Belastungen durch Spielplan
-
Mich würde mal die Meinung zu diesem unsäglichen Spielplan der 1. DBBL interessieren. Was sollen diese Ansetzungen Freitag/Sonntag? Ist übrigens auch medial ganz schlecht, weil die Tageszeitungen dann nur kurz berichten und die Vorschau fürs Sonntagspiel praktisch entfällt. Einige Teams (z. B. Heidelberg) müssen jetzt wieder vier Spiele in acht Tagen bestreiten. Die Belastungen sind schon hoch genug, was man auch an den vielen Verletzungen sieht. Training kaum möglich, mal taktisch etwas einstudieren ist praktisch unmögilch. Nach meinem Kenntnisstand waren vor Saisonbeginn sechs Vereine dafür, Weihnachten durchzuspielen. Da gab es Corona auch schon, es waren also viele Nachholspiele zu erwarten. Das verschärft sich jetzt noch. Man hätte auch nicht unbedingt den Pokal noch in den Dezember/Januar reinquetschen müssen. Aber da waren offenbar sogar elf Vereine dafür. Klassische Eigentore, wie ich finde…
-
Die Vereine haben sich aus Eigeninteresse entschieden, die Saison zu spielen. Die DBBL setzt das mit Macht um. Um die Saison überhaupt durchzubringen, müssen die Ansetzungen natürlich gerafft sein; es sind ja - wie zu erwarten war - viele Spiele coronabedingt ausgefallen und es ist zudem zu erwarten, dass Gesundheitsämter Hallenschließungen verfügen. Also wird auf Teufel komm raus angesetzt und gespielt, was eben möglich ist. Auf die Gesundheit der Spielerinnen nimmt niemand Rücksicht, man setzt sie ja auch der Ansteckungsgefahr durch Corona aus.
-
@magicbb, die Doppelspielwochenenden gibt es schon seit mehreren Saisons und die haben null-komma-nix mit Corona zu tun, sondern mit den EM-Quali-Fenstern im November und Dezember, die von der FIBA vorgebeben werden
im übrigen wurden für den kommenden Doppelspielwochenende drei Spiele vom 22. (Freitag) auf den 20. (Mittwoch) vorverlegt, was “Corona-sei-dank” diese Saison relativ problemlos möglich ist
dass die Vereine (!) dagegen die Saison nicht strecken wollen, hat wohl sehr viel mit finanziellen Aspekten (einen Monat länger die bezahlten Spielerinnen zu bezahlen) zu tun - die DBBL hat ihrerseits sogar die Meldefristen für die Saison 2021/22 um einen Monat auf den 30.06. nach hinten verschoben, wäre also bereit für eine Saisonstreckung
-
Das mit den EM-Qualifenstern ist schon klar, wobei ich bezweifle, dass da diesen Sommer irgendwas mit Nationalmannschaft stattfindet. Dass es die Doppelspielwochenden schon vor Corona gab, macht es nicht besser. Sie sind medial, von den Belastungen her und organisatorisch unnötiger Aufwand. Es gibt ja auch noch Nicht-Profis, die mittwochs oder freitags arbeiten oder studieren. Und das Ausweichen auf Mittwoch ist ja keine Erleichterung, wenn man schon seit Wochen durch Nachholspiele fast jeden Mittwoch spielt. Für acht der zwölf Klubs ist die Saison eh länger als März.
-
@magicbb, ich grüble ja schon seit Saisonbeginn herum, warum man im Damen-Basketball den Saisonstart um einen Monat nach hinten auf Ende Oktober (24.10.) verschoben hat
im Frauen-Handball hat die Saison Anfang September (05.09.) angefangen und so konnte man wenigstens bis Mitte Ende Oktober (24.10.) noch die ersten Spiele mit Zuschauern (und Einnahmen, wenn auch limitiert) durchführen, und zwar ohne massive Corona-Ausfälle bis Ende Oktober, denn die Probleme traten ja erst ab November auf …
aber auch hier ist die Erklärung logisch:
- die Vereine hatten Probleme bzw. Angst, ihre Nicht-EU-Spielerinnen nicht rechtzeitig nach Deutschland eingereist zu bekommen (was im Frauen-Handball ein zu vernachlässigendes Problem ist, da kaum Nicht-EU-Spielerinnen)
- die Vereine wollen bzw. müssen sogar auf Teufel-komm-raus die Saison so kurz wie möglich gestalten, da sie nur ein begrenztes finanzielles Budget haben, das in der Regel kleiner ausfallen dürfte als in den Vorsaisons - also jede Verlängerung/ Streckung des Ligaspielbetriebs über den 31.03. bzw. 30.04.2021 hinaus (bzw. vor den 01.10.2020) finanziell kaum stemmbar ist
insofern kann ich den knapp gestrickten Spielplan schon nachvollziehen
aber mal am Rande: bei FIBA-EMs hast Du 5 Spiele in 7 Tagen (Gruppenphase) bzw. 10 in 13 Tagen (inkl. aller Platzierungsspiele 1-16) und bei den Junioren-EM´s 7 Spiele in 9 Tagen - und da meckert auch keiner von zu großer Belastung durch den Spielplan
-
@crunchtime-0
Das sehe ich auch so. Die Belastung, die die Spielerinnen jetzt haben, war absehbar, aber auch in Kauf genommen. Es war sehr fahrlässig davon auszugehen, dass man trotz Corona ohne Quarantäne etc. durch die Saison kommt. Jetzt muss man halt damit leben und nicht jammern. Man will ja auch eine Profiliga sein. -
Man muss - und kann - nicht immer alles verstehen. Mit einer kompletten Saison bzw. mit 22 Spieltagen einfach einen Monat später anfangen, aber wie immer fertigwerden, in Verbindung mit nicht einer sondern zwei Länderspielpausen, das ist nun mal ambitioniert. Das ist nur mit Freitag/Sonntag-Doppelspieltagen zu erreichen. Dass man dabei sehr optimistisch davon ausgeht, dass es keine oder nur wenige Ausfälle gibt, auch das ist alternativlos. Dieser Umstände sollten sich aber alle beteiligten Vereine bewusst gewesen sein.
Aber wie immer wird man von der im Vorfeld vereinbarten Realität immer wieder überrascht. Man hätte die Spielzeit auch komplett ausfallen lassen können. Das hätte den Kölnern auch nicht geholfen. Die Welt ist nicht fair.