist ruiniert…
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@Andi1: Arbeitest du bei der Bild? Man kann die Aussagen von Stefan Holz ja zurecht kritisch sehen, aber die Headline dieses Threads ist dann doch etwas weit hergeholt.
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Und eine grandiose Reaktion von Per Günther!
LH
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Entschuldigt die Fehler aber ich war wütend über diesen Umgang mit denSportlern. Ich denke aber jeder hat mich verstanden.
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- Es ist ein absolutes PR Desaster von Dr. Holz. Eigentlich sollten Medien doch zu seiner Kernkompetenz gehören. Da hätte es tausend Möglichkeiten gegeben, mit tausend Worten nichts zu sagen. Es hätte der BBL aber auch sehr gut zu Gesicht gestanden, sich so zu positionieren, dass sie ein Statement gegen Rassismus nicht als politische Äußerung ansieht.
- Er zitiert im Prinzip die eigenen Regeln. Im Wesentlichen unterscheidet er sich damit nicht wesentlich von der DFL, wobei die durch Aktionen gezwungen war, zu reagieren. Dabei hat sie “salomonisch” gehandelt. Aus Sicht der BBL bereits proaktiv tätig zu werden, ist wirklich dumm. Damit hat man völlig unnötig einen Pflock eingeschlagen.
- Was wird passieren? Selbstverständlich werden Spieler Aktionen zeigen. Da hat sich die BBL in eine Situation gebracht, wo sie sich selbst Spielraum genommen hat. Einfach ignorieren geht nicht mehr. Im Prinzip kann die Liga nur noch die Kurve kriegen, in dem sie verlautbaren lassen, dass sie diese Aktionen nicht als politisches Statement betrachten. Aber selbst dann sehen sie nicht gut dabei aus. Ich erwarte irgend eine Liga-Aktion gegen Rassismus, hinter der sich gefälligst alle Spieler versammeln sollen. Das wird aber nicht wirklich funktionieren. Die Spieler sind Individuen und wollen und werden sich entsprechend individuell äußern.
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Zur inhaltlichen Einschätzung habe ich im Nachbarthread schon was geschrieben aber auch wenn Holz wirklich völlig empathielos sein sollte oder ihn Rassismus nicht interessiert (Schlimmeres sollte man ihm nicht unterstellen) erweist er der BBL damit auch wirtschaftlich einen Bärendienst:
- Die Liga hatte eine Chance auf positive Schlagzeilen und viel positive Aufmerksamkeit von neuem Publikum, jetzt wird in allen Leitmedien ein Bild der BBL gezeichnet, das kaum geeignet ist neues Publikum anzuziehen.
- Die Liga buhlt um amerikanische Spieler, viele von ihnen schwarz und nicht im Villenvorort aufgewachsen, diesen Spielern und denen die bereits in der BBL spielen springt er quasi mit dem Hintern ins Gesicht, ebenso allen Spielern die sich hier solidarisieren, was nahezu 100% sein durften.
- Die überwiegende Zahl der Basketballfreunde findet Rassismus abstoßend. Image spielt auch eine Rolle bei der Entscheidung ob man nächste Saison eine Dauerkarte für die BBL, die DFL oder für den Zoo kauft, das gilt auch für potentielle Sponsoren.
Ich hoffe stark, dass die Vereine Holz daran erinnern wer ihn bezahlt und für wen er arbeitet, ansonsten kann er bald wieder in einer schweizerischen Sportrechtevermarktungsklitsche einen auf neutral machen.
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Ich hoffe es finden sich genug Spieler die sich nicht einschüchtern lassen. Herr Holz hat sich wohl ein Eigentor geschossen.
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Der Thread für den homo échauffé a.k.a. Wutbürger. Euch ist hoffentlich klar, dass politische Diskussionen und damit entsprechende einseitige Äußerungen auch nach den Forenregeln hier in SD untersagt sind? Stecken hinter den Mods und Forenbetreibern auch gar Rassisten und Ewiggestrige?
Ich will hier gar nicht von Keulen schreiben. Da haben sich wesentlich eloquentere Leute, die mit Literatur ihr Geld verdienen und Preise eingeheimst haben, schon den Mund (nicht ganz zu unrecht IMHO) verbrannt, aber nicht alles, was der Wutbürger als Rassismus glasklar erkennt, ist für manch andere so glasklar. Juristen tun sich da schon viel schwerer, müssen das (IMHO gott sei dank) etwas differenzierter sehen:
Spiegel.de: Tönnies, Wurst und Wahn (Kolumne von Thomas Fischer)
Es ist also ganz einfach, man stilisiert (mancher Fußballtrainer würde hier lieber sterilisieren, eigentlich gar keine so schlechte Idee) seine politische Meinungsäußerung zu einer Frage über Rassismus um und schon sind die Gegner intolerante Menschenfeinde. Wie tolerant!Zunächst einmal bedaure ich den absolut unnötigen Tod eines Menschen und interessiere mich nicht, welche Zwecke und Ziele damit vermeintlich verbunden gewesen sein sollen. Ein Mensch ist tot, völlig sinnlos! Ich verstehe nicht, dass die dafür verantwortlichen Personen bis zuletzt nicht wenigstens in Untersuchungshaft gekommen sind. Ich bin ungläubig, dass voneinander unabhängige Autopsien zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, so dass zumindest eine Untersuchung offenbar nicht unabhängig vorgenommen wurde.
Aber goutiere ich es, um sich daran hochzuziehen, Leute wieder schwarz-weiß in Freund und Feind zu unterteilen? Ist das nicht genau die Art der Spalter? Sollte dieser Tod und die darin vermuteten Umstände nicht uns dazu aufrufen, keine Gräben aufzureißen und Unterschiede zu betonen.
Ich finde es richtig, dass die BBL keine politischen Meinungsäußerungen während der Spiele zulassen will. Hat jemand nicht ESPNs “Once Brothers” gesehen? Ich habe das noch erlebt, als Serbien (& Montenegro) als BR Jugoslawien erstmals wieder an einer EM teilnahmen:
youtube.com: 1995 Eurobasket medal ceremony …
Es gibt wichtigeres als Sport! Wie erfreulich das doch ist, genau deshalb sollte man sich davor hüten, den Sport unnötig mit anderen wichtigeren Dingen aufzuladen!Edith hat Link korrigiert
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Der Thread für den homo échauffé a.k.a. Wutbürger. Euch ist hoffentlich klar, dass politische Diskussionen und damit entsprechende einseitige Äußerungen auch nach den Forenregeln hier in SD untersagt sind? Stecken hinter den Mods und Forenbetreibern auch gar Rassisten und Ewiggestrige?
Ich will hier gar nicht von Keulen schreiben. Da haben sich wesentlich eloquentere Leute, die mit Literatur ihr Geld verdienen und Preise eingeheimst haben, schon den Mund (nicht ganz zu unrecht IMHO) verbrannt, aber nicht alles, was der Wutbürger als Rassismus glasklar erkennt, ist für manch andere so glasklar. Juristen tun sich da schon viel schwerer, müssen das (IMHO gott sei dank) etwas differenzierter sehen:
Spiegel.de: Tönnies, Wurst und Wahn (Kolumne von Thomas Fischer)
Es ist also ganz einfach, man stilisiert (mancher Fußballtrainer würde hier lieber sterilisieren, eigentlich gar keine so schlechte Idee) seine politische Meinungsäußerung zu einer Frage über Rassismus um und schon sind die Gegner intolerante Menschenfeinde. Wie tolerant!Zunächst einmal bedaure ich den absolut unnötigen Tod eines Menschen und interessiere mich nicht, welche Zwecke und Ziele damit vermeintlich verbunden gewesen sein sollen. Ein Mensch ist tot, völlig sinnlos! Ich verstehe nicht, dass die dafür verantwortlichen Personen bis zuletzt nicht wenigstens in Untersuchungshaft gekommen sind. Ich bin ungläubig, dass voneinander unabhängige Autopsien zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, so dass zumindest eine Untersuchung offenbar nicht unabhängig vorgenommen wurde.
Aber goutiere ich es, um sich daran hochzuziehen, Leute wieder schwarz-weiß in Freund und Feind zu unterteilen? Ist das nicht genau die Art der Spalter? Sollte dieser Tod und die darin vermuteten Umstände nicht uns dazu aufrufen, keine Gräben aufzureißen und Unterschiede zu betonen.
Ich finde es richtig, dass die BBL keine politischen Meinungsäußerungen während der Spiele zulassen will. Hat jemand nicht ESPNs “Once Brothers” gesehen? Ich habe das noch erlebt, als Serbien (& Montenegro) als BR Jugoslawien erstmals wieder an einer EM teilnahmen:
youtube.com: 1995 Eurobasket medal ceremony …
Es gibt wichtigeres als Sport! Wie erfreulich das doch ist, genau deshalb sollte man sich davor hüten, den Sport unnötig mit anderen wichtigeren Dingen aufzuladen!Ich sehe nicht, dass Mods hier eingreifen. Der Punkt ist nämlich, dass wir nicht über eine politische Frage wie Trump vs. Biden diskutieren, sondern darüber, dass die BBL eine gesellschaftliche Aussage als politische Meinungsäußerung verbieten möchte. Wie wäre es denn nach einem Terroranschlag, wäre da eine Schweigeminute auch eine problematische Meinungsäußerung, weil man die politische Neutralität zwischen Terroropfern und Terroristen wahren möchte?
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Sicher kann es problematisch ein, wenn Spieler/Sportler ihre Position nutzen, um irgendeine Message rüberzubringen, deshalb ist es verständlich, wenn man sowas eigentlich nicht zuläßt (zulassen will). Aber in diesem Fall, ohne Not so ein Statement rauszugeben ist schon ziemlich daneben. Und dann noch als BBL. Das Gute ist: Man wird dadurch das Gegenteil von dem erreichen, was man eigentlich beabsichtigt hatte.
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Da hat die BBL aber ganz schnell die Notbremse gezogen:
https://www.easycredit-bbl.de/de/n/news/2020/juni/pm-statement-holz/
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[…] Aber goutiere ich es, um sich daran hochzuziehen, Leute wieder schwarz-weiß in Freund und Feind zu unterteilen? Ist das nicht genau die Art der Spalter? Sollte dieser Tod und die darin vermuteten Umstände nicht uns dazu aufrufen, keine Gräben aufzureißen und Unterschiede zu betonen. […]
Das ist etwas offtopic, aber:
Ich persönlich bin der Ansicht, dass die, wie du es formulierst “Unterteilung in Schwarz-Weiß” oder auch die Benennung von “Feinden” in dieser Diskussion die Anerkenntnis der Existenz des Grabens darstellt, Und somit den ersten notwendigen Schritt diesen zu überwinden. -
Auf Twitter stellen alle Team sich klar auf! Gut so! “es ist unsere Pflicht uns einzumischen” –> Göttingen
und noch vieles mehr der anderen Mannschaften… Lohnt sich reinzuschauen. -
Albaneuling@ ich danke das jemand es auch so sieht. Manche interpretieren etwas hinein was niemand versteht. Mord ist nicht politisch. In diesem Fall eher Menschenverachtend. Dazu darf wohl jeder seine Meinung eusern ohne bestraft zu werden.
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Herr Holz ist Politiker und reagiert. Sehr unglaubwürdig.
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Immerhin versucht der Elefant, das zerbrochene Porzellan einzusammeln …
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Da hat die BBL aber ganz schnell die Notbremse gezogen:
https://www.easycredit-bbl.de/de/n/news/2020/juni/pm-statement-holz/
Tatsächlich sehr langsam. So viel Presseberichte hatte die BBL noch nie, das ist ein absoluter Imageschaden. Holz hat sich absolut daneben geäußert und hätte das viel besser machen sollen. Dass man dann knapp 3h braucht um so eine Stellungnahme hinzuklatschen ist dann echt lahm.
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Da hat die BBL aber ganz schnell die Notbremse gezogen:
https://www.easycredit-bbl.de/de/n/news/2020/juni/pm-statement-holz/
Tatsächlich sehr langsam. So viel Presseberichte hatte die BBL noch nie, das ist ein absoluter Imageschaden. Holz hat sich absolut daneben geäußert und hätte das viel besser machen sollen. Dass man dann knapp 3h braucht um so eine Stellungnahme hinzuklatschen ist dann echt lahm.
Dem kann ich mich nur anschließen. Der Spiegel-Artikel ging gegen Vormittag online, man hat also nochmal viel länger als 3 Std gebraucht. Dass dann so ein armseeliger, gefühlter Zwei-Zeiler bei raus kommt, rundet die Geschichte ab
Nationale wie Internationale Sport- und Basketball-Portale greifen die Geschichte auf, darunter zahlreiche fassungslose Reaktionen von ausländischen Basketball-Profis… das sich selbst angeheftete Image wird man nicht mit nem 30 Sek “No to racism” Video wieder aufpäppeln können -
Zur Frage, die mehrmals, auch im anderen Thread aufgeworfen wurde: Was soll daran politisch sein?
Wir werden ja sehen, was für Statements kommen werden. Jedenfalls werden vielfach in der Presse und von Demonstranten politische Forderungen erhoben. Bzw. auch sonst sind die Statements ja per se nicht unproblematisch.
Nehmen wir mal Dortmunds Achraf Hakimi. Der zeigte auf dem Spielfeld sein T-Shirt mit dem Spruch “Justice for George Floyd”.
Mal ganz abstrakt gesprochen: Da gibt es einen Todesfall in den USA. Und die US-Behörden ermitteln gegen den/die beteiligten Polizisten wegen (sinngemäss) Totschlags. Was soll die Aussage des protestierenden Spielers denn nun sein? Wie kann oder muss man sie als Unbeteiligter verstehen?
Entweder ist sie natürlich eine politische - weil er damit einen konkreten Einzelfall als Beispiel für ein problematisches gesellschaftliches und Rechts-System heranzieht, und da öffentlich Änderungsdruck im Hinblick auf das “System” erzeugen will.
Oder der mediale “Druck” soll auf den konkreten Einzelfall hinwirken. Also auf Ermittlungsaktivitäten und rechtsstaatliche juristische Beurteilung des Falls. Ja, natürlich fordert der Spieler explizit nur was von “Gerechtigkeit”. Aber implizit und im Kontext der Nennung dieses Einzelfalls ist klar, wie die Botschaft verstanden wird: “Bestraft nur diese Polizisten scharf genug!” Und eine solche Beeinflussung wäre in einem Rechtsstaat ebenfalls recht problematisch.
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Oder der mediale “Druck” soll auf den konkreten Einzelfall hinwirken. Also auf Ermittlungsaktivitäten und rechtsstaatliche juristische Beurteilung des Falls. Ja, natürlich fordert der Spieler explizit nur was von “Gerechtigkeit”. Aber implizit und im Kontext der Nennung dieses Einzelfalls ist klar, wie die Botschaft verstanden wird: “Bestraft nur diese Polizisten scharf genug!” Und eine solche Beeinflussung wäre in einem Rechtsstaat ebenfalls recht problematisch.
Nach der Logik dürften Medien und Journalisten auch keine Kommentare angeben, weil irgendwer im System beeinflusst werden könnte. Meinungsfreiheit hört nicht ader Sporthallentür auf. Alle wollen immer Sportler, die nicht nur noch leer Phrasen dreschen, aber wenn ein Sportler was zu sagen hätte, ist es auch nicht richtig. Der DFB hat (richtigerweise) auch keine Strafen verteilt, aber dass man das überhaupt diskutieren muss … in den USA zeigen Popovich und Kerr und viele weitere ja auch, wie es anders geht.
Und ja, das schließt alle (nicht rechtswidrigen) Meinungen ein für mich. Die man ja nicht teilen muss - so funktioniert eben Meinungsfreiheit. Hass ist aber keine Meinung.
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Das sagten die Spieler dazu:
-Seine klare Meinung machte der frühere Nationalspieler Per Günther deutlich. Der Ulmer Profi twitterte, es stehe jedem frei, sich politisch zu äußern. Wenn es deswegen zu Geldstrafen komme, werde er sich finanziell daran beteiligen.
-Nationalspieler Danilo Barthel sagte: “Wenn man mich abseits des Feldes fragt, gebe ich klar meine Meinung ab und das ist ein klares Zeichen gegen Rassismus.”
-Rückendeckung erhielt er in seienr Haltung von Münchens Sportdirektor Marko Pesic. “In einer Zeit, in der es um Solidarität und Zusammenhalt geht, kann niemand den Spielern das Wort verbieten. Sich gegen Rassismus zu stellen, ist keine politische Äußerung, sondern eine Lebenseinstellung”, so Pesic.
Alles aus dem Spiegel Bericht.
Den Worten von Pesic ist nichts aber auch gar nichts hinzuzufügen.
Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen! -
Nach der Logik dürften Medien und Journalisten auch keine Kommentare angeben, weil irgendwer im System beeinflusst werden könnte
Dort ist aber je nachdem noch sachliche Auseinandersetzung, Begründung und Dialog gegeben. Dass jemand seine Meinung begründet und differenzieren kann.
Meinungsfreiheit hört nicht ader Sporthallentür auf. Alle wollen immer Sportler, die nicht nur noch leer Phrasen dreschen, aber wenn ein Sportler was zu sagen hätte, ist es auch nicht richtig.
Na offensichtlich wollen “alle” (Funktionäre) zumindest keine Sportler, die ihre politische Meinung auf dem Platz ausdrücken. Deshalb ist es ja grundsätzlich verboten - wie auch Stefan Holz sagte.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich habe wenig Probleme mit politischen Sportlern, oder welchen, die ihre Meinung sagen. Ich hab mehr eines damit, wenn sie “sportlich” dafür bestraft werden sollen, dass sie persönlich eine solche haben und äussern.
Und ja, das schließt alle (nicht rechtswidrigen) Meinungen ein für mich. Die man ja nicht teilen muss - so funktioniert eben Meinungsfreiheit. Hass ist aber keine Meinung.
Wo ist die Grenze? Ich habe nur mal gegoogelt, und als erstes stach mir der häufig verwendete Slogan “No justice, no peace” ins Auge. Klar, es gibt sicher die, die das nur als laute und deutliche “Meinungsäusserung” betrachten. Und es gibt die, die es eben “handfester” interpretieren.
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Da hat die BBL ja die Büchse der Pandora geöffnet!
Eigentlich zieht man als BBL das Thema an sich, macht eine Schweigeminute oder so und zeigt damit seine Solidarität. Und untersagt alle übrigen Äußerungen Einzelner am Spielfeld. Denn diese sind aus gutem Grund untersagt.
Alle, die das jetzt völlig anders sehen, können sich ja mal fragen, ob sie die gleiche Meinung hätten, wenn einzelne Spieler Gerechtigkeit für die Opfer des NSU gefordert hätten oder für Maria Ladenburger.
Wo will eine BBL da jemals noch glaubwürdig eine Grenze ziehen? Wenn man das versucht, wird sofort die Frage kommen, ob ein Opfer weniger wert ist als das andere.
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Da hat die BBL ja die Büchse der Pandora geöffnet!
Eigentlich zieht man als BBL das Thema an sich, macht eine Schweigeminute oder so und zeigt damit seine Solidarität. Und untersagt alle übrigen Äußerungen Einzelner am Spielfeld. Denn diese sind aus gutem Grund untersagt.
Alle, die das jetzt völlig anders sehen, können sich ja mal fragen, ob sie die gleiche Meinung hätten, wenn einzelne Spieler Gerechtigkeit für die Opfer des NSU gefordert hätten oder für Maria Ladenburger.
Wo will eine BBL da jemals noch glaubwürdig eine Grenze ziehen? Wenn man das versucht, wird sofort die Frage kommen, ob ein Opfer weniger wert ist als das andere.
Danke! Bin froh, dass hier einige Versuchen auch den anderen Blickwinkel zu sehen.
Holz hätte dieses Interview besser niemals gegeben bzw. sich wage äußern sollen. Eine entsprechende und konzentrierte sowie von der BBL organisierte Aktion hätte ggf. sämtliche eigenständigen Gesten gar nicht erst “hochkommen” lassen. Jetzt ist man in der Lage, dass die Spieler und Vereine sich sagen “jetzt erst recht”. Wenn man seine Interviews kennt, dann versteht man seine Äußerungen glaube ich besser. Im Gegensatz zu vielen Leuten hier, sieht er die BBL und die Spiele als Produkt. Ganz leidenschaftslos. Genau mit dieser Haltung hat er ein nüchternes Interview gegeben. Dass die Aussagen nicht in (irgendeine) die Zeit passen und einen (zurecht) Shitstorm nach sich ziehen, liegt in der Natur unserer Zeit.Am Ende verliert der Basketball, der gerade eine historische Chance hatte im Blickfeld zu stehen. In einer Zeit in der außer Fußball, Darts und Galoppsport nicht viel passiert.
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[…]
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Dass die Aussagen nicht in (irgendeine) die Zeit passen und einen (zurecht) Shitstorm nach sich ziehen, liegt in der Natur unserer Zeit.
Am Ende verliert der Basketball, der gerade eine historische Chance hatte im Blickfeld zu stehen
Tut er das wirklich?
Du sagtest es doch gerade selbst: “Jetzt ist man in der Lage, dass die Spieler und Vereine sich sagen “jetzt erst recht””
…und wenn sie das dann auch in die Tat umsetzen, gibt das den Medien doch erst recht die Gelegenheit, zu berichten, wie deutlich und couragiert Basketballspieler in Deutschland ein Zeichen setzen. Und wenn das dann noch das an den ersten ein, zwei Spieltagen der Gruppenphase oder des Finales passiert, ist das mediale Timing dafür doch fast perfekt!?
Und solange man die Spieler dafür letztendlich grosszügig nicht bestraft, bricht auch kein Shitstorm (mehr) über die Liga herein. Dann bleiben gedanklich bestenfalls nur noch couragierte Basketballspieler hängen. Tun sie letztendlich ohnehin mehr als irgendein sesselfurzender Geschäftsführer.
Eine vielleicht etwas paradoxe, aber auf den zweiten Blick vielleicht geradezu geniale PR-Taktik.
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Wenn das die Intention war, dann wäre es gleichfalls bitter.
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Ich glaube nicht, dass es die Intention war. Aber als Zyniker müsste man es vielleicht genauso “erfinden”. Bad news is good news.
Würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn es den Effekt eher verstärkt. Wenn heute schon Spiegel und co. berichteten, werden einige Journalisten nun womöglich noch ein Quentchen genauer bei der BBL hin schauen.
PS: was ich damit sagen will: ich glaube nicht, dass es unter dem Strich einen negativen Effekt auf Zuschauerzahl und Aufmerksamkeit haben wird (und weder sollte man die Geschehnisse in den USA auch dazu missbrauchen, noch hat man das).
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https://www.easycredit-bbl.de/de/n/news/2020/juni/pm-persoenliches-statement-holz/
Ich respektiere dieses Statement zu später Stunde.
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Nein. Der letzte Satz wirkt wie eine Ausrede. Wie kann man in diesen Tagen nicht den Weitblick haben bei einem Interview? Wann war das Thema Rassismus zuletzt so stark in den Medien wie in diesen Tagen? Da muss er einfach mal nachdenken vorher.
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Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein.
Die ursprüngliche Aussage im Interview war großer Käse. Das Ststement hier finde ich gut, der Fehler war bereits gemacht, also auch nichts wieder gut zu machen. In einer Zeit, in der Menschen in wichtigen Positionen eigentlich nur dementieren, aussitzen oder ablenken, ist das Statement von Holz eher sogar ein angenehmer Gegenpol.
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Das persönliche Statement von Holz verdient Respekt. Zugleich kann man nur erahnen, wieviel Druck er intern und extern in den letzten 24 Stunden (zurecht) erhalten hat. Ein „wohl“ weniger und ein „falsch“ anstelle von „unglücklich“ und ich könnte 100% zustimmen. Aber auch so hat er es wohl gerade noch geschafft, eine nicht mehr aufzuhaltende Lawine inkl. persönlicher Konsequenzen zu stoppen. Angezählt ist Hr. Holz sicher.
Großer Dank an alle Vereine und Beteiligte, die sofort die Wucht dieser fatalen Aussage erkannt haben und sich entsprechend positioniert haben.
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wer der meinung ist, menschen in führungspositionen müssten fehlerfrei agieren, hat in seinem leben selbst noch nie wirklich verantwortung übernommen. eine nacht drüber schlafen, seinen persönlichen fehler eingestehen und die aussage von gestern revidieren. das zeugt aus meiner sicht von reife! jemandem diese chance nicht einzuräumen, ist kinderkram.
[edit: es hat ein wichtiges wort gefehlt.]
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Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein.
Die ursprüngliche Aussage im Interview war großer Käse. Das Ststement hier finde ich gut, der Fehler war bereits gemacht, also auch nichts wieder gut zu machen. In einer Zeit, in der Menschen in wichtigen Positionen eigentlich nur dementieren, aussitzen oder ablenken, ist das Statement von Holz eher sogar ein angenehmer Gegenpol.
Ein angenehmer Gegenpol? Was soll er denn sonst machen? Wozu erst noch das andere Statement Stunden vorher?
In diesen Zeiten muss! jmd, der eine Profisportliga vertritt klar sein, wie seine Aussagen in der Öffentlichkeit ankommen, gerade bei dem aktuellen Geschehen. Wenn er es nicht weiß, dann braucht er einen Medienberater. -
Ich vermute, dass die erste Aussage eher lauten sollte “Keinen US Wahlkampf während der Corona Play-Offs”. Zu behaupten, dass sei unglücklich ausgedrückt worden, wäre eine ziemliche Untertreibung …
Ich denke aber, dass man das vor dem Hintergrund sehen muss. Ich stimme @murcs übrigens komplett zu: Führungskräfte müssen nicht alles wissen, sie müssen in der Lage sein, schnell zu reagieren und Fehler ggf. zu korrigieren. Das hat Holz getan. Angezählt ist er aber auf jeden Fall. Wir könnten uns an dieser Stelle auch über all die Spieler freuen, die sofort, eindeutig, ohne Schaum vor dem Mund Position bezogen haben. Evtl. das Positive in diesem Debakel. -
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Ich denke, auch wenns hart klingt, in spätestens 12 Monaten ist diese Sache von den meisten eh vergessen. Egal welches Statement Herr Dr. Holz abgegeben hat.
Für mich persönlich sollten Statements gegen Rassismus nie personenbezogen sein. Auch Statements die Agressivität fördern(No Justice no Peace) sollten unterlassen werden.
Daher finde ich dunkle Armbinden, Shirts mit Aussagen ohne Personenbezog sowie einen Kniefall vor dem Spiel verbunden mit einer Schweigeminuten viel Aussagekräftiger.
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Nein. Der letzte Satz wirkt wie eine Ausrede. Wie kann man in diesen Tagen nicht den Weitblick haben bei einem Interview? Wann war das Thema Rassismus zuletzt so stark in den Medien wie in diesen Tagen? Da muss er einfach mal nachdenken vorher.
Mein Beitrag wird nun etwas off topic, es ist mir aber eine Herzenssache hier mal ein paar Worte dazu zu verlieren.
Punkt1: Holz hat einen Fehler gemacht, diesen relativ schnell eingestanden und eindeutig korrigiert, Damit hat die Sache (zumindest aus meiner Sicht) aus dem Weg geräumt und den Spielern der BBL eigentlich einen Freifahrtschein für Proteste erteilt.
Punkt2: Was hätte Holz, nachdem der Fehler entstanden war, deiner Meinung nach tun sollen ? Ich finde es immer schade, wenn man Kritik an dem handeln anderer Personen anbringt ohne nur im geringsten darauf einzugehen, was diese denn hätten besser machen sollen. Nur zu sagen dass es falsch war ist halt arg wenig.
Punkt3: Ja, das Thema Rassismus ist aktuell wieder in den Medien aufgrund eines Todesfall in den USA. Aber eigentlich ist das Thema Rassismus all gegenwärtig und sollte nicht nur nach dem Todesfall ein Thema sein. Wäre der US-Bürger nicht an der Aktion gestorben, hätte es keine Meldung darüber gegeben und das Thema Rassismus wäre nicht hochgekommen, obwohl die Behandlung des US-Bürgers nahezu identisch geblieben wäre. “Nur” der Todesfall öffnet uns die Augen. Schade, den besonders in den USA ist der Rassismus täglich zu spüren. Auch in Deutschland ist dies täglich zu spüren, aktuell nicht in dieser gewaltsamen Ausprägung, aber dennoch zu spüren.Der Rassismus den wir in den USA und auch in Deutschland erleben, geht oftmals von Personen aus, die Angst haben ihren persönlichen Lebensstandard an andere (Fremde) zu verlieren. Dabei leben wir grade in Deutschland in einem Land in dem für alle genügend vorhanden ist. Um so unverständlicher die Sache.
Unsere gemeinsame Aufgabe sollte es sein, diesen Rassismus zu stoppen, durch Aufklärung, durch Gespräche, aber auch durch Schutz. Und auch durch klares Handeln von jedem einzelnen. Nur Lippenbekenntnisse bringen nichts.
Sorry für den langen Text, mir war wichtig darzustellen, dass Rassismus eine tägliche Erscheinung ist und nicht zufällig durch den Tod eines Menschen entsteht.Wenn zur arg offtopic bitte einfach löschen.
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Wenn da mal bei der BBL nicht bald Köpfe rollen… jemand hat das Interview mit der missverständlichen Aussage erst autorisiert, dann dauert es Stunden, bis man auf diesen unfassbaren (für BBL-Verhältnisse) Shitstorm reagiert, kommt dann mit einem halbgaren Statement von wegen “Naja, so wie ihr das versteht ist es ja gar nicht gemeint”, mit dem die Verantwortung für die Worte mehr oder weniger dem Leser zugeschrieben wird, ehe man spät in der Nacht mit einem zweiten Statement mal auf die Idee kommt, einen Fehler einzugestehen. Das Statement ist grundsätzlich okay, kommt aber eben gute 14 Stunden zu spät. Sorry, aber so schlecht wie die Aussage von Holz auch war, da versagt die Kommunikationsabteilung der BBL im Nachgang komplett.