Kritik in den Jugendnationalmannschaftsthreads
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Liebe Schreiberlinge, liebe Spieler, liebe Trainer, liebe Vereinsvertreter, liebe Eltern, liebe Großeltern, liebe Konkurrenten, liebe Neider, liebe negative Menschen,
ich habe mir seit Wochen die Kommentare über unsere jungen Spieler durchgelesen und die Worte, Meinungen, Thesen oder wie man das auch immer nennen möchte, zu Gemüte geführt.
Manche Beiträge sind an Dreistigkeit, Hass, Neid und Missgunst gar nicht zu übertreffen. Ich bin mir nicht sicher, ob ein erwachsener Mensch, Beiträge die ich gelesen habe, in einem normalen Zustand schreiben kann.Wie über jugendliche Menschen geurteilt wird, überschreitet m.E. die Grenzen des normalen Anstandes.
Ich bin stolz über die positive Entwicklung und dem Auftreten von Spielern wie Beyschlag, Zylka, Schneider, Kratzer, Zeeb, Kiel, Freudenberg, Jallow, Schmikale etc. Jeder von diesen Spielern hat es verdient bei der WM oder EM sein Land zu vertreten und es nicht verdient, dass sie ständig kritisiert werden.
Jeder der dabei ist und in so einem Kader steht hat unsere Unterstützung verdient. Dass diese Spieler Fehler machen und manchmal nicht ihre gewohnte Leistung abrufen, ist genauso normal, wie wir auch nicht jeden Tag gleich gut unseren Job machen. Aber alle haben eines gemeinsam, den unbändigen Willen so weit zu kommen und die tadellose Einstellung zu diesem Sport.
Auch der gesamte Trainerstab macht seit Jahren einen sehr guten Job und wird von „ahnungslosen“ willkürlich angegriffen, die wahrscheinlich als sportliches Lebenshighlight die Siegerurkunde in der Schule verzeichnen können. Das Coaching wird angegriffen, es wird moniert, wenn ein Trainer seinem Spieler die Stange hält, auch wenn dieser mal einen gebrauchten Tag hat. Ich wiederum schätze dies an einem Trainer und habe mich früher selbst bemüht so als Trainer zu sein.Liebe Basketballfans, es wäre doch viel sinnvoller und mutiger, wenn man solche junge Menschen unterstützt und positiv gegenübertritt. Aus der Sicherheit der Anonymität mit Worten Spieler zu beleidigen, zu diffamieren, Unwahrheiten in den Raum zu stellen und in einer fragwürdigen Art und Weise zu belehren, zu kritisieren und ständig in Frage zu stellen, ist genauso einzustufen, wie vermummt Steine zu werfen. Hier werden Worte geworfen und leichtsinnig in ein Forum gestellt. Sachliche Auseinandersetzung schaut zumeist anders aus.
Am Ende wundert man sich, dass unser wunderbarer Sport nicht in den öffentlich rechtlichen TV Anstalten übertragen wird und aus der Nische nicht nach oben kommt ? Ich wundere mich eigentlich nicht mehr. Es werden von den großen Vereinen entweder in einer großen Anzahl ausländische Spieler verpflichtet und ausländische Spieler bereits im Jugendalter geholt oder nach Jahren eingedeutscht. Meine besten Freunde sind Ausländer, aber ist es nicht wichtig, dass wir auch unseren heimischen Talenten Unterstützung bieten, bevor wir drittklassigen ausländischen Spielern jeden Bonus pro Forma geben. Wie wollen wir unsere Sportart voran bringen, wenn wir jedem unsere Unterstützung zusagen, nur unseren Talenten nicht, die in der Regel die Geringverdiener in den jeweiligen Rostern sind, aber genau dies sind es doch, warum wir in die Halle gehen und den TV anschalten. Identität suchen, Identität finden, das ist das was unserer Sportart fehlt. Damit meine ich in keiner Weise die außergewöhnlichen Spieler, aber bevor wir einen durchschnittlichen Spieler holen, sollten wir unseren Talenten die Möglichkeit geben sich zu beweisen, dann werden wir alle profitieren, in den Ligen und in den Nationalmannschaften. Seid mutig und ihr werdet belohnt werden. Auch die Einschaltquoten werden es
tun. Es gibt einige interessante Ansätze in Deutschland, da darf man nur hoffen, dass deren redliches Ansinnen auch sportlich belohnt wird.
Ich habe Respekt und spüre große Anerkennung für die vielen Trainern in den Vereinen und Verbänden, die diese Spieler bedingungslos fördern und fordern. Euer Engagement wird durch solche Berufungen auch mit belohnt.
Danke an Euch!So und zu guter Letzt, liebe Spieler, lieber Schorschi, lieber Karim, lieber Leon, lieber Ferdinand und wie sie alle heißen etc. lest diese Sachen hier nicht, sondern nutzt die Zeit geht in die Halle und seid Euch bewusst, dass Euer eingeschlagener Weg richtig ist.
Meine Unterstützung habt ihr und die Eurer Trainer sicherlich auch. Auf geht’s Buam und macht Euch bewusst was ihr könnt und was noch nicht, arbeitet daran, aber lasst Euch nicht runterziehen!
Junge spieler sollten nicht auf eine solche Art und Weiße kritisiert werden - wie seht Ihr das?
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Kann ich 100% unterschreiben.
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_Nachdem ich mit dem Threadersteller gesprochen habe, lassen wir den Thread mal offen. Ich hatte mir zwar gewünscht, dass das Thema genauer erläutert wird. Da dies nicht geschehen ist, werde ich kurz präzisieren:
Thema des Threads ist die Frage, ob die Kritik, die in der (U-)Nationalmannschaftsthreads geübt wird, angemessen oder überzogen ist, ggf. wie Kritik im Hinblick auf das junge Alter der Spieler geübt werden sollte. Zudem können wir hier das Thema “Couch-Trainer” gerne auslagern.
Was in diesem Thread NICHT gewollt ist, sind persönliche Angriffe, z.B. welcher User sich wie über Spieler X ausgelassen hat. Der Thread dient auch nicht zum Austausch über die Leistung von Trainer Y oder Spieler Z, das bitte im jeweiligen Thread. Allgemein: keine Beleidigungen, kein Unterstellungen, andere User hätten wahlweise keine Ahnung oder keinen Anstand.
MfG FaulerZauber_
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Ab wann ist Kritik denn überzogen? Ich lese ja auch viel mit und habe da keine Beleidigungen vernommen. Ist es nicht erlaubt festzustellen, dass ein Spieler ein schlechtes Spiel gemacht hat, wie Freudenberg oder Jallow? Es nennt die beiden ja niemand Pfeife oder sonstiges. Wenn man nicht über schlechte Leistungen sprechen darf (insbesondere in einem Forum), sondern nur Halleluja bei guten schreien darf, dann macht das Forum und eine Diskussion in Foren generell keinen Sinn.
Wie gesagt, zitiere doch mal einige Kritiken an jungen Spielern, die du überzogen findest. Und damit meine ich jetzt nicht dass jemand einen Freudenberg nicht in der NBA sieht zukünftig oder dass jemand sagt Jallow spielt bisher ein schlechtes Turnier. Das sind sachlich formulierte Meinungen oder Wahrnehmungen, die nicht immer korrekt sind und nicht von jedem geteilt werden. Sicherlich sind es aber keine Kritiken die Spieler beleidigen oder diffarmieren, wie wenn jemand schreiben würde, Zylka ist ne Pfeife und hat da und da nichts zu suchen. Solche Passagen kenne ich nicht oder habe sie überlesen.
Diskussionen gehören in ein Forum, auch kritische. Solange die Sachlichkeit gewart wird, und niemand persöhnlich beleidigt wird, ist das meiner Meinung nach in Ordnung. Ansonsten können wir alle Händchen halten und im Kreis tanzen und jubeln, denn es ist ja alles so schön und negative Gedanken sind böse.
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Kritik als solche ist ja was Gutes. Kritik soll Verbesserungspotenzial aufzeigen, sinnvollerweise konstruktiv, auf welchem Weg man die Verbesserung erreicht.
Nun ist in einem Forum die Besonderheit, dass der zu kritisierende nicht der Adressat ist, sondern im Forum über Außenstehende diskutiert wird. Dafür gibt es auch Bedarf, Sinn des Forums ist es ja sich über Basketball auszutauschen.
Grenzen sind eben erreicht, wenn es die Grenze zur Beleidigung des Spielers erreicht. Sachliche Kritik gehört dazu.
Die Frage ist, wann man anfangen sollte, die Leistung eines in der Entwicklung befindlichen Spielers zu “zerreden”. Die Frage ist eben schwierig zu beantworten. Weder macht es Sinn, junge Menschen in Watte zu packen, Gegenwind gibt es irgendwann im Leben immer. Andererseits sollte man gerade Jugendliche nicht mit Erwartungen überladen.
Der Threadersteller hat recht deutlich gemacht, dass er findet, dass die Leistungen von Nachwuchsspielern und -trainern zu sehr zerredet worden sind und es an Respekt bei der Kritik gemangelt hat. Ich persönlich hatte den Eindruck nicht. Da wären Beispiele für Grenzüberschreitungen sinnvoll. Ich nehme mal ein Beispiel raus: U20-Spiel gg. die Türkei. 3 Ballverluste in 6 Sekunden, die von -6 zum Ausgleich geführt haben. Anschließend deutliche Kritik am Trainer (Auszeit zu spät genommen) und an Spielern (mangelndes Freilaufen, wilde Pässe des Einwerfers). Aus meiner Sicht berechtigte Kritik: die Spieler sind alt genug, um in der Öffentlichkeit zu stehen und sich Kritik gefallen zu lassen, die Situationen wurden unzureichend gelöst. Die Kritik bezog sich auf die sportliche Leistung, nicht auf die Person.
Dass man über Grenzen und die Art der Kritik diskutieren kann, ist m.E. aber in Ordnung.
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Auch der gesamte Trainerstab macht seit Jahren einen sehr guten Job und wird von „ahnungslosen“ willkürlich angegriffen, die wahrscheinlich als sportliches Lebenshighlight die Siegerurkunde in der Schule verzeichnen können.
Damit hat sicher meiner Meinung nach eine inhaltliche Antwort erledigt…
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Was ich immer sehr grenzwertig finde, ist wenn jemand aus 100erten km Entfernung in einem Forum, die Einstellung oder die Motivation von Menschen “zerredet” und diesen unterstellt einen schlechten Charakter zu haben. Das ist nicht fair und da fehlt auch jegliche Sachlichkeit. Sich überhaupt so etwas herauszunehmen nur weil man ein paar Bilder im Fernsehen sieht, man nicht in den Spieler hineinschauen kann, seine Situation nicht kennt, nicht weiß wie sein Tag bisher ist, wie er sich fühlt und 1000 Faktoren mehr. Das habe ich de Facto auch schon vernommen. Nicht im Bezug auf diese Jugenmanschaften, aber zu genüge in anderen Threats. Durant,Schörder, Melo, James…da kommt schon einiges an Hass zusammen, wo tatsächlich jeglicher Bezug zu objektiver Sachlichkeit fehlt.
Hier sind aber viele die selbst eine gewisse Kenne von der Materie haben. Und wenn ein offensichtliches Misscoaching auffällt, dann darf man das erwähnen, solange man den Coach als Person nicht angeht. Er macht ein Fehler ok. Aber wie bereits gesagt, macht jeder Fehler, ob Arbeitswelt oder Sport.
Speziell in diesem Fall muss ich aber auch sagen, ich habe keine Kritik unter der Grütellinie vernommen wie du schon sagst. Die Kontras gab es ja prinzipiell, dass man sich überhaupt herausnimmt einen Coach zu belehren, als wenn da eine Gottheit sitzt und man Blasphemie betreibt.
Dieser Threat wird nichts ändern. Die Hater, wenn ich sie so nennen kann, die ohne Reflektion ihre Hassfiguren argumentfrei kritisieren gab es, gibt es und wird es immer geben. Solche Menschen muss man dann als Moderator verwarnen und irgendwann sperren.
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Jeder der dabei ist und in so einem Kader steht hat unsere Unterstützung verdient.
Unterstützung und Kritik kann durchaus einhergehen. Das Team in einem internationalen Wettbewerb zu unterstützen ist eine Sache, dennoch muss es erlauibt sein ebenjenen Kader, bzw. die Leistungen zu kritisieren, ohne dass direkt fehlende Unterstützung unterstellt wird.
@Dalai-Lama:Auch der gesamte Trainerstab macht seit Jahren einen sehr guten Job und wird von „ahnungslosen“ willkürlich angegriffen, die wahrscheinlich als sportliches Lebenshighlight die Siegerurkunde in der Schule verzeichnen können.
Auf der einen Seite respektlose anonyme Kritik anzuprangern und dann einen derartigen Satz rauszuhauen ist mE sehr unklug. Woher stammt dein Wissen, dass alle Kritiker ahnungslos sind? Keine sportlichen Erfolge vorweisen können?
@Dalai-Lama:Das Coaching wird angegriffen, es wird moniert, wenn ein Trainer seinem Spieler die Stange hält, auch wenn dieser mal einen gebrauchten Tag hat. Ich wiederum schätze dies an einem Trainer und habe mich früher selbst bemüht so als Trainer zu sein.
Deine Meinung ist zu akzeptieren, ebenso wie du die Meinung anderer respektieren solltest.
@Dalai-Lama:Junge spieler sollten nicht auf eine solche Art und Weiße kritisiert werden - wie seht Ihr das?
mMn sollten jungen Spielern durchaus mehr Fehler zugestanden werden. Sie müssen aber nicht in Watte gepackt werden. Es geht um Leistungssport, die Jungs sind alle drauf und dran Profisportler zu werden, dem sind sie sich hoffentlich bewusst und können auch härtere Kritik einschätzen.
Es sollte natürlich darum gehen, die Spieler weiter zu bringen, dafür müssen Fehler aber auch offen angesprochen werden. -
@Dalai Lama
Man könnte den Thread noch allgemeiner fassen und auch auf die jungen Spieler in den diversen („Semi-)Profiligen ausweiten.
Wenn man liest, was da mancher „Fan“ auch über die Einsätze vom Nachwuchs schrieben, könnte man leise aber bestimmt im Strahl kotzen. Da rücken 18-20 Jährige in den Kader und müssen sich gegen lauter etablierte Spieler durchbeißen, die überwiegend schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Und trotzdem werden sie nach kurzer Zeit für angeblich nicht erbrachte Leistungen auf dem Niveau niedergemacht. Als wenn es in anderen Berufen wesentlich anders wäre (wenn man mal körperlich oder geist weniger anspruchsvolle Tätigkeiten ausnimmt).Ea wird von einigen Schreiberlingen nahezu unmögliches verlangt. Die Spieler messen sich ja nicht mit dem Durchschnitt im Basketball, sondern in der Regel mit der Spitze in der jeweiligen Liga. Darauf muss man sich erstmal einstellen und in der Regel braucht man dazu auch 2-3 Jahre, inkl. der Möglichkeit, auch Fehler zu machen. Wie in jedem anderen beruf auch.
Statt dessen wird nach kürzester Zeit der Stab gebrochen und den jungen Spielern jegliche Fähigkeit abgesprochen, da mitzuhalten, wenn sie nicht gleich einschlagen wie eine Bombe. Und das auch noch möglichst in jedem Saisonspiel.Ich will bestimmt nicht , dass auch diese Spieler mit offenem und kritischem Auge betrachtet und beurteilt werden, aber es sollte dann doch das richtige Maß herrschen. Sowohl was die Kriterien betrifft, als auch in der Sprache.
Wir sprechen also nicht von unkritischem Artenschutz. Auch in er der Nationalmannschaft müssen sie sich dem Vergleich innerhalb der Mitspieler und auch der Gegenspieler stellen. Aber das können die meisten, das sind sie auch gewohnt, denn sonst wären sie nicht dort, wo sie jetzt stehen. Aber dass die Beurteilung (oder auch Kritik) gerecht und angemessen sollte man doch schon erwarten können. Vor allem, wenn es sie von angeblicher „fachkundiger“ Seite kommt.Mich würde interessieren, wer von denjenigen jemals auf diesem Niveau gespielt hat oder zumindest engen Kontakt zu solchen Spielern oder direkt Beteiligten hatte. damit meine ich nicht eine Dauerkarte im Fanblock und Unterschriften auf dem Trikot.
Gestandene Profis dürfen und müssen anders bewertet werden, denn die erfüllen auch in einem Team einen völlig andere Aufgabe und werden in der Regel auch entsprechend dafür honoriert.
Auch mal harsche Kritik an Profi-Spielern wie Pleiss oder Benzing (oder sogar Melo, James und Konsorten – besonders, wenn sie davon noch nicht mal was mitbekommen im fernen USA) bzw. Rödel sind eben von komplett anderer Tragweite und Berechtigung, als bei Nachwuchsspielern, die sich eben erst auf diesem Niveau etablieren wollen und müssen.
Aber diese Unterschiede sind für viele Kritiker entweder nicht ersichtlich oder völlig egal.Subjektive Herabwürdigungen, wie immer wieder auf SD, werden kaum zu besseren Leistungen der Nachwuchs-Spieler führen, eher im Gegenteil. Und nochmal: gegen berechtigte, angemessen formulierte Kritik sollte keiner etwas einzuwenden haben. Damit muss man auch umgehen lernen. -
@korbballfreund:
Das Totschlagargument (“wer noch nie selbst auf dem Niveau gespielt hat”) ist gefährlich. Sicherlich hilft diese Erfahrung, Situationen und Leistungen besser einschätzen zu können, aber es wird auch an manchen Stellen inflationär gebraucht, um Kritiker mundtot zu machen. Wer darf nach der Logik LeBron James kritisieren? Nur Michael Jordan? Dürfen nur BBL-Spieler und Ex-BBL-Spieler einen BBL-Spieler kritisieren?Als Trainer habe ich bei Kritik von Leuten, die eine Sportschule noch nie von innen gesehen haben, auch die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Aber solange die Kritik sachlich bleibt, muss man diesen “Laien” auch zugestehen, ihre Meinung kund zu tun. Ich kann ja argumentativ dagegenhalten. Und wenn ich keine Lust auf die Diskussion habe, führe ich sie nicht. So habe ich das als Trainer zumindest gehalten. Und ferner: ich habe von Leuten, die ehemals höherklassig gespielt haben, schon sachlich größeren Unfug gehört als von den ewig nörgelnden Trainingskiebitzen. Man sollte schon differenzieren.
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@ korbballfreund
Du hast das Thema perfekt getroffen und super formuliert - 1 A!
“Ich habe fertig”
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wie man es macht, macht man es falsch:
Trainer siegt 25:0 - und muss gehen
Mein erstes Meisterschaftsspiel in der D-Jugend (heutzutage U-12) haben wir 124:3 gewonnen. Unser Trainer, der das Spiel mangels Alternativen auch schiedsen musste, hat uns dann einen Riesen-Einlauf gegeben, weil wir einen Mannschaftskameraden während des Spiels auf dem Spielfeld zum Grimassen schneiden verleitet hatten. Ich überlege gerade, ob das nicht alles irgendwie schlimmer ist und größeres Mobbing, wenn eine vgl.weise schon gut ausgebildete Truppe eine Gruppe von Anfänger und Noobs komplett auseinandernimmt, demotiviert und sich respektlos zeigt als die hier zu lesenden Kommentare mancher (bisweilen erkennbarer) Deppen (mich eingeschlossen).Bei Auswahlspielern handelt es sich um Sportler im Leistungssportbereich. Falls die in einem Diskussionsforum mitlesen, dann auf eigene Gefahr. Mal davon abgesehen, dass wir damals auch von unseren Trainern bei “Nicht-Leistung” einen gehörigen Anschiss bekommen haben (“Pappnasen” war eher das harmloseste) und es Profisportlern, wenn ich Gestik und Mimik von Pesic, S. und Z. Obradovic richtig deute, diesbezüglich keinesfalls besser geht, gehört es offenbar dazu, dass die ganzen Neider, die es in ihrer Karriere nicht so weit gebracht haben, es kommentieren, wenn die “Heroen” es vermeintlich nicht besser können als man selbst (damals). Beleidigungen und andere unsachliche Kommentare disqualifizieren den Kommentator von alleine, so etwas sollte man am Ende der Pubertät auch irgendwann begriffen haben. Wenn man mit dem Sport irgendwann Geld verdient und in der Spitze hoffentlich dann auch nicht zu knapp davon, dann hagelt es bisweilen (un)sachliche Kritik. Das geht aber Sportlern nicht alleine so, siehe Helene Fischer bei Fußballspielen, “komplett inkompetenten” Politikern und den “Nieten in Nadelstreifen”. Frage ist, warum sollte es (jungen) Basketballspielern, die aber bereits als Auswahlspieler in der Öffentlichkeit stehen, da anders gehen?
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@Henk
ich hatte ja deshalb nochmal besonders darauf hingewiesen, dass ich einen Unterschied mache zu etablierten Profis und Nachwuchsspielern.
Ebenso der Hinweis, dass man auch da berechtige Kritik üben darf. Und dass die Jungs in dem Alter das auch bereits gewohnt sind. Wei sie eben schon etwas im Fokus stehen.Nur dass es eben für diese Spieler, die sich ja noch nicht am Ende ihrer Entwicklung befinden, andere Maßstäbe angelegt werden müssen als bei den „fertigen“ Profis.
Im Übrigen betrifft das nicht nur die „armen“ Basketballer. Das sehe ich auch bei den Fussballern so, selbst wenn die in dem Alter bereits oft ordentliches Geld verdienen. Genaus wie bei einem Lehrling im betrieb, an den ich nicht die selben Anforderungen stellen darf, wie an den Meister.
Wer das nicht nachvollziehen kann, dem kann ich auch nicht helfen.@Fauler Zauber
Ein „Totschlagargument“ wäre es, wenn ich Nachwuchsspieler generell von Kritik der Fans fern halten wollte. Ebenso der Hinweis bei Kritik an LeBron, den ich gelinde gesagt für polemisch halte, weil ich diese Spieler explizit herausnehmen. Als Profisportler, besonders die aus der NBA, sind ja (in allen Bereichen) eine komplett andere Ebene, was sich auch in der medialer Resonanz und deren Gehalt widerspiegelt. Da ist es mir sowas von egal, ob man als Fan motzt und stänkert, gerne auch deftig. Ein bisschen Substanz sollte das natürlich trotzdem haben.Ich habe im Übrigen die Fans ohne sportlichen Hintergrund auf dem Niveau nicht per se angegriffen.
Diese Erfahrung hab ich im Übrigen auch nicht, nur viele Spiele geschaut, vor allem im Jugendbereich.
Deshalb bin ich vorsichtig mit pauschalen Aussagen zu einzelnen Spielern in Bezug auf ihre mögliche Entwicklung. Bei einigen kann man früh erkennen, dass da ein Potenzial ist. Das wird dann entweder ausgeschöpft oder nicht. Andere Spieler kommen erst später durch die Hintertür, weil die Fähigkeiten nicht für jeden direkt erkennbar sind. Tempo, Sprungkraft, statistische Werte usw. können über manche grundlegende Defizite hinwegtäuschen.
Was mir häufiger auffällt bei Zuschauern ohne sportlichen Background, ist dass die Bewertungen sich nur auf das Offensichtliche beziehen. Ich will mich da gar nicht grundsätzlich rausnehmen: spontanen Äußerungen im Spiel (wie kann man so einen Pass spielen, den Korbleger muss man doch machen…) mache ich da auch. Ich glaube aber, dass ich das Geschehen im Nachhinein relativieren kann.
Manche Spieler passen nicht in ein Konzept des Trainers, auf die Position, haben gegen bestimmet Gegenspieler Probleme, werden von ihren Mitspielern schlecht eingesetzt bzw. in Schwierigkeiten gebracht oder was auch immer. Der offensichtliche Turnover ist eben manchmal nicht der Fehler des Passgebers sonders der des Empfängers. Oder umgekehrt.Und richtig: (fast) nur LeBron kann Lebron korrekt beurteilen. Das ist leider so und er weiß das auch. Hat aber wirklich hier garnichts mit dem Thema zu tun.
Worauf ich hinaus will: einige Fans erkennen oft nicht alle Dinge, die zu einem speziellen Verlauf des Spiels führen. Da wird verbal auf den Fehlwerfer eingeprügelt oder der Topscorer in den Himmel gelobt.
Wenn man sich wirklich etwas ernsthaft mit diesem Sport auseinandersetzt, dann ist das Spiel oft vielschichtiger. Deshalb kann ich manches unsachliche Gepöbel während einem Spiel nur schwer ertragen. Aber das passiert eben in der Emotion.
Aber wenn man das dann ebenso unsachlich später ins Netzt stellen will, dann erwarte ich etwas mehr Objektivität und Sachlichkeit.
Das in erster Linie bei Jugendspielern. Denn man kann kaum erwarten, dass die komplett abgekapselt sind von diese Medien, selbst wenn sie die nicht aktiv aufsuchen. Über Umwege bekommen die das dann doch zu hören oder zu sehen.Deshalb: Bitte den blanken Unsinn lassen (für alle Ligen) und etwas die Wortwahl überdenken (bei den Jugendspielern). Wenn man sich als „wirklichen“ Fan dieses Sports sieht, dann sollte das doch möglich sein. Und es schadet nicht sich gelegentlich mit Spielern und Trainern zu unterhalten, da erfährt man interessante Dinge, die einem einen neue Sichtweise bieten. Wenn man daran wirklich Interesse hat. Und ja: die erzählen einem auch manchmal ziemlichen Käse. Auch da hilft die Vielfalt der Meinungen.
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Oh ja, seine Wortwahl zu überdenken ist der goldene Weg. Wenn man bspw nem 18-jährigen “eines Spielmachers unwürdiges Entscheidungsverhalten” vorhält ist das einfach äußerst unpassend, auch wenn ich ihm nicht gleich jeden Anstand absprechen möchte, wie es Dalai Lama tut.
Ich muss dem User Dalai Lama also teilweise widersprechen, dessen Post in der ursprünglichen Form übrigens noch deutlicher seiner emotionalen Wut Ausdruck veleitete. Ich denke nämlich nicht, dass die Threads an all den erwähnten fürchterlichen Adjektiven zu sehr krankten, mir kommt es fast so vor als ob der User das Glück hatte bisher NICHT so die Kommentare bei YouTube, Facebook und Co zu studieren. Da wird auch mir manchmal schlecht. “Hasskommentare”, “Hater” und “Trolle” scheint er noch nicht zu kennen. Zudem scheint ihm mMn nicht ganz bewusst zu sein in welch mitunter gnadenlosen Leistungsdruck die Jugend doch schon längst steht! Sie hat quasi keine Freizeit, Reisestress und ist es gewohnt auf jeden Tritt und Schritt beurteilt und gescoutet zu werden. Ein krasses Beispiel ist in den USA zu sehen anhand der Sichtung der NBA-Draftees wo nahezu jeder Quadrat-Millimeter des Körpers eines jungen Mannes fast schon entwürdigend statistisch erfasst und zur Schau gestellt wird und dies dann in 1000 Pages und Podcasts detailliert besprochen wird. In den USA beginnt das extensive Scouting natürlich schon in einem Alter in dem man hier noch glücklicherweise Kind sein darf.
Von daher kommt mir die Kritik doch etwas sensibel und nicht ganz nachvollziehbar daher, da es doch zumindest in den U-NM-Threads bis auf wenige Ausnahmen sehr gesittet zuging. Nichtsdestotrotz möchte ich unbedingt Korballfreund und vor allem FaulerZauber zustimmen, die das ganze Thema doch wesentlich treffender formuliert haben. Ich bemühte mich jedenfalls bisher immer sehr wohlwollend und einem Jugendsportler fair gegenüber zu schreiben und achte zukünftig noch besser drauf.
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Auch der gesamte Trainerstab macht seit Jahren einen sehr guten Job und wird von „ahnungslosen“ willkürlich angegriffen, die wahrscheinlich als sportliches Lebenshighlight die Siegerurkunde in der Schule verzeichnen können.
Schade, dass Du es selbst nicht schaffst, bei der Threaderöffnung auf einen persönlichen Angriff zu verzichten. Vielleicht möchtest Du das ja noch editieren.
Zum Thema: Ich muss Dir widersprechen. Ich halte es nicht für sinnvoll, die jugendlichen und heranwachsenden Spieler so zu pampern. Das haben die nicht nötig. Im Gegenteil. Diese Jugendlichen sind schon verdammt weit in ihrer Entwicklung und sie streben einen Beruf an, bei dem sie extrem in der Öffentlichkeit stehen. Aber meine folgende Argumentation gilt auch bei jedem X-Beliebigen Gleichaltrigen, ob er nun Arzt werden will, Kistenschlepper wie unser Lieblingsportler oder bei der Müllabfuhr anfängt. Jeder Jugendliche muss lernen, mit Kritik umzugehen. Dazu gehört Kritik anzunehmen. Dazu gehört aber auch, überzogene Kritik auch mal nicht anzunehmen. Jeder Jugendliche wird beiden Polen und allen Bereichen dazwischen immer und immer wieder begegnen. Bei so etwas schon beleidigt zu tun (oder es gar, wie Du, als Anlass zu einer eigenen Beleidigung zu nehmen), ist kein geeignetes Erziehungsziel. Unsere Gesellschaft leidet nicht darunter, dass immer und immer mehr beleidigt wird. Nein, aber manche Leute fühlen sich immer und immer und immer leichter beleidigt. Denkt nur ein paar Jahre zurück, dass Tim Ohlbrecht einstecken musste. Oder Steffi. Oder sonst wer. Nicht, dass dies das Ziel sein sollte, aber einfach mal die Kirche im Dorf lassen.
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Klar umgang mit Kritik ist auch wichtig, und es kann auch sein das ein sanfterer Übergang mit dem kleinen Rampenlicht eines U Tuniers nicht ganz verkehrt ist … Trotzdem fehlt mir oftmals die ausgewogenheit der Kritik, weil sachen diee gut gemacht wurden werden selten erwähnt während man ellenlang über vermeintliche Fehler diskutiert … Klar ist das hier auch diskussionskultur, auch bei dem erwachsenen ist es nicht anders, aber hier sehe ich schon einen Unterschied bei einen heranwachsende und einen alten Hasen.
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Klar umgang mit Kritik ist auch wichtig, und es kann auch sein das ein sanfterer Übergang mit dem kleinen Rampenlicht eines U Tuniers nicht ganz verkehrt ist … Trotzdem fehlt mir oftmals die ausgewogenheit der Kritik, weil sachen diee gut gemacht wurden werden selten erwähnt während man ellenlang über vermeintliche Fehler diskutiert … Klar ist das hier auch diskussionskultur, auch bei dem erwachsenen ist es nicht anders, aber hier sehe ich schon einen Unterschied bei einen heranwachsende und einen alten Hasen.
Da will ich Dir überhaupt nicht widersprechen. Aber das ist doch alles nur in einem Thread auf Schoenen-Dunk passiert. Und genau die jenigen Spieler, die kritisiert wurden, wurden zu Nationalspielern berufen. Wenn das mal keine Streicheleinheit ist. Genau so wie einige hier (falsch) einseitig negativ über sie schreiben, bekommen die selben auch in ihrem direkten Umfeld (falsch) einseitig positive Rückmeldung. Man kann das Eine nicht ohne das Andere sehen.
Den Ratschlag, nicht nur das negative zu sehen und vor allen Dingen zu schreiben, sollten sich durchaus einige zu Herzen nehmen. Aber ihrer Selbst wegen, nicht wegen der Spieler.
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@Dalai-Lama
Ich wollte lange nichts zu dem Thema schreiben, da ich die Threaderöffnung als absolut unpassend empfinde. Du erwartest von allen anderen eine objektive Herangehensweise an das Thema Kritik, wohingegen dein Text nur so von subjektiver Meinung trieft. Du erwartest eine Diskussion zu dem Thema, diskutierst jedoch nicht mit.Zum Thema:
Der Konsens ist doch mehr oder weniger derselbe. (Konstruktive) Kritik ist gut und auch wichtig. Des Weiteren sollte auf unangebrachte und u.U. beleidigende Kritik verzichtet werden (Vielleicht solltest du einfach mal in den Spiegel schauen). Ich persönliche empfinde es nicht so, dass die Mehrzahl der Beiträge in den entsprechenden Chats unangebrachte Kritik beinhalten. Natürlich gibt es mal den ein oder anderen User, der “über die Strenge schlägt”, was jedoch mit Sicherheit die Ausnahme ist.Summa summarum gehe ich total mit @FaulerZauber.
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"Manche Beiträge sind an Dreistigkeit, Hass, Neid und Missgunst gar nicht zu übertreffen. Ich bin mir nicht sicher, ob ein erwachsener Mensch, Beiträge die ich gelesen habe, in einem normalen Zustand schreiben kann. "
Ziemlicher Mumpitz, in den Threads dieser Saison ist doch nichts davon aufgetaucht.
Wer den Ehrgeiz hat in der Nationalmannschaft zu spielen muß damit leben kritisiert (d.h. beurteilt) zu werden.
Um zu kritisieren kann ich auch ein Couchpotatoe sein. Ich muß ja auch kein Koch sein um im Restaurant eine Essen zu beurteilen.Lustig ist der Thread trotzdem hat so einen Anflug von Helicopter Eltern(Fans)
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“Wie doof kann man sich eigentlich anstellen? Ok das ist U18 aber man kann schonmal ein bisschen smarter agieren…”
Bei diesem Post musste ich zwangsläufig an diesen Threat denken.
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Genau, aber warum immer die überzogene Kritik an Spielern, die gerade einmal das Erwachsenenalter erreicht haben?Da muss man sich auch mehr zurücknehmen. Die sind kaum dem Jugendalter entwachsen.Und warum überhaupt Kritik? Warum schreibt man nicht, dass die Spieler ein sehr hohes Niveau haben und es nur einkleines bisschen besser machen könnten?Oder warum schreibt man nicht mal, dass auch bei einem 1/10-Spiel man selbst immer noch weniger getroffen hätte?Warum lobt man nicht einfach mal die Schiedsrichter, die Moderatoren oder wen auch immer?Ich mache hier mal den Anfang:Ein super Beitrag von Dalai-Lama, der uns alle zum Nachdenken anregt. Er hätte selbst noch etwas konstruktiver schreibenkönnen, aber das war schon ganz stark. Auch gut, dass er auf strittige Beispiele und ein etwaiges Anprangern verzichtethat. Wo die Ausführungen in ihrer Allgemeinheit überzeugen, braucht es doch keine Beispiele.Auch schön der Beitrag von Westpole, der die Damen vor Kritik schützen möchte. Diese Engführung von Jugendlichen undDamen ist originell, wenn auch vielleicht etwas unglücklich formuliert. Aber eine starke Idee.Bleibt positiv, Freunde.
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Ich habe noch etwas gefunden zum Thema “Kinder demotivieren”:
ESPN: Chris Paul and his son