Brüllende Jugend-Trainer in den Vereinen (WBV)
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Mal eine Frage an die heutige junge Trainer-Generation, also an die unter 30-Jährigen:
Mir fällt aus, dass vermehrt wieder eine Art “Kasernenton” an der Bande angeschlagen wird: Spieler werden namentlich laut angebrüllt, mit bewusst scharfer Kommentierung lautstark nach misslungenen Aktionen sofort wieder auf die Bank gesetzt etc. - ich höre von Eltern und Spielern in letzter Zeit häufiger entsprechende Beschwerden. Die erstaunt umso mehr, als dies viele Jahre nicht der Fall war. Zu meiner “Jungtrainer-Zeit” bekamen wir vermittelt, dass Motivation und positive Verstärkung viel effizienter in der Förderung seien und so bin ich dabei auch stets geblieben und sah selbiges auch bei 90% der Anderen - Ausnahmen bestätigen die Regel…
Heute - so scheint es - sind vielleicht überehrgeizige junge Trainer nicht ausreichend pädagogisch geschult und haben vielleicht nie anders gelernt mit Underperformance Ihrer Schützlinge umzugehen oder aus Leistungsträgern eben noch mehr rauszukitzeln, als diese lautstark bloßzustellen und in manchmal sogar emotional verletzender Weise anzubrüllen. Für mich dann kein Wunder, dass Eltern entsetzt sind und auch manche der Kids aus dem Leistungstief gar nicht mehr herauskommen, da das eigene Selbstbewusstsein leidet. Für mich übrigens der denkbar größte Fehler, den man als Trainer machen kann. Auch die eigene Körpersprache ist mitunter furchtbar - man sollte sich selbst ruhig mal im Video anschauen, wie man da so an der Bande agiert und welche Signale man sendet - wer dies noch nicht gemacht hat, bittet doch mal einen Freund zu filmen! Kann sehr erkenntnisreich sein.
Herauskommen bei der Brüllerei und Bestraferei meiner Meinung nach jedenfalls dann vermehrt eingeschüchterte Spieler, die sich z.B. keinen Wurf von außen mehr trauen, nur weil sie sofort wieder auf der Bank landen und letztlich mechanische Basketball-Roboter. Ich wüsste nicht, wie man durch Anbrüllen etwas Positives bewirkt und schon gar nicht im Kontext einer missratenen Einzelaktionen (ein ganzes Team verallgemeinert in einer Auszeit “aufzuwecken” ist nochmal etwas anders zu sehen!).Die Frage stellt sich mir daher - und hier auch in der Runde: Gibt es diese neue Tendenz zum “Brüllaffe” wieder wirklich? Und wenn ja, woran liegt dies? Mangelnde Ausbildung in den Lehrgängen, falscher Ehrgeiz, ungeeignete eigene Persönlichkeit, schlechte eigene Vorbilder zu Hause oder im Sport? Und was kann man dagegen tun, in Zeiten von Geld- und Trainermangel in allen Altersklassen? Ich meine jedenfalls, unser Sport ist zu klein, um es sich leisten zu können, dass wie im Rheinland (nur dort??) offenbar öfters zu finden, zu unerfahrene Sporthochschul-Studenten mit zwar C- oder B-Schein, aber mangelnder eigener Reife auf Jugendliche in den entscheidenen Prägungsjahren mit militärischem Brüllton loszulassen.
Meinungen hierzu würden mich sehr interessieren!
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Ich musste leider kürzlich in der U14-Bayernliga das gleiche feststellen. Der Trainer des Gastvereins (selbst Anfang 20, die 1. Herren spielt im mittelhohen Breitensport) gewann ein Spiel mit über 80 Punkten Unterschied deutlich und war trotzdem selbst nach dem Spiel nur damit beschäftigt die Spieler zu tadeln. Während des Spiels putzte er seine Jungs dermaßen runter, dass ich nahe dran war die Hallenseite zu wechseln und ihm die Lizenz zu zerreißen. Denn wie der da dran gekommen ist, ist mir schleierhaft. Das Trainerduo auf der Gegenseite immerhin nicht negativ, aber auch kaum aufbauend oder motivierend. Dabei geht es da um 12-13-jährige Kids. Positive Verstärkung hilft da am meisten und vor allem nachhaltigsten.
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Nach hohen Siegen war ich als Trainer meistens am Unzufriedensten mit meinen Spielern und gerade im Erfolgsfall ist positive (!) Kritik besonders wichtig zur Weiterentwicklung. Es gibt nichts Schlimmeres als Talenten nur auf die Schulter zu klopfen und ihnen sagen, was sie schon alles tolles können, ohne auf die Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen.
Das eigentliche Thema ist das “Wie” der Kritik. Hierzu gehört:
1.) klare Benennung des Spielers
2.) konkrete und prägnante Erklärung des Themas
3.) konkrete Verhaltensanweisung für die Verbesserung
4.) sachlicher und positiver GrundtonDas zu beherrschen ist keine Frage des Trainerscheins, sondern der Reife und der Persönlichkeit. Ich zähle zu den Trainern, die ihre Spieler nie angeschrien haben, dennoch reift man mit der Zeit, ich habe mich als junger Trainer gerne an den Schiedsrichtern gerieben, das lasse ich heute fast komplett sein.
Mir fällt auf, dass es m.E. zu viele “Schreihälse” gibt, die fachlich falsch und teilweise unsachlich mit den Spielern umgehen, kann aber kein Generationsproblem erkennen, sondern sehe es quer durch alle Altersstufen. Es ist eher ein Qualitätsproblem in meinen Augen, das in fast allen Sportarten anzutreffen ist, weil Jugendarbeit eben zu oft der Papa oder der Dorfpfarrer macht und es nicht genügend qualifizierte Leute gibt, die zu der Arbeit bereit sind.
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Fragt mal bei Trainern der Balkan bzw. Jugo Schule nach wie die dazu stehen. Schaut euch an wie die serbischen und türkischen Trainer mit ihren Jungs beim AST umgegangen sind…
Ich glaube auch einfach von “außen” ist es schwer zu beurteilen wenn man nur die Spiele sieht und nicht mitbekommt wenn der Coach dann in der Kabine auch mal ein Lob ausspricht. Ich hatte einen türkischen Trainer und muss sagen dass mir das sehr gut getan hat.
Meine Eltern haben auch immer gefragt ob mir das nichts ausmacht und musste ihnen immer wieder erklären dass wir als Team kein Problem damit haben.
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Find dieses Thema besonders interessant und hab mich dann mal dazu durchgerungen, mich hier anzumelden. Hallo!
Also ich hab bis dieses Jahr im Sommer noch zwei weibliche Jugendteams trainiert und in meinem Verein viele Spiele der männlichen Jugend angeschrieben.
In unserem Kreis und auf WBV-Ebene kann man das schon ab und zu sehen. Viele Coaches machen es (das Traineramt ausführen) einfach, weil es einen großen Mangel an Alternativen gibt und es ‘irgendeiner ja machen muss’. Das spiegelt sich dann auch manchmal halt im Coaching wieder. Dann wird der Spieler dumm angemacht, angebrüllt allerdings ganz selten. Das war zu meiner Zeit, bin jetzt 23, in der U14 manchmal schon anders.
Ich denke, dass es einfach komplett kontraproduktiv ist, seinen Spieler wegen eines Fehlers niederzumachen oder gar anzubrüllen. Ich hab immer versucht, den Spielerinnen bei einem toten Ball oder in der Auszeit dann aufzuzeigen, was anders hätte gemacht werden können. Im nächsten Training wurde auch nochmal drauf eingegangen. Will das jetzt hier nicht als den wahren Weg bezeichnen, fand es aber immer besser als Druck aufzubauen via Anbrüllen oder Zwangsauswechselungen.Ich würde aber generell sagen, dass es drauf ankommt, wie man früher selber trainiert worden ist. Da hatte ich zum Glück keinen brüllenden Trainer, sondern immer eher Leute die die Fehler aufgezeigt haben. Gab aber auch immer brüllende Coaches, ich denke, dass lässt sich kaum vermeiden. Wenn man meint, es sei die richtige Wahl, dann soll man das machen. Ich denke, es ist sinnvoller mit den Jugendlichen ruhig zu sprechen und Fehler aufzuzeigen.
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Damit liegst du sehr wahrscheinlich sehr richtig… Und vermutlich sind das dann auch noch die Eltern, die die 15-jährigen Schiedsrichter, die gerade ihr drittes Spiel pfeifen, lautstark kritisieren und noch mehr…
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Es soll hier nicht um Eltern gehen, das ist ein Thema für sich und darüber können wir gerne (!) auch einen eigenen Thread aufmachen. Hier geht es um die Sicht von Trainer auf Trainer, ob auf die einzelne Person abzielendes Rumbrüllen (Niedermachen) und Bestrafen durch entsprechendes abruptes Verhalten und herablassende Gesten, oft in Verbindung mit strafendem Sofort-Auswechseln unter lautstarken Schimpf-Tiraden uns weiter bringt, oder eher schadet? Meine These ist, dass dies a) nicht sportlich hilft, b) dem Verhältnis Trainer-Spieler nachhaltig schadet, c) pädagogisch nicht in die Zeit gehört, d) das Selbstwertgefühl der sensibleren Kinder gefährdet in einem doofen Alter und e) nach aussen hin nur Umsympathie erzeugt.
Ich frage mich daher, ob man als beobachtender Trainer dem werten Kollegen nicht mal einen entsprechenden Hinweis geben sollte - nach Spielende natürlich.
Es sind im Rheinland wohl ein paar solcher “Brüllaffen” unterwegs, sicher auch anderswo, welche uns allen nicht gut tun und auch sich selbst auf Dauer keinen Gefallen tun dürften, denn beruflich Karriere machen habe ich diesen Typ Trainer in fast 30 Jahren noch nirgendwo gesehen bzw. diese unerfahrenen Trainer lernen irgendwann hoffentlich bessere Methoden. Profi-Trainer wird von denen sowieso keiner. Auffällig übrigens, dass die heftigsten Kandidaten in den Vereinen zum Teil nur zweite Geigen als Co-Trainer der Leistungsteams spielen und sich dann vielleicht meinen, bei den niederklassigen von Ihnen alleine gecoachten Teams besonders “verausgaben” zu müssen.
Sich gegenseitig zu helfen, diese Fehler zu vermeiden, dies ist mein Anliegen. -
Sehr gutes Thema!
Das ganze kommt bei uns in Baden Württemberg leider auch wieder häufiger vor.
Für mich bei den ganzen jungen Coaches häufig einfach ein Problem, da sie selber noch nicht so reif sind Autorität vor den jungen Spielern zu bekommen.
Ich persönlich würde mein Kind bei so einem Coach nicht spielen lassen.
Natürlich gibt es Tage wo man als Coach während eines Spiels mal ein “Hallo wach” braucht, jedoch sollte das einmal völlig ausreichend sein.
Ich bin selber im Jugend Bereich tätig und denke es ist wichtiger Spieler zu schulen, da gehören Einzelgespräche und Einzeltraining einfach dazu.
Es gab in den USA mal eine psychologischen Test genau um dieses Thema und es gibt Spieler die werden durch anbrüllen besser - ich glaube aber das es dabei auch um die fachliche Kompetenz geht und bezweifle das die bei den Brüllern bei uns vorhanden ist!! -
Habe leider ähnliche Erfahrungen mit jungen Trainern gemacht, die sich behaupten wollen und mangelnde fachliche Fähigkeiten mit Gebrüll übertönen möchten. In der JBBL Division Südost läuft ein heißer Kandidat umher, ich bin mir sicher, dass seine pubertierenden Jungs das nicht eine Saison lang dulden, das Getuschel der Eltern konnte man jetzt schon bemerken. Spätestens mit den ersten Niederlagen kommen diese Trainer in massive Probleme.
In der U14 bei uns (Württemberg) habe ich dieses Jahr schon zwei Coaches erlebt, die völlig die Kontrolle verloren haben. Wie sollen unsere Kids da lernen, einen ruhigen Kopf zu bewahren?
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Ich frage mich daher, ob man als beobachtender Trainer dem werten Kollegen nicht mal einen entsprechenden Hinweis geben sollte - nach Spielende natürlich.
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Sich gegenseitig zu helfen, diese Fehler zu vermeiden, dies ist mein Anliegen.ehrenwert, aber schwierig. Das im Sinne einer Hilfe dem Trainerkollegen stecken zu wollen wird von diesem vermutlich falsch verstanden, wird daher mMn selten etwas ändern und ist schon sehr einmischend.
daher würde ich das eher nicht machen.
Zu dem Coach, dessen Team beschissene Blocks stellt, gehe ich ja auch nicht nach Spielende und weise ihn darauf hin
ist auch ein durchaus komplexes Thema: ich war immer der Spielertyp, der mit konstruktiv-aufbauenden Trainern viel besser zurecht kam, sobald es laut wurde, habe ich auf Durchzug gestellt oder schlechter gespielt. als ich Training gegeben habe, habe ich gemerkt, dass zwei bis drei Kandidaten auf Laut werden relativ unbeeindruckt, aber mit einer Leistungssteigerung reagieren. Hat mich überrascht, und ich habe mich regelrecht dazu überwinden müssen. Eben weil ich anders ticke. Jedoch habe ich immer darauf geachtet, das mit der sinngemäßen Message “das kannst Du einfach besser” rüberzubringen, und nie in ein cholerisches Brüllen abgedriftet bin. Negatives würde ich da nie oder ganz selten einbauen.
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Ich glaube nicht, dass es darauf ankommt, ob ein Trainer laut ist oder nicht, sondern darauf was er sagt, man kann auch im ruhigen Ton jemand richtig runter machen und das kann Viel schlimmer und verletzender sein. Ich kenne einen Trainer, denn jeder der ihn nicht kennt, als psychopat abstempelt,da er wirklich manchmal hoch geht wie ein hb Männchen, ohne ihn wäre unser Verein nicht da wo er ist,und für seine Jungs würde er durchs Feuer gehen. Und die Jungs für ihn genauso. Und erfolgreich ist er obendrein
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Richtig, mir ging und geht es hier auch nicht um die Lautstärke an sich (da muss jeder selber wissen, was ihm zu Gesicht steht), sondern um die Verbindung mit herablassender Kritik und dem lautstarken “Bloßstellen”.
In keinem Berufszweig, in keiner Ausbildung, in keinem Studium werden so leistungsbereite, fröhliche und selbstbewusste junge Menschen hervorgebracht, sondern dies geht eben nur durch positive Verstärkung und natürlich auch gezielte Kritik unter Achtung der Person.
In unserem kleinen Sport aber scheinen aufgrund des Trainermangels Marotten durchzugehen, die überall sonst im Leben disqualifizierend für die weitere Karriere wären, d.h. wir erlauben uns (bzw. müssen anscheinend akzeptieren), dass bei uns menschlich noch zu unerfahrene Trainer Kinder betreuen, die bei objektiver Betrachtung hierfür persönlich völlig ungeeignet sind und besser in der nordkoreanischen Armee (das ist jetzt nicht politisch korrekt, hoffentlich liest niemand aus dem Land hier mit!) aufgehoben wären. Ich werde nun öfters mal bei beobachtenden persönlichen Angriffen dies für diesen Trainer selbst zum Problem machen - der Diskurs hier hat mich sehr darin bestärkt… Finde es wirklich toll, was wir hier für eine gute Qualität in der Diskussion haben. -
Ich persönlich bin der Meinung, dass man ganz stark im Altersbereich und der “Art” des Brüllens unterscheiden muss. Meiner Meinung steht es niemandem von außen zu hier ein Urteil zu fällen, da man die Arbeit der Trainer unter der Woche mit den Kids nicht sieht.
Im u12 und u14-Bereich finde ich sollte man generell “zu Laut sein” vermeiden - ich sehe es jedoch nicht als schlechtes Zeichen wenn ein junger/älterer Trainer mit Begeisterung und vollem Herzblut dabei ist.
Ab dann sollte man unterscheiden:- Leistungssport
- Breitensport
Im Breitensport halte ich es eher wie bei der u14, im Leistungssportbereich sehe ich es anderes. Hier ist es auch mal wichtig, einen lauten Brüller mit Kritik loszulassen. Fachlich fundierter Kritik. Eine Sache darf jedoch nicht passieren: persönliche Angriffe und Beleidigungen. Zudem hängt auch alles vom jeweiligen Spieler ab. Wie mein einer Vorredner bereits geschrieben hat, gibt es Spieler die das “brauchen”!
Zudem finde ich es schwer zu beurteilen, wie der jeweilige Spieler damit umgeht. Manchmal wirkt es von außen sehr hart - beim Spieler kommt es aber nicht so rüber, da er weiß, wie die Woche war. Wie ich das meine? Hier ein Beispiel aus dem Leistungsbereich:
_"Spieler X lässt seinen Gegenspieler permanent über die Mitte zum Korb ziehen. Jedoch hat der Spieler bereits mehrfach und auch in Trainings bewiesen, dass er es durchaus besser machen kann. Es findet ein Gespräch zwischen Trainer und Spieler statt, indem nochmals genau erklärt wird, wie verteidigt werden soll. Dieses Gespräch dauert ca. 15 Minuten. Beide gehen mit einem guten Gefühl aus dem Gespräch raus.
Im Spiel (ca. 2 Tage später) macht Spieler X weiterhin den selben Fehler. Eine reine Einstellungssache. Darauf hin schreit der Trainer laut den Namen über das Feld mit dem Zusatz: Hör doch mal auf, immer die selben Fehler zu machen!"_
Beim Zuschauer, der den Teil davor nicht kennt, wirkt es wie ein niedermachen, beim Spieler meiner Meinung nach nicht.
Deshalb finde ich es schwer, dies von außen zu beurteilen. Man sagt sogar häufig: wenn ein Trainer nicht auch mal laut gegenüber einem Spieler ist, hat er aufgegeben!
Selbst in der Öffentlichkeit sind laute Trainer beliebt: Beispiel Klopp!! Selten wurde ein so emotionaler Trainer so verehrt - ich glaube jedoch, dass seine Spieler diese auch ab und zu zu spüren bekommen. Anderes Beispiel: In Bamberg hat man sich nach einem solchen Trainer gesehnt.
Laute Trainer = unerfolgreich? Das zu sagen zeigt, wie wenig Ahnung man eigentlich hat. Es kommt nicht auf die Lautstärke an, sondern auf das fachliche. Es gibt sowohl im Jugendbereich wie auch im Seniorenbereich äußerst erfolgreiche Trainer.
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Auch im BVRP gibt es laute Trainer. Dagegen ist nichts zu sagen, wenn es mal während einer Auszeit als Weckruf passiert. Meine Söhne bestätigen, dass es sie aufrüttelt und motiviert.
Aber was absolut nervt sind Trainer, die 40 Minuten lang Spiele und jeden Pfiff der Schiedsrichter kommentierten (um sie zu beeinflussen) und die fast jede Aktion ihrer Spieler (am besten noch mit einer Frage "was hast du dir dabei gedacht ) kommentieren. Danach sind Kampfgericht, gegnerische Trainer, Schiedsrichter, Zuschauer und Spieler einfach mit den Nerven am Ende. Hier gibt es auch negative weibliche Trainerbeispiele.
Diese dauerhafte Brüllerei bringt nichts, da man dadurch keine Akzente setzen kann.
Gibt es nicht auch eine Regel, dass man ein T auch verhängen kann, wenn eigene Spieler (verbal) angegriffen werden ? Ich denke dabei an 36.1. und “sportsmanship” und fairer Umgang miteinander.
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Ich persönlich bin der Meinung, dass man ganz stark im Altersbereich und der “Art” des Brüllens unterscheiden muss. Meiner Meinung steht es niemandem von außen zu hier ein Urteil zu fällen, da man die Arbeit der Trainer unter der Woche mit den Kids nicht sieht.
Im u12 und u14-Bereich finde ich sollte man generell “zu Laut sein” vermeiden - ich sehe es jedoch nicht als schlechtes Zeichen wenn ein junger/älterer Trainer mit Begeisterung und vollem Herzblut dabei ist.
Ab dann sollte man unterscheiden:- Leistungssport
- Breitensport
Im Breitensport halte ich es eher wie bei der u14, im Leistungssportbereich sehe ich es anderes. Hier ist es auch mal wichtig, einen lauten Brüller mit Kritik loszulassen. Fachlich fundierter Kritik. Eine Sache darf jedoch nicht passieren: persönliche Angriffe und Beleidigungen. Zudem hängt auch alles vom jeweiligen Spieler ab. Wie mein einer Vorredner bereits geschrieben hat, gibt es Spieler die das “brauchen”!
Zudem finde ich es schwer zu beurteilen, wie der jeweilige Spieler damit umgeht. Manchmal wirkt es von außen sehr hart - beim Spieler kommt es aber nicht so rüber, da er weiß, wie die Woche war. Wie ich das meine? Hier ein Beispiel aus dem Leistungsbereich:
_"Spieler X lässt seinen Gegenspieler permanent über die Mitte zum Korb ziehen. Jedoch hat der Spieler bereits mehrfach und auch in Trainings bewiesen, dass er es durchaus besser machen kann. Es findet ein Gespräch zwischen Trainer und Spieler statt, indem nochmals genau erklärt wird, wie verteidigt werden soll. Dieses Gespräch dauert ca. 15 Minuten. Beide gehen mit einem guten Gefühl aus dem Gespräch raus.
Im Spiel (ca. 2 Tage später) macht Spieler X weiterhin den selben Fehler. Eine reine Einstellungssache. Darauf hin schreit der Trainer laut den Namen über das Feld mit dem Zusatz: Hör doch mal auf, immer die selben Fehler zu machen!"_
Beim Zuschauer, der den Teil davor nicht kennt, wirkt es wie ein niedermachen, beim Spieler meiner Meinung nach nicht.
Deshalb finde ich es schwer, dies von außen zu beurteilen. Man sagt sogar häufig: wenn ein Trainer nicht auch mal laut gegenüber einem Spieler ist, hat er aufgegeben!
Selbst in der Öffentlichkeit sind laute Trainer beliebt: Beispiel Klopp!! Selten wurde ein so emotionaler Trainer so verehrt - ich glaube jedoch, dass seine Spieler diese auch ab und zu zu spüren bekommen. Anderes Beispiel: In Bamberg hat man sich nach einem solchen Trainer gesehnt.Laute Trainer = unerfolgreich? Das zu sagen zeigt, wie wenig Ahnung man eigentlich hat. Es kommt nicht auf die Lautstärke an, sondern auf das fachliche. Es gibt sowohl im Jugendbereich wie auch im Seniorenbereich äußerst erfolgreiche Trainer.
das ist alles völlig akzeptabel, die Differenzierung nach Level und Alter, dass man auch mal laut werden dürfen muss, dass der Aussenstehende natürlich nicht den Einblick hat, warum überhaupt und in welcher Form, die Lautstärke hoch gefahren wird. Aber eins ist klar: es darf niemals verletzend sein, Kraftausdrücke sollten vermieden werden und es muss konstruktiv sein. Und jetzt mal ein Beispiel von mir: Alba spielt gegen Limoges in der Euroleague und nimmt die Franzosen gerade fürchterlich auseinander. Man führt mit mehr als 30 Pkt und es sind keine 2 Minuten mehr zu spielen. Der Alba-Trainer bringt einen hochangesehenen Nachwuchsspieler, 19 Jahre alt, der trotz sehr engagierter Verteidigung einen wilden Dreier der Franzosen nicht verhindern kann. Dadurch wird er nach 30 Sek Spielzeit wieder rausgenommen und in einer Weise rundgemacht, dass es der Mannschaft, den 10.000 Zuschauern und dem Vernehmen nach auch einigen Alba Offiziellen mächtig auf den Magen schlug. Ganz zu schweigen von dem hochgelobten Nachwuchstalent, der sich sicherlich fragt, ob Alba die richtige Ausbildungsstätte für deine Karierre ist. Zumindest würde ich mir diese stellen……das Schlimme ist, dass es von dieser schreienden Zunft noch Weitere im Alba System gibt. Einziges positives Gegenbeispiel ist Femerling, der auch ne ganz klare Linie und Ansprache pflegt, aber wie gesagt konstruktiv, nicht verletztend und vor allen Dingen nicht selbstdarstellerisch.
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Der wesentliche Punkt wurde noch gar nicht genannt. Die “unangenehmen”, unerwünschten Lautsprecher sind die, deren Kommentare eigentlich gar nicht für den angepöbelten Spieler gedacht sind. Diese im Grunde unsicheren Figuren fürchten nichts mehr als Gesichts- und Autoritätsverlust. Der Fehler, den der Spieler gemacht hat, darf auf keinen Fall auf sein Konto gehen. Wenn er also reinpöbelt “kapierst du das nicht, das haben wir im Training 100x anders gemacht!!”, ist das eine Botschaft an Zuschauer, Gegner, Schiedrichter: “Nicht meine Schuld!”. Einem Lehrzweck dient das schon lange nicht mehr, daher finde ich auch, daß solche Leute nicht mit Jugendlichen arbeiten sollten, sondern erst mal mit sich selber klarkommen müssen.
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Bin weder Spieler noch Trainer sondern nur begeisterter Fan von Jugendmannschaften und kann jetzt nicht unbedingt feststellen, dass die jungen Trainer die “Brüllaffen” sind. Eigentlich eher weniger. Die eigentlich “Brüllaffen” - wenn man sie denn so nennen mag -sind ein Teil der gestandenen Trainer. Da tun einem die Spieler zum Teil schon leid, wenn man sich das anschaut. Ja, von außen kann man es nicht immer beurteilen, ob das nun sinnvoll ist oder nicht. Manchmal kommt es auch auf den Spieler an.
Habe auch einen Trainer erleben dürfen, der den Spieler - sehr selbstverliebt, mit großem weiblichen Anhang - am Rand runter gemacht hat, was dem Spieler für seine Entwicklung nicht geschadet hat. Im Gegenteil, wenn man seine jetzige Entwicklung sieht. Der Trainer hat ihn sich auch zum Einzelgespräch zu den entsprechenden Einwechselungen geholt und hat mit ihm durchgesprochen warum das jetzt kam. Hat der Spieler auch verstanden und seine Entwicklung hat Fortschritte gemacht. Das geht aber nur, wenn der Coach auch das entsprechende Feingefühl hat.
Problematisch finde ich die Kombi, wenn die Eltern/Geschwister am Rand in die “Schimpftirade” des Trainer einfällt und den Sohn/Bruder von der Linie aus mit runtermacht und der Trainer dann entsetzt rüberguckt zu Eltern/Geschwistern und anstelle von aufbauen den Mund hält. Alles schon erlebt. Kein Witz! Da sollte man sich dann auch überlegen als Trainer mal die Eltern/Geschwister zum Gespräch zu bitten.
Ist aber auch nur ein Blick von Außen.