Schrittfehler: Sich selbst Ball im Stand zuwerfen?
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Hi,
gestern kam die Frage auf, ob es regelkonform ist, wenn ein Spieler den Ball im Stand (also kein Fuss verlässt den Boden) hochwirft und selbst wieder fängt.
Einerseits finde ich es “komisch”, andererseits finde ich auch nichts, was dagegen spräche….
Was meint ihr?Gruß
Simon2
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hallo Simon,
das Beispiel ist glasklarer Schrittfehler. Quasi der “Prototyp”.
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Wie kann es ein Schrittfehler sein, wenn man den Ball hochwirft während beide Füße am Boden sind, diese nicht bewegt werden und der Ball wieder gefangen wird?
War auch mein erster Gedanke, aber ich glaube homunkulus hat es so verstanden, dass der Spieler auf dem Boden steht, den Ball hochwirft, sich dann bewegt, wieder mit beiden Beinen auf dem Boden steht und dann fängt.
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OK, “Schrittfehler” ist die falsche Bezeichnung.
Ich schlage daher Doppeldribbel vor.
So lange beim Hochwerfen kein Mit- oder Gegenspieler den Ball berührt ist es ganz klar ein TO.
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Sorry, aber hat mit Schrittfehler, Doppeldribbel etc. gar nichts zu tun. Für einen Schrittfehler in diesem Falle bedarf es eine Veränderung von Kontakten und für ein Doppeldribbel in diesem Falle bedarf es eines Dribblings, welches ja bekanntlich mit dem Aufprallen des Balles auf dem Boden zu tun hat. Also Pfeife schlucken und gaaaanz leise sein
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… gestern kam die Frage auf, ob es regelkonform ist, wenn ein Spieler den Ball im Stand (also kein Fuss verlässt den Boden) hochwirft und selbst wieder fängt.
Ohne Wenn und Aber: das ist erlaubt.
Bibola hat das gut erklärt. Mein Verständnis für inhaltlich abweichende Antworten tendiert gegen Null.Ergänzende Fallabwandlung:
Der Spieler könnte zeitlich zum Ballhochwerfen den Nicht-Standfuß bewegen (Sternschritt). Das würde nichts daran ändern, dass die Aktion erlaubt bleibt (ob in der Praxis ein von diesem seltenen Fall überraschter Ref möglicherweise trotzdem abpfeift ist ein anderes Thema …).Was meint ihr?
Ich weiß, wie Du die Frage meinst, weise aber trotzdem darauf hin, dass Meinungen bei Regelfragen keine Rolle spielen. Maßgeblich sind primär das Regelwerk sowie sekundär die Interpretationen.
Die Regelinterpretationen umfassen eine Situation, die der Ausgangsfrage nahezu gleich ist:
24-4
Situation. A1 dribbelt und bleibt mit dem Ball in der Hand stehen.
a) A1 verliert sein Gleichgewicht und berührt mit dem Ball in seiner Hand ein- oder zweimal das Spielfeld ohne dabei seinen Standfuß zu bewegen.
b) A1 wirft den Ball von Hand zu Hand ohne dabei seinen Standfuß zu bewegen.
Regelung. In beiden Fällen eine legale Aktion, da A1 seinen Standfuß nicht bewegt. -
…
Was meint ihr?
Ich weiß, wie Du die Frage meinst, weise aber trotzdem darauf hin, dass Meinungen bei Regelfragen keine Rolle spielen. Maßgeblich sind primär das Regelwerk sowie sekundär die Interpretationen….
Dann hast du meine Frage richtig verstanden.
Ich wollte wissen, was in den Regeln dazu steht.
Vielen Dank!
Kann ich mir also merken: Was mit “Ball in der Hand” erlaubt ist, ist auch mit “Ball in der Luft” erlaubt?
(wohlgemerkt: Ich meine NICHT die Umkehrung!)Gruß
Simon2
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Sind die Harlem Globetrotters in der Stadt
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Sind die Harlem Globetrotters in der Stadt
Quasi.
War natürlich ein Vollblutstreetballer, bei dem das Thema aufkam.
BTW: Auf die Frage “Willst du lieber scoren oder lieber gewinnen?” meinte er natürlich “scoren”….
Gruß
Simon2
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……
Die Regelinterpretationen umfassen eine Situation, die der Ausgangsfrage nahezu gleich ist:
24-4
Situation. A1 dribbelt und bleibt mit dem Ball in der Hand stehen.
a) A1 verliert sein Gleichgewicht und berührt mit dem Ball in seiner Hand ein- oder zweimal das Spielfeld ohne dabei seinen Standfuß zu bewegen.
b) A1 wirft den Ball von Hand zu Hand ohne dabei seinen Standfuß zu bewegen.
Regelung. In beiden Fällen eine legale Aktion, da A1 seinen Standfuß nicht bewegt.Hi nochmal,
gestern gab es wieder Diskussionen zu einem ähnlich gelagerten Fall. Diesmal hat ein Spieler während seiner Schrittfolge (die an sich vollkommen legal war) den Ball zwischen dem ersten und dem zweiten Kontakt “gefumbled”:
- beim ersten Kontakt aus den Händen verloren und
- beim zweiten in Richtung Mitspieler “geschubst” (ohne, dass der Ball dazwischen den Boden berührt hat).
Nun hat er ja sein “Standbein gehoben” dabei, weswegen die o.g. Regelinterpretation vermutlich nicht “zieht”. Ich hätte trotzdem gesagt:
- kein (unerlaubter) “Schritt” => kein Schrittfehler
- kein Dribbling => kein Doppeldribble
Richtig oder falsch?
Oder ist noch anderes zu berücksichtigen?Gruß
Simon2
P.S.: Ich hatte mir gemerkt, dass man während der legalen Kontakte mit dem Ball eigentlich machen kann, was man will (außer dribbeln [inkl. Backboard]).
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Keine Ballkontrolle = kein Schrittfehler.
Stimmt. Das kommt auch noch dazu……
Danke.Aber - um mal die Grenzen der Regeln auszuloten - dürfte ich mir auch zwischen den beiden Kontakten den Ball selbst zuwerfen? Also ohne “Kontrollverlust”…
Gruß
Simon2
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Ich versuche mich mal selbst an einer Antwort anhand der FiBa-Rules:
"…
24.1.4. The following are not dribbles:
…- Fumbling the ball at the beginning or at the end of a dribble.
… - Tossing the ball from hand to hand and allowing it to come to rest in one or both
hands before touching the floor, provided that no travelling violation is committed.
…"
Daraus lese ich:
- Weder das absichtliche (2. Spiegelstrich) noch das unabsichtliche (1.) Verlassen und wieder berühren der Hände während der erlaubten 2 Schritte ist ein Fehler
- beim Fumbling fehlt sogar der Bezug auf die “traveling violation” - …. also beliebig viele Schritte erlaubt…
Allerdings irritiert mich die Darstellung, denn streng genommen ist da nur davon die Rede, dass Fumbling und “Rumwerfen während der erlaubten Schritte” nicht als Dribbling gelten. Als einzige “Dribbleregel” wird da “Doppeldribble” genannt.
Außerdem ist die Verbindung zwischen Dribbling und Travelling doch ziemlich …… meh.
(vermutlich gibt’s dafür dann die Interpretationen etc.)Gruß
Simon2
- Fumbling the ball at the beginning or at the end of a dribble.
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Daraus lese ich:
- Weder das absichtliche (2. Spiegelstrich) noch das unabsichtliche (1.) Verlassen und wieder berühren der Hände während der erlaubten 2 Schritte ist ein Fehler
- beim Fumbling fehlt sogar der Bezug auf die “traveling violation” - …. also beliebig viele Schritte erlaubt…
Beim “Fumbling” ist die Ballkontrolle wichtig. Also, wenn du den Ball gezielt hochwirfst und wieder fängst, bedeutet das Kontrolle über den Ball, damit auch Beachtung der Schrittfehler.
Anders beim (Beispiel) Rumtippen des Balles nach einem Rebound. Der Ball wird durch Berührungen in der Luft oder innerhalb des Feldes gehalten und der berührenden Spieler macht beliebig viele Schritte dabei. Weil der Spieler den Ball aber nicht gezielt steuert, gilt das als “Fumbling” und damit auch kein Schrittfehler.
Kann zugegebenermaßen für den Schiri schwer zu unterscheiden sein, ob ein einhändiges Tippen des Balls eine Ballkontrolle darstellt. Gibt ja Leute, die den Ball mit einer Hand aus dem Aus fischen und dabei präzise in Richtung Mitspieler dirigieren. -
Kann zugegebenermaßen für den Schiri schwer zu unterscheiden sein, ob ein einhändiges Tippen des Balls eine Ballkontrolle darstellt.
Damit Schiedsrichter es bei solchen Dingen nicht allzu schwer haben, gilt der Grundsatz, dass ein Tipp keine Ballkontrolle begründet. Vgl. RI 14-3 sowie Fragenkatalog R-23/R-24.
Im Übrigen wird bei keiner in der Regelinterpretation aufgeführten Tipp-Situationen zwischen zufälligem Tippen und absichtlichem Tippen unterschieden. Das ist ein klares Indiz dafür, dass diese Unterscheidung für Beurteilungen keine Rolle spielt.