Auswirkungen des fehlenden Publikums auf den sportlichen Erfolg
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Da der Support aufgrund der aktuellen Pandemie ja gänzlich ausfällt, frage ich mich ob dies eine Ursache für den sportlichen Erfolg einzelner Vereine hat. Schließlich bricht ja gerade für griechische und türkische Mannschaften sowie dem Roten Stern Belgrad der sagenhafte Support völlig weg. Sieht man sich derzeit die Tabelle an, sind gerade diese Mannschaften eher unten anzutreffen.
Wie schätzt Ihr die Situation ein? -
Da ist sicher was dran, allerdings ist der Effekt natürlich schwer messbar, für Auswärtsteams ist es jedenfalls sicher sehr viel angenehmer dort zu spielen.
Die Frage ist, was wären die BBL-Teams die am meisten von ihren Zuschauern nach vorne gepeitscht werden, ich würde ja sagen Vechta und Bamberg (bei uns ist die Halle einfach zu riesig ) aber da waren die Umbrüche derart groß, dass ein Vergleich zur Vorsaison praktisch nicht möglich ist. -
@alfred sagte in Auswirkungen des fehlenden Publikums auf den sportlichen Erfolg:
Da der Support aufgrund der aktuellen Pandemie ja gänzlich ausfällt, frage ich mich ob dies eine Ursache für den sportlichen Erfolg einzelner Vereine hat. Schließlich bricht ja gerade für griechische und türkische Mannschaften sowie dem Roten Stern Belgrad der sagenhafte Support völlig weg. Sieht man sich derzeit die Tabelle an, sind gerade diese Mannschaften eher unten anzutreffen.
Wie schätzt Ihr die Situation ein?Sehe ich ähnlich, auf die deutschen Teams bezogen spielen in Berlin die Zuschauer wahrscheinlich eher eine Rolle als in München und ich glaube mit Zuschauern hätte München 2-3 Niederlagen mehr auf dem Konto, z.B. durch die Spiele in Istanbul oder Belgrad. Vor allem solche Spiele wie Berlin in Belgrad oder München in Istanbul hätte man wahrscheinlich in der Form mit Zuschauern nicht gewonnen.
Andererseits muss man sich fragen, wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft: Welche große Überraschung außer München ist dort zu finden? Moskau, Barcelona, Madrid und Mailand gehören da oben hin und würden auch mit Zuschauern da oben stehen, einzig Athen, Belgrad und beide Istanbuler Mannschaften hätten vielleicht den ein oder anderen Sieg mehr auf dem Konto, ich glaube aber nicht, dass sie dadurch um den Heimvorteil in den Playoffs hätten mitspielen können.
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Es wurde in den Kommentaren schon ein paar mal erwähnt glaube ich, dass sich die Anzahl von Heim- und Auswärtssiegen angleichen. Während es in den vergangenen Jahren so um die 60-65% Heimsiege gegeben hat, sind es derzeit 50%. Das spricht schon dafür, dass der berühmte Heimvorteil auf die Zuschauer zurückgeht - sei es durch das besondere Pushen der Mannschaft oder aber die Beeinflussung der Schiedsrichter.
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@jonber
Zu der Finalrunde in München gab es ja ein Statement der SR. Soweit ich mich erinnere, hatten die SR die Stimmung eher positiv aufgenommen. Das Verständnis und der Zugang zu den Spielern war recht gut, was aber auch mit der räumlichen Nähe über einen längeren Zeitraum zusammenhing.
@okcthunder
Was der Heimvorteil bei den Playoffs betrifft, ist der wohl eher marginal, wenn keine Zuschauer mehr dabei sind.
@murcs
Sowie die finanziellen Budgets unterschiedlich sind, so war es doch auch der support. In manchen Hallen wurde man doch von der Stimmung überrannt und in anderen Hallen hatte man eher das Gefühl, dass die Gästefans mehr vertreten waren als die Fans der Heimmannschaft. Der support hatte doch somit einen unterschiedlichen Anteil am möglichen Erfolgsfaktor einer Mannschaft. -
es mag den spielern ja als antwort vorgegeben sein, aber die meisten behaupten doch, sofern man sie danach fragt, dass sie das publikum in gegenerischen hallen kaum wahrnehmen. den eigenen fans suggerieren sie auf der anderen seite NACH einem spektakulär und knapp gewonnenen spiel immer gern, dass es ohne den ach so wichtigen “sechsten mann” auf den rängen kaum möglich gewesen wäre, den übergroßen gegner doch noch knapp niederzuringen. tja, schwer zu sagen, was davon marketing ist und ob vielleicht sogar beides stimmt. von den damen und herren in orange, blau oder grau hört und liest man auch nur, dass ihnen die emotionen und die lautstärke des publikums vollkommen egal ist. gehört vielleicht zur berufsehre - wenn auch zumeist im nebenerwerb.
sagen wir es mal ketzerisch so: wir haben den 15. spieltag in der euroleague. der FCBB auf platz 3 mit 10:5. ALBA platz 12 mit 6:8 (da fehlt noch ein nachholspiel). vor einem jahr lagen die münchner am 15. spieltag auf platz 14 mit 6:9, die berliner auf platz 16 mit 4:11 - beide corona-gewinner sozusagen. noch eine saison davor der FCBB auf platz 6 (von 16) mit 8:7, ALBA im eurocup. keine ahnung. der spielplan?
ich finde die fragestellung äußerst spannend, fühle mich aber absolut nicht in der lage, das von außen zu beurteilen. ich war weder profi auf dem parkett, noch unparteiischer. zudem hat die pandemie nicht nur einfluss über das fehlen der zuschauer. die reisen sind strapaziöser. der spielermarkt ist durch den späten start der NBA komplett verzerrt. die budgets der teams werden sicherlich auch aufgrund geringerer oder gar ausfallender sponsorengelder zusätzlich unter druck geraten sein. sorgen um die eigene gesundheit und zukunft wie die der angehörigen sind vermutlich auch für die spieler eine mentale last, die mancherorts stärker ins gewicht fällt als anderswo.
lange rede, kurzer sinn: keine ahnung! aber ich würde bestimmte, derzeit in der tabelle ablesbare effekte erstmal nicht direkt an den nicht gefüllten zuschauerrängen festmachen.
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@ murcs
Interessant wäre es die Statistiken von Spielern vor und nach der Pandemie gegenüber zustellen.
Unter Umständen könnte man dann ersehen ob es Effekte bei dem einen oder anderen Spieler geben könnte.
Dies wäre für die Vereine interessant, wenn diese Situation noch mehrere Spielzeiten andauern sollte.
Da ja aber immer viele Faktoren den sportlichen Output beeinflussen wird dies wohl kaum möglich sein.Da einzelne Vereine durch die fehlenden Zuschauereinnahmen mehr betroffen sind als andere wird es auch zu Verschiebungen kommen. Weiß jemand wie in Deutschland die Vereine an dem Produkt Magenta-Sport beteiligt werden. Da müsste doch ein ordentlicher Nachfrageschub entstanden sein?
Könnte sich das als Wettbewerbsvorteil im internationalen Bereich entwickeln und wie ist die Entwicklung in anderen Ländern, was diesen Vermarktungsbereich betrifft.(Ich hätte nie gedacht, dass ich dem Verfolgen am Bildschirm den richtigen Besuch einer Sportveranstaltung vorziehen würde. Man kann jetzt viel mehr live verfolgen ohne mehr Zeit dafür investieren zu müssen. Schließlich fallen die ganzen Fahrtzeiten weg und billiger ist es auch noch.)
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@alfred sagte in Auswirkungen des fehlenden Publikums auf den sportlichen Erfolg:
(Ich hätte nie gedacht, dass ich dem Verfolgen am Bildschirm den richtigen Besuch einer Sportveranstaltung vorziehen würde. Man kann jetzt viel mehr live verfolgen ohne mehr Zeit dafür investieren zu müssen. Schließlich fallen die ganzen Fahrtzeiten weg und billiger ist es auch noch.)
aha. du suchst also nur nach argumenten … =;^)
ich persönlich schaue mir spiele lieber live und nehme dafür ab und an auch mal wege auf mich, um “mein” team auswärts zu unterstützen und die atmosphäre der jeweils anderen halle zu erleben. deswegen buche ich die tickets auch immer selbst, statt über den club. dass man die restlichen auswärtsspiele nicht mehr nur am ticker, sondern im fernsehen oder am laptop verfolgen kann, ist super! wobei ich gestehen muss, dass es für mich auch eine gewisse preisgrenze gibt, ab der ich dann doch lieber zuhause bleibe =;^) ähnlich wie bei live-musik. aber DAS ist jetzt echt ein anderes thema.
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Als Zuschauer kann man zwar nicht in die Köpfe der Spieler und Schiedsrichter gucken, aber man hört jetzt ohne Zuschauer ganz deutlich wer wie wann auf dem Feld kommuniziert.
Ich kann nicht beurteilen welche Mannschaften dadurch einen Vorteil oder Nachteil haben, aber wenn sich ein Team Anweisungen und Kommandos zu Laufwegen und Rotationen usw. zurufen kann, dann ändert das sicherlich was.