One Love - wie hätte der DBB entschieden?
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Mal ein wenig offtopic, sorry dafür.
Was hätte der Basketball Bund wohl entschieden, wenn es bei uns zu so einer Situation kommen würde, wie bei den Fußballern jetzt, mit der Armbinde.
Wenn ich ehrlich bin, wären für mich da auch keinen anderen Entscheidung bei anderen deutschen Verbänden zu erwarten gewesen.
Oder kennt ihr einen stuktierten, dynamischen, aufrichtigen Verband im deutschen Sport.
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Keine Ahnung was dein generelles Verbandsbashing hier soll.
Es gibt in jedem Verband sehr gute Leute, genauso wie es sie in jedem Verein gibt.
Was willst du mit so einer Generalkritik hier erreichen?
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Da beim Basketball der Kapitän keine Armbinde trägt, kommt der DBB gar nicht in diese Situation.
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Aber dazu ganz frisch, REWE beendet die Zusammenarbeit mit dem DFB wegen des Einknickens des Verbandes. Starkes Zeichen.
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Ich finde die Frage zwar wohlfeil, aber letztlich schon eine Überlegung wert.
Wir haben ja erlebt, dass der DBB ein starkes und deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt hat – ob er dasselbe auch gegen Homophobie setzen würde? Keine Ahnung.Aber ein Blick über den großen Teich lehrt uns, dass, wenn der Markt nur groß genug ist, sämtliche Werte hinten überfallen – siehe den Umgang der NBA mit China-kritischen Wortmeldungen von Spielern…
Ich würde meine Erwartungen an gewinnorientierte Kollektive grundsätzlich nicht allzu hoch ansetzen…
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@SchaumbergerWick Nicht nur die NBA. Auch Spieler und Trainer, die ansonsten sehr outspoken sind bezüglich sozialen und politischen Themen die eine gewisse Marktkonformität haben, haben zu China entweder die Klappe gehalten oder gleich die Spieler kritisiert, die sich chinakritisch geäußert haben.
Beim Geld hört schließlich der Spaß auf!
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Die Diskussion wird dann natürlich für den Basketball relevant wenn Qatar oder die Emirati sich entscheiden sollten in die EL einzusteigen und einzelne Spiele dort vor Ort ausgetragen werden sollen.
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Sobald es um Geld geht, sinkt der moralische Anspruch und findet sich in reinen Lippenbekenntnissen wieder. Ich sehe keinen Grund, warum dies beim Basketball-Bund anders sein soll.
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Vermutlich wäre der DBB smarter gewesen als der DFB. Das Problem des DFB ist doch jetzt, dass etwas angekündigt wird “One Love Kapitänsbinde” und dann knickt man ein, wenn die Konsequenzen aufgezeigt werden. Jetzt ist das Agieren des DFB nur peinlich. Konsequent wäre gewesen, dass Manuel mit der “One Love Kapitänsbinde” aufläuft, und wenn es zu einer gelben Karte kommt, dann verlässt die “Mannschaft” unter Protest das Feld und fliegt nach Hause mit einem dicken FU Fifa, oder FU Qatar.
Allerdings hätte man aber auch im Vorfeld nachdenken können und wie Frankreich handeln. Da gab es zu Beginn eine Erklärung warum man die normale Spielführerbinde nimmt und gut ist.
Und so schätze ich hätte auch der DBB gehandelt. Der hätte zuerst nachgedacht, die möglichen Folgen bewertet und dann dementsprechend entschieden, dh er hätte sich wie Frankreich entschieden statt wie der DFB dazustehen, für den man sich eigentlich nur noch fremdschämen kann. -
@Snash sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
Manche Entwicklungen brauchen einfach Zeit.
Ja, ich habe auch noch Hoffnung, dass der korruptionsdurchseuchte Fußballweltverband noch reformfähig ist, gut, dass wir da einer Meinung sind
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Inwiefern, @Snash, ist der Westen denn moralisch überheblich/bigott unterwegs, wenn im laufenden Turnier eine gemeinsam ausgearbeitete Kompromisslösung unter Androhung sportlicher Sanktionen gekippt wird? Das ist ja hier das Thema des Threads.
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@Snash sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
Das macht den Westen in solchen Weltgegenden ja auch so beliebt daß er immer gleich den moralischen Zeigefinger schwingen will. Manche Entwicklungen brauchen einfach Zeit.
Ich sehe das als seine (die des Westens) Pflicht an immer und überall für gewisse Werte und Menschenrechte zu stehen und diese zur Sprache zur bringen und zu repräsentieren, ansonsten macht man sich doch komplett zum Hampelmann und unglaubwürdig.
Das hat rein gar nichts mit moralischer Zeigefinger zu tun. -
Jetzt kommt Schwung in die Bude.
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ArvySabas11, interessiere mich zu wenig für Fußball und noch weniger für deren Weltverband um dazu was sagen zu können. Hab selbst einen schwulen Neffen den ich menschlisch sehr schätze. Der weiß natürlich sehr gut daß es Ecken in der Welt gibt die er mit seinem Lebenspartner besser meidet. In Oman kann man als Homosexueller 7 Jahre in’s Gefängnis kommen. Das gab es vor nicht allzulanger Zeit in Europa auch noch. Bin mir nicht sicher ob es Sache solcher Sportgroßveranstaltungen ist das zu verändern zu versuchen. Dort gibt es keine Demokratie im westlichen Sinn wie in der Mehrzahl der Länder der Welt auch nicht. Üble Erfahrungen mit dem Kolonialismus (der ja noch nicht so lange zurückliegt); religiöser Fanatismus und andere Wertvorstellungen gibt es dort auch. Schon klar daß die WM ohne die Öl-Milliarden dort nie Station gemacht hätte. Wenn man da aber schon hinfährt sollte man sich auch als das was man ist, als Gast benehmen. Der ständige Kontakt mit dem Westen, seiner Technik, Internet, Geschäftspartnern, Touristen usw. wird auch auf den Oman langfristig seine Wirkung haben. Da braucht es keine Regenbogenbinden-Aktionen oder ähnliches. Wenn man da unaufdringlicher vorgeht wird man da mMn letzendlich mehr erreichen.
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@ArvySabas11 sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
@Snash sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
Manche Entwicklungen brauchen einfach Zeit.
Ja, ich habe auch noch Hoffnung, dass der korruptionsdurchseuchte Fußballweltverband noch reformfähig ist, gut, dass wir da einer Meinung sind
Sportverband, es ist nicht nur der Fußball.
Ein euroleaugeverein in Katar ist ja auch schon im Gespräch -
@Snash: Das führt jetzt etwas weit weg, aber wo wir hier ja schon eher grundsätzliches Diskutieren:
das “letztendlich mehr erreichen” zweifle ich grob an: Die Welt bewegt sich rasant weg vom Gesellschaftsmodell der Demokratie. Und damit auch von der Vorstellung, Menschenrechte universell zu akzeptieren. Der Raum, in dem wir unsere Wertvorstellungen teilen, wird immer kleiner, das merken wir ja schon im eigenen Hinterhof. In Europa. In der Welt.
Ich habe keine Hoffnung, dass unsere Lebensweise noch viele andere Menschen hinter dem Ofen hervorholt. Alle wissen, dass man Wohlstand, Luxus und Ressourcenvergeudung auch ganz ohne den westlich geprägten moralischen Überbau anstreben kann (bzw. merken mittlerweile alle, dass der schon immer ein Stück weit nur Fassade war?).
Wie man damit umgeht weiß ich aber auch nicht. Die Idee des Sports als völkerverständigendes Massenspektakel ist ja nicht schlecht - wenn das aber umschwenkt um die Gräben nur mehr zu vertiefen (Deutsche gegen Katari, Katari gegen Missionseifer und Gastarbeiter, alle gegen die Fifa und und und…) , dann läuft irgendwas grob falsch.
Im Rahmend er Olympischen Spiele stand mal die Idee im Raum, eine große Sportstätte zu bauen und die Spiele fortan grundsätzlich nur noch dort zu veranstalten (ähnlich den antiken Spielen) – um die Ressourcenvergeudung etc kleinzuhalten. Eine neutrale Spielstätte, das fände ich gar nicht so schlecht. Freilich müsste man in sowas, wohl noch um so mehr, mit strengen Neutralitätsgeboten und sehr unterdrückter Meinungsäusserung leben…
Immerhin würde der ganze Rummel um die Bestechungsgelder und Bankette und Urlaubsreisen der FIFA Funktionäre wegfallen… ist das nicht was?
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Es war doch abzusehen, dass man in dieser Angelegenheit nur verlieren kann. Die absolute Machtstellung der FIFA in Sachen WM besteht und diese ist auch nicht kurzfristig zu brechen, auch wenn es langfristig das Ziel sein muss die FIFA zu Reformen zu zwingen oder Sie gänzlich zu entmachten und notfalls eine “Konter-WM” ins Leben zu rufen.
ABER: wenn man dem Ruf der FIFA (und des Geldes) folgt und sich aufmacht in ein Land dessen Sitten und Gebräuche und Gesetzgebung irgendwo zwischen dem 16-18 Jahrhundert stehen geblieben sind, dann hat man sich anzupassen auch zähneknirschend–oder eben wegbleiben!! Es wäre smarter gewesen a.) die WM für diesen Gastgeberstandort sportlich zu verpassen
b.) mit Verweis auf die Lage dort abzusagen und den Startplatz an eine andere Nation freizugeben oder c.) um die Ablehnung und den Protest Ausdruck zu verleihen eine Casting-Mannschaft aus Amateuren dort hin zu senden, die den Hohn der FIFA entlarvt.Man hat aber dieses Turnier sportlich seriös und ernsthaft angenommen und sich darauf vorbereitet, also muss man jetzt so konsequent sein und das bestmögliche rausholen und dazu gehört dann, dass man solche Sanktionen ebenfalls vermeidet.
Der “böse Bube” in diesem Spiel ist die korrupte FIFA mit Ihrem unerträglichen “Infantilo” ( warum hat man nicht Seppl Blatter behalten??) die Katarer sind eben rückständig und wenn wir in Deutschland WM hätten und dort wären Teams aus dem arabischen Raum zu Gast die hier auf Trikots und mit anderen Mitteln für die Scharia und das Recht auf Meinungsfreiheit pochen auch wenn diese
aus dem Mittelalter stammen, dann würden wir das auch niemals akzeptieren–und damit heiße ich keinesfalls die Intoleranz der Kataris gut -
@Snash
Das hat auch relativ wenig mit Fußball per se zu tun - nur insofern, als dass Fußball weltweit am reichweiten- und somit umsatzstärksten ist. Wir können also auch ohne (dein) Fußballfachwissen entspannt darüber philosphieren gibt genug Parallelen zu unserem schönen Ballsport.Ganz klar ist in der Angelegenheit die FIFA der main villain. Sie wusste, unter welchen Bedingungen dieses Turnier geplant & durchgeführt werden würde, wieviele Leichen den Weg pflastern würden (Kafala-System aka modern slavery) und welche Resonanz es in der internationalen Staatengemeinschaft hervorrufen würde. Die (ich glaube 60) Milliarden, die sie mit der WM einstreichen, dürften für sie ein gutes Trostpflaster sein im Umgang mit dem (westlichen) shitstorm gegen sie.
Dass dieses Turnier ein Brennglas zukünftiger Auseinandersetzungen mit dem Thema sporting mega events und Wertevorstellungen/Staatsformen ist, ist klar. Kaum noch eine westliche/altindustrielle/global north-Stadt möchte noch Olympische Spiele ausrichten - aus gutem Grund, ist doch der modus operandi der Rechteinhaber solcher Sportgrößtveranstaltungen die Privatisierung von Gewinnen und die Sozialisierung von Schäden und Verlusten. Kapitalismus eben.
Wie oben geschrieben:
- Menschenrechte sind nicht verhandelbar.
- Noch KEIN sporting mega event hat eine nachhaltende Verbesserung der Menschenrechtslage in Gastgeberländern hervorgerufen. Das ist reiner Mythos.
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@SchaumbergerWick sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
@Snash: Das führt jetzt etwas weit weg, aber wo wir hier ja schon eher grundsätzliches Diskutieren:
das “letztendlich mehr erreichen” zweifle ich grob an: Die Welt bewegt sich rasant weg vom Gesellschaftsmodell der Demokratie. Und damit auch von der Vorstellung, Menschenrechte universell zu akzeptieren. Der Raum, in dem wir unsere Wertvorstellungen teilen, wird immer kleiner, das merken wir ja schon im eigenen Hinterhof. In Europa. In der Welt.
Ich habe keine Hoffnung, dass unsere Lebensweise noch viele andere Menschen hinter dem Ofen hervorholt. Alle wissen, dass man Wohlstand, Luxus und Ressourcenvergeudung auch ganz ohne den westlich geprägten moralischen Überbau anstreben kann (bzw. merken mittlerweile alle, dass der schon immer ein Stück weit nur Fassade war?).
Wie man damit umgeht weiß ich aber auch nicht. Die Idee des Sports als völkerverständigendes Massenspektakel ist ja nicht schlecht - wenn das aber umschwenkt um die Gräben nur mehr zu vertiefen (Deutsche gegen Katari, Katari gegen Missionseifer und Gastarbeiter, alle gegen die Fifa und und und…) , dann läuft irgendwas grob falsch.
Fürchte da hast du recht!
Trump hat ja auch seine Präsidentschafts-Kandidatur abgegeben. Pünktlich dazu hat er von Musk seine Twitter-Freigabe zurück. Jetzt kann er wieder mit seiner Fake-News-Kampagne loslegen und genau die Werte bekämpfen für die USA in anderen Weltgegenden eintritt. -
@SchaumbergerWick sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
Im Rahmend er Olympischen Spiele stand mal die Idee im Raum, eine große Sportstätte zu bauen und die Spiele fortan grundsätzlich nur noch dort zu veranstalten (ähnlich den antiken Spielen) – um die Ressourcenvergeudung etc kleinzuhalten. Eine neutrale Spielstätte, das fände ich gar nicht so schlecht.
Diese Idee brächte neben den offenkundigen Vorteilen enorme Nachteile für die dann dauerhafte host city samt sehr weitem Umland. Im antiken Griechenland, als die “Welt” noch sehr klein war, ging das zugegeben sehr charmante Konzept noch auf, heute hieße es - ohne weitreichende finanzielle Neuregelungen zwischen dem IOC, den NOCs sowie der host city/region - langfristige wirtschaftliche Belastungen.
Insgesamt aber sicherlich eine Überlegung wert, unter der Voraussetzung des Reformwillens von Hr Bach & Co. Also eher utopisches Filmmaterial
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Der Großteil der Spiele der Basketball-WM im kommenden Jahr findet übrigens auf den Philippinen statt. All die aktuelle Kritik an Katar kann man dann quasi wiederholen.
Da wir hier kein Politik-Forum sind, nur ein paar kurze Ausführungen: Bis Juni diesen Jahres war dort Rodrigo Duterte Präsident, der in seinem selbsternannten “war on drugs” massenweise (vermeintlich) Drogensüchtige bzw. -dealer ohne jeglichen Prozesse auf der Straße erschießen ließ (unvergessen unter anderem dieses Zitat Dutertes:" H.tler hat drei Millionen Juden massakriert, hier sind drei Millionen Drogenabhängige. Ich würde sie gerne umbringen"). Die Anzahl der Toten durch die unrechtmäßigen Exekutionen dürfte die Zahl der toten Bauarbeiter in Katar weit übersteigen. Seit Juni ist nun Marcos Jr im Amt - auch wenn man ihn nicht in Sippenhaft nehmen sollte, ist es zumindest erwähnenswert, dass er der Sohn des Ex-Diktators ist, der das Land 14 Jahre unrechtmäßig regierte.
Von daher ist es durchaus denkbar bzw. wahrscheinlich, dass sich der DBB in einem Jahr in einer vergleichbaren Situation wie momentan der DFB befindet.
Bei aller berechtigten Kritik an Katar möchte ich aber auch noch dran erinnern, dass die Zustände hinsichtlich u.a. Schwulen- oder Frauenrechten in Deutschland und in der westlichen Welt vor wenigen Jahrzehnten auch noch diametral anders waren als glücklicherweise heutzutage.
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@AR07 sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
Vermutlich wäre der DBB smarter gewesen als der DFB.
Allerdings hätte man aber auch im Vorfeld nachdenken können […] Und so schätze ich hätte auch der DBB gehandelt. Der hätte zuerst nachgedacht, die möglichen Folgen bewertet und dann dementsprechend entschieden.Puuhh, da hast du ein sehr viel positiveres Bild von der Professionalität des DBB als ich.
Schon rein personell: der DFB kann sich einen ganzen Stab an Vollprofis und Medienberatern leisten. Der DBB hat Ingo Weiss, Teilzeit-Verbandschef.
Ich befürchte, das der DBB als Verband gar keine Meinung hätte, sondern nur einfach das macht, was ein prominenter Spieler und/oder die breite Öffentlichkeit fordert.
Sich im Vorfeld mit solch sensiblen Themen differenziert auseinandersetzen? Ich glaube nicht daran, das dies im DBB / Nationalmannschaftsumfeld möglich ist.@Snash sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
Jetzt kann er [Trump] wieder mit seiner Fake-News-Kampagne loslegen und genau die Werte bekämpfen für die USA in anderen Weltgegenden eintritt.
Welche Werte meinst du? Aktienwerte?
Demokratie und Menschenrechte können es ja kaum sein. -
Noch ein Gedanke:
Ist es in gewisser Weise nicht Doppelmoral jetzt erst zu Protesten gegen den Turnier-Ausrichter aufzurufen und sich als Opfer intoleranter Regeln/Gesetze hinzustellen?
Die teilnehmenden Sportverbände wissen seit der Vergabe wie die politische und moralische Situation in Katar ist. Genauso wie schon lange bekannt ist, wie das System Fifa funktioniert. Hat man daran versucht etwas zu ändern? Wo ist der (langfristige) Kampf für Menschenrechte und Toleranz an den Fronten, die man hätte beeinflußen können?
Statt das beschissene System zu ändern, was zu einer WM in Katar führt, regt man sich lieber über Armbinden und Sockenfarben auf. -
@Exil-Berliner sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
@Snash sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
Jetzt kann er [Trump] wieder mit seiner Fake-News-Kampagne loslegen und genau die Werte bekämpfen für die USA in anderen Weltgegenden eintritt.
Welche Werte meinst du? Aktienwerte?
Demokratie und Menschenrechte können es ja kaum sein.Klar, weiß ja jeder was für ein großer LGBT-Rechtekämpfer Trump ist, daß er wie der Teufel das Weihwasser jede Berührung mit amerikanischen Nazis scheut und daß ein Afro-Amerikaner der sich von der Polizei ungerecht behandelt fühlt bei ihm immer ein offenes Ohr findet.
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@Snash ich wollte keineswegs sagen, das Trump für positive Werte steht.
Ich will mit meinem Beitrag oben darauf hinaus, das die USA im Rest der Welt ausschließlich für Macht und Geld eintritt. -
Ach so! Hab mich schon gewundert. Ja, ist nicht alles lobenswert was die USA in Asien so gemacht hat. Saddam-Regime gegen IS und Flüchtlingselend zu tauschen war nicht so gut. In Afghanistan ähnlich. Gab sicher auch ein paar gute Sachen. Generell fehlt es uns Westlern aber an Respekt vor anderen Kulturen. Wenn der nicht da ist kann man es mit seinem Demokratie- und Menschenrechts-Eifer noch so ehrlich meinen , ohne Anerkennung von deren Selbstbestimmungsrecht setzt man sich dort nicht wirklich für Demokratie ein.
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@Snash Naja mangelnde Achtung der Menschenrechte und das ansprechen dieses Mangels hat nichts mit “fehlendem Respekt vor anderen Kulturen” zu tun.
Werden Menschenrechte missachtet, dann werden sie missachtet. Das mit “anderen Kulturen” erklären zu wollen ist ziemlich heuchlerisch.
Katar missachtet ja (ganz unabhängig von Demokratie oder nicht) die Arabische Charta der Menschenrechte, die Katar selber in der Arabischen Liga ratifiziert hat. Das hat in dem Fall NULL mit “Respekt vor anderen Kulturen” zu tun.
Oder man geht so weit und sagt, dass das in dieser Kultur eben dazu gehört. Das will der olle Emir aber sicher auch wieder nicht hören.
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schöne Doppelmoral, es kommt immer auf die Situation an:
Herr Habeck hat sich gestern bei Lanz zu der Äußerung leiten lassen, er würde die Binde tragen und es drauf ankommen lassen. Schön die Verantwortung auf andere schieben.
Wir alle haben noch die sehr tiefe Verbeugung vor dem Scheich von Katar vor Augen , als Herr Habeck im Frühjahr um Gas gebettelt hat. War da Menschenrecht ein Thema als er persönlich die Gelegenheit dazu hatte?FIFA ist ein Unternehmen, das mit dieser (moralisch zweifelhaften) WM 6.8 Mrd Dollar Gewinn einfahren wird. Da bleiben mehrere 100 Millionen auch für den DFB.
Wie hätte der DBB entschieden, hätte er die Chance mehrere 100Millioneen Dollar zu bekommen?
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@gironimo sagte in One Love - wie hätte der DBB entschieden?:
schöne Doppelmoral, es kommt immer auf die Situation an:
Herr Habeck hat sich gestern bei Lanz zu der Äußerung leiten lassen, er würde die Binde tragen und es drauf ankommen lassen. Schön die Verantwortung auf andere schieben.
Wir alle haben noch die sehr tiefe Verbeugung vor dem Scheich von Katar vor Augen , als Herr Habeck im Frühjahr um Gas gebettelt hat. War da Menschenrecht ein Thema als er persönlich die Gelegenheit dazu hatte?FIFA ist ein Unternehmen, das mit dieser (moralisch zweifelhaften) WM 6.8 Mrd Dollar Gewinn einfahren wird. Da bleiben mehrere 100 Millionen auch für den DFB.
Wie hätte der DBB entschieden, hätte er die Chance mehrere 100Millioneen Dollar zu bekommen?
Da gebe ich Dir völlig Recht, “Flagge zeigen” und Widerstand ist immer leicht von Anderen eingefordert und dann noch unter der Premisse, dafür ruhig mal Sanktionen in Kauf zu nehmen…Herr Habeck hätte sich vor den Scheichs gar nicht verbeugen müssen wenn er gesagt hätte “dann fördern wir jetzt mal unser eigenes Gas vor der Nordseeküste auch wenn wir 5-6 Jahre fracken müssen und dann sieht man weiter, aber da will man vor der Wählerschaft eben nicht das Gesicht verlieren…Erinnert mich an ein Filmzitat( De Niro oder Pacino) " wer sich mit einer Hure ins Bett legt, muss auch mit Ihr…”
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Ich klage ja gerne mit an, aber die Sportler (und alle die sportlich involviert sind) würde ich da gerne ausklammern: Im Fussball ist es ja nochmal deutlicher als in anderen Mannschaftssportarten: Eine WM ist das ultimative Ziel jedes 5 jährigen, der sich die Schuhe zuschnürt, und da das auch noch so selten stattfindet, ist die Chance, dabei sein zu können extrem gering. Alle, die da auf dem Platz stehen, haben 20 Jahre lang bei jedem Wetter geschwitzt, gebissen und gekotzt, um da einmal stehen zu dürfen. Ich hab dann doch Verständnis, für die Sportler, die sich da eben nur um den Sport kümmern wollen, und nicht um die Weltpolitik. Deswegen sind sie da überhaupt erst hingekommen, deswegen sind sie da.
Wir sind diejenigen, die leicht verzichten könnten, wenn wir wollten. Wir bräuchten nur nicht hinschauen, keine Adidas Produkte kaufen, keine CocaCola trinken – es wär sehr schnell ganz, wirklich ganz, anders, wenn “wir” das nur wollten… Aber “wir” tun ja nicht mal das, wir pflegen die Empörung in unser Abendunterhaltungsprogramm mit ein und lassens damit gut sein – hoffentlich gibts bald wieder sowas, es fühlt sich einfach so gut an, sich kollektiv auf der "richtigen Seite "zu wähnen.
Den Sportlern irgendwas vorzuwerfen ist einfach nicht in Ordnung.
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@SchaumbergerWick ich sehe das ähnlich, man braucht über die Zustände und das Weltbild in Qatar nicht diskutieren, jeder weiß Bescheid (oder meint es zu tun).
Aber solangsam sieht man ja in jeder Headline, egal ob Focus, BILD, Sport1, Facebook, Twitter nur noch “One Love”
und ich fürchte das wird sogar am Ende noch vor Energiekrise oder Bürgergeld das “Wort des Jahres 2022”.Mich wundert es eigentlich, dass noch gar keine Forderung aufkam, dass die Nationalhymnen vor jedem Spiel gegen “One Love” von Bob Marley ersetzt werden sollen. Es muss auch gar kein Ball mehr rollen, die Spieler können sich ja rund um den Mittelkreis hinsetzen und über Menschenrechte, Diversifikation und Toleranz debattieren und wer in 45 Minuten am meisten Betroffenheit ausstrahlt und die am längsten ohne Regung für den Weltfrieden, das Klima und die Menschenrechte stillsitzt hat gewonnen.
Es ist eine Fussball-WM, sie ist am gänzlich falschen Platz und zur gänzlich falschen Zeit, sie wurde verschachert von der FIFA und hätte von jedem Verband boykottiert werden können…aber jetzt ist es doch an der Zeit auch den Sportlern zumindest den Respekt zu zollen, das man nicht zu 95% über One Love berichtet
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@SonnyLB Bedenke, dass die WM in der Öffentlichkeit immer während des laufenden Turniers am stärksten Präsent ist. Menschen sind extrem schlecht darin vorauszuplanen (gibt ne spannende Studie dazu die Zeigt, dass 90% nicht 3 Monate vorausschauend handeln).
Also ist natürlich auch genau jetzt die Zeit um das Thema anzusprechen. Als UN Mitglied haben wir die allgemeine Erklärung der Menschenrechte anerkannt.
Wenn wir es nicht mal schaffen bei etwas so unwichtigem wie einem Sportevent dazu zu stehen, was ist die dann wert?Diese Diskussion ist elementar für die Ausrichtung unseres weiteren politischen Handelns. Wenn wir nicht mal hier in der Lage sind eine Linie zu ziehen, wo es doch nur um unser Vergnüngen geht, wieso sollten wir das dann machen wenn es um unseren Wohlstand geht? Wenn wir also nicht mal bei einer Fußball-WM sagen “so nicht”, dann werden wir das wohl auch nicht machen bei den zwangsarbeitenden Uiguren, den Kindersklaven in Afrika, den KZ ähnlichen Sammelstädten in Libyen und und und.
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Ein Zeichen würde heute sein, alle haben ihre schwarze oder weiße Jacke bei der Nationalhymne an und wenn sie diese dann ausziehen haben alle Spieler eine Regenbogenbinde um den Arm und Neuer die zusätzliche Kapitänsbinde um. Oder das deutsche Trikot hat plötzlich regenbogenfarbene Streifen o. ä. Das wäre ein Zeichen und dann wäre ich gespannt wie die FiFa mit dem größten Verband der Welt umgeht. Und dann reist man schlimmsten Fall ab. Na und Schei… wat druff.
Männer Eier sind gefragt. Und es braucht sich keiner rausreden “auf der Last der Spieler”, die nehmen auch alle Vorzüge auf Insta usw. gerne an. Sie müssen jetzt die Popularität nutzen, wann sonst.
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klasse Idee, man könnte doch einfach auch wie im Land des Gastgebers die Polygamie einführen und plötzlich sind alle Spieler mit einer “Frau Regenbogen” verheiratet und auf den Trikots steht dann " Nr.1 Neuer-Regenbogen", Nr. 5 “Süle-Regenbogen”, Nr.25 Regenbogen-Müller" usw.—bin denke ich raus
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@Flintstones : Reicht es nicht, dass diese Menschen so gut Fussball spielen, dass es Millionen von Leuten Spass macht ihnen dabei zu zusehen? Brauchen wir diese 11 Bübchen jetzt auch noch als moralische Anführer? Als Stellvertreter für unsere ethischen Bedürfnisse?
Was kommt denn noch? schicken wir sie demnächst nach Russland, einen Waffenstillstand aushandeln?
Sorry, ich weiß dass diese Typen von diesem Geschäft profitieren – aber auch das haben sie sich letztlich nicht ausgesucht. Wenn du zufällig Weltspitze im Fussball wirst, dann bist du da halt irgendwie zwangsläufig dabei…
Ne, wir sind mündige Bürger in einer Demokratie und Konsumgesellschaft – wir sind hier der Souverän, und folglich auch in der Verantwortung. Diese Verantwortung auf diese paar halb jugendlichen Hanseln abzuwälzen zu wollen finde ich eher peinlich.
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Der DFB, und offensichtlich auch andere große europäische Verbände, schafft es nicht einmal, einen Gegenkandidaten für die nächste Wahl des FIFA-Präsidenten aufzustellen. Man unterstützt nur den aktuellen nicht bei der Wahl. Hui, der wird sich aber ins Hemdchen machen. Die Funktionäre bekommen nicht einmal das hin, um für die Zukunft solche Veranstaltungen zu erschweren. Aber die Spieler sollen, statt sich ausschließlich aufs Sportliche zu konzentrieren, wozu sie bestenfalls alle vier Jahre Gelegenheit bei einer WM haben, zum Botschafter für Menschenrechte werden? Und wie ergebnislos der Boykott von sportlichen Großereignissen verläuft, sollte man wissen seit Moskau 1980 und Los Angeles 1984. Viele Sportler haben aber das Großereignis unwiederbringlich verpasst, auf das sie seit ihrer Kindheit trainiert haben.
Das einzige Glück des DBB könnte sein, dass es in der deutschen Öffentlichkeit kaum einen interessiert, was bei einer Basketball-WM passiert. Es sei denn, die Medien entdecken bis dahin noch das Potential für die große moralische Entrüstungswelle.