Talente von kleinen an große Vereine "abgeben"
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In diesem Thread richte ich mich vor allem an Jugendcoaches die schon vor der Entscheidung gestanden haben ihre stärksten Spieler abgeben zu müssen
Mein weibliches U13 Team beginnt erst im Januar 2015 mit der offiziellen Punkterunde in der Kreisliga, gestartet mit dem Training haben wir im Januar 2014. Um auch mal Spielpraxis zu sammeln habe ich Testspiele gegen die Vereine der Umgebung organisiert.
Nun haben wir kürzlich gegen ein lokales Schwergewicht der Region gespielt (viele Jugenden mit 2 Mannschaften, Oberliga, …) und uns ordentlich aus der Affäre gezogen. Kurz darauf erhielt ich die Einladung meine beiden stärksten Spielrinnen zum Oberligatraining zu schicken (Trainingszeiten sind identisch zu unseren). Im ersten Moment habe ich mich sehr gefreut, aber zunehmend wird mir klar, dass das eine enorme Schwächung für das Team, vielleicht sogar die Nichtmeldung der Mannschaft bedeuten kann.
Da ich aber mein Interesse, bzw. das des Vereins, nicht über die Interessen der zwei Mädels stellen will habe ich die Maschinerie in Gang gesetzt und zunächst deren Eltern angeschrieben (noch keine Antwort).Klar, im Falle des Falles zunächst Doppelpass, trotztdem werden sie im Erfolgsfall weg sein.
Wie schätzt ihr das ein, was hättet ihr gemacht ?
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Im Interesse der Jugendlichen handeln.
Man wird nur besser, wenn man gegen Stärkere spielt. Vielleicht kann man einmal da und einmal da trainieren. Zudem stellt sich die Frage, inwieweit die Möglichkeit besteht, das man für zwei Vereine auflaufen kann. -
Im Interesse der Jugendlichen handeln ist eben das große Dilemma in dem Fall. Für die zwei eingeladenen Spieler ist das höhere Niveau sicher gut, für den Rest, der ggf. auch Potenzial hat, sich aber noch entwickeln muss, kann es der Todesstoß sein, wenn das Team auf Grund der “Abwerbungen” abgemeldet werden muss.
Grundsätzlich sollte man immer darauf achten, dass sowas nicht zu einer Einbahnstraße wird, d.h. dass nicht nur von Deinem Team Spieler zum anderen Team gehen, sondern auch der umgekehrte Weg möglich bleibt.
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Hallo,
ich würde immer im Interesse der Spieler/in handeln.
Sei stolz dass du den Grundstein für ihre Entwicklung gelegt und sie ein Stück auf ihrem Weg begleitet zu hast. Auch ein kleiner Verein kann sich so einen Namen machen und so vllt. noch eher Talente anlocken weil bekannt wird dass dort gut ausgebildet wird. -
Im Interesse der Jugendlichen handeln.
Ist es im Interesse der verbleibenden Jugendlichen (acht) ?
Ja ist es. Vor allem wie die sich bisher hinter der Leistung der beiden Abgänger verstecken konnten. Außerdem bekommen die übrigen ja mehr Spielanteile was im Normalfall zu einer positiven Entwicklung führt.
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Im Interesse der Jugendlichen handeln.
Ist es im Interesse der verbleibenden Jugendlichen (acht) ?
Ja ist es. Vor allem wie die sich bisher hinter der Leistung der beiden Abgänger verstecken konnten. Außerdem bekommen die übrigen ja mehr Spielanteile was im Normalfall zu einer positiven Entwicklung führt.
Die Frage ist zusätzlich, ob 8 Spielerinnen zur Meldung eines Teams noch ausreichen. Wenn man ehrlich ist und nicht jeden Spieltag bibbern will ob man 5 zusammen bekommt eigentlich nicht.
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Das Thema gibt es garantiert in vielen kleinen Vereinen.
Gute Lösung: Für jedes Talent das abwandert gibt der “große” Verein einen Spieler, der dort nicht richtig zum Zuge kommt, an den “kleinen” Verein ab.
Sicher nicht genau 1:1 im Tausch umsetzbar, aber prinzipiell sollte es so laufen und funktioniert bei uns derzeit gut. Hat die Mannschaft des “kleinen” Vereins sogar aufgewertet.
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Das ist immer das große Problem. Da hilft nur große Gruppen aufbauen, so dass man den Verlust von zwei Spielern verkraften kann.Bis zu einem gewissen Grad ist das auch im Interesse der anderen acht Spieler im Team, da diese dann nicht mehr im Schatten der zwei “Topleute” stehen und zeigen können was in ihnen steckt.Ist manchmal total verblüffend wie sich Spieler entwickeln, wenn “Leistungsträger” das Team verlassen.
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Ist doch “ganz einfach”.
Mit den beiden Spielerinnen und Eltern sprechen. Die Vor und Nachteile aufzeigen. Ihnen nahelegen, sich das Training mal anzuschauen und dann die Spieler die Entscheidung treffen lassen. Sofern sie keinen Vertrag haben, haben sie jederzeit das Recht, sich frei zu entscheiden.
Und bei der Unterstützung werden sie mit Sicherheit zu einem späteren Zeitpunkt zu deinem Verein zurückkehren, wenn sie es im großen nicht gepackt haben.
Viel schlimmer ist es doch später beichten zu müssen, dass du Ihnen die chance verbaut hast, weil sie nix davon wussten.
Im Idealfall spielen sie in beiden vereinen und trainieren im Verhältnis 2:1 groß:klein mit.
EDIT: Tausch 1:1 von groß zu klein ist vermutlich die Wunschvorstellung. Aber man kann keine Spielerin zu einem Wechsel zwingen?
Besonders am Anfang betreiben viele den Sport ja auch grade wegen den Freundinnen oder Freunden.Da wechselt man nicht so schnell… -
Ist doch “ganz einfach”.
Mit den beiden Spielerinnen und Eltern sprechen. Die Vor und Nachteile aufzeigen. Ihnen nahelegen, sich das Training mal anzuschauen und dann die Spieler die Entscheidung treffen lassen. Sofern sie keinen Vertrag haben, haben sie jederzeit das Recht, sich frei zu entscheiden.
Und bei der Unterstützung werden sie mit Sicherheit zu einem späteren Zeitpunkt zu deinem Verein zurückkehren, wenn sie es im großen nicht gepackt haben.
Viel schlimmer ist es doch später beichten zu müssen, dass du Ihnen die chance verbaut hast, weil sie nix davon wussten.
Im Idealfall spielen sie in beiden vereinen und trainieren im Verhältnis 2:1 groß:klein mit.
So mache ich es auch, aber ich bin momentan nicht glücklich damit.
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@embee15:
Das Thema gibt es garantiert in vielen kleinen Vereinen.
Gute Lösung: Für jedes Talent das abwandert gibt der “große” Verein einen Spieler, der dort nicht richtig zum Zuge kommt, an den “kleinen” Verein ab.
Sicher nicht genau 1:1 im Tausch umsetzbar, aber prinzipiell sollte es so laufen und funktioniert bei uns derzeit gut. Hat die Mannschaft des “kleinen” Vereins sogar aufgewertet.
Finde ich eine gute Idee, ist aber auch eine enorme Fleißarbeit bist Du die nach “unten”-Wechsler gefunden hast und diese glücklich sind. Die müßten ja auch noch in der unmittelbaren Nähe wohnen.
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Du hast Glück gehabt, dass der große Verein dich als Trainer gefragt hat und nicht gleich, wie leider gang und gäbe, direkt auf die Eltern oder Spielerinnen zugegangen ist. Ich würde versuchen, zunächst selbst ein Training von den anderen Trainern zu sehen. Nicht jeder gute Verein hat Trainer, denen man Spieler anvertrauen möchte. Mal passt es fachlich, mal menschlich nicht. Wenn man das Schlimmste ausschließen kann, dann kann es losgehen. Ich würde zunächst über eine Doppellizenz nachdenken, damit die eigene Mannschaft weiterleben kann. Das gibt dir Zeit, noch ein paar Neulinge zu integrieren. Denn über kurz oder lang werden die stärksten Spielerinnen sowieso weggehen. Insgesamt schließe ich mich den Vorrednern an: Es sollten keine Entscheidungen über die Köpfe der Spielerinnen hinweg getroffen werden.
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Ist doch “ganz einfach”.
Mit den beiden Spielerinnen und Eltern sprechen. Die Vor und Nachteile aufzeigen. Ihnen nahelegen, sich das Training mal anzuschauen und dann die Spieler die Entscheidung treffen lassen. Sofern sie keinen Vertrag haben, haben sie jederzeit das Recht, sich frei zu entscheiden.
Und bei der Unterstützung werden sie mit Sicherheit zu einem späteren Zeitpunkt zu deinem Verein zurückkehren, wenn sie es im großen nicht gepackt haben.
Viel schlimmer ist es doch später beichten zu müssen, dass du Ihnen die chance verbaut hast, weil sie nix davon wussten.
Im Idealfall spielen sie in beiden vereinen und trainieren im Verhältnis 2:1 groß:klein mit.
EDIT: Tausch 1:1 von groß zu klein ist vermutlich die Wunschvorstellung. Aber man kann keine Spielerin zu einem Wechsel zwingen?
Besonders am Anfang betreiben viele den Sport ja auch grade wegen den Freundinnen oder Freunden.Da wechselt man nicht so schnell…Ich hoffe nicht, dass Spieler der U13 schon einen Vertrag haben.
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Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Allerdings sollte über eine Doppellizenz der oder die Jugendlichen auch noch im Verein behalten werden. Im männlichen Bereich kann dann nämlich, wenn die Jugendlichen oben ankommen, eine schöne Summe über den Ausbildungsfond der BBL zurück kommen.
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Ich gebe seit Jahren meine besten Spieler an den regionalen Leistungssportverein ab. Sie trainieren dort mit und spielen mit einer STB in der Leistungsklasse bzw. der nächst höheren Altersklasse und bei uns weiterhin in der Bezirksklasse bzw. in der ihrem Alter entsprechenden Klasse. Das hat bisher immer gut funktioniert. Ich habe dabei bisher nur ein Mädchen und einen Jungen “verloren”, die aber geographisch zwischen den beiden Vereinen wohnen. Und wir freuen uns immer, wenn die Talente im Seniorenbereich unsere Herren / Damenmannschaften verstärken.
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In Berlin ist es gang und gäbe, daß jeder Jugendliche über 1,80m, der geradeaus laufen kann, rücksichtslos von den zwei oder drei “großen” Vereinen abgeworben wird. Ob vorher eine Alibi-Anfrage beim Coach erfolgt, ist unerheblich - die Spieler und vor allem Eltern werden mit großem Namen, aber auch mit materiellen Goodies geködert und wenige haben in dem Alter die Charakterstärke, auch nur einen Moment darüber nachzudenken, ob der Schritt richtig ist. Damit dann keiner böse wird, startet man schnell mal eine fair play Kampagne. Dabei bleibt man langfristig den Beweis schuldig, daß der Weg überhaupt funktioniert. Die Anzahl der zu Alba “gewechselten” Jugendlichen beispielsweise steht über die Jahre gesehen in krassem Mißverhältnis zur Anzahl von selbst ausgebildeten Profis; von der tatsächlichen Spielzeit gar nicht zu reden.
Also: wodurch wird ein(e) Spieler(in) besser? Ist es in jedem Fall besser, einer von dreißg zu sein statt einer von zehn? Ist ein Trainer in einem namhaften Club per se “besser” als einer aus einem kleinen Verein? Ist die Möglichkeit, direkt in der Oberliga oder NBBL/JBBL einzusteigen, auf jeden Fall besser als sich mit seiner Mannschaft “hochzuspielen”? So eindeutig scheint mir all das gar nicht.
Im Fall des Threaderöffners fürchte ich, daß da ohnehin nichts mehr zu machen ist. Wenige können der Verlockung, aber auch den Streicheleinheiten fürs Ego trotzen, die mit einem solchen Angebot einhergehen.
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Die Wahrscheinlichkeit, dass ein junger Spieler in einem Leistungssport-Verein besser wird, ist einfach höher, als in einem kleinen Verein. Dort wird wohl kaum ein tägliches Training angeboten und man wird einfach besser, wenn man sich mit besseren Spielern misst. Das ist in kleinen Vereinen auch selten der Fall, dass dort in einer Altersklasse gleich vier, fünf super talentierte und leistungsbereite Jugendliche spielen, die sich gegenseitig pushen. Es kann aber beides nebeneinander existieren, der kleine Verein mit seinem Training von ein- zwei Mal die Woche und der große mit dem häufigeren Training.
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Ist eine wirklich schwierige Frage und kann wohl nur im Einzelfall beurteilt werden.
Es ist nach meiner Meinung aber höchste Zeit, dass im Basketball eine “Wechselgebühr” eingeführt wird, wie sie meines Wissens nach im Fußball bereits existiert. Da geht es je nach Spielklasse des aufnehmenden Vereins und Dauer der Ausbildung im kleinen Verein durchaus schon mal um vierstellige Summen.
Auf diese Weise wäre sichergestellt, dass die kleinen Vereine in jedem Fall auch profitieren und die Größeren sich zweimal überlegen, wen bzw. wie viele sie ansprechen. -
Es ist nach meiner Meinung aber höchste Zeit, dass im Basketball eine “Wechselgebühr” eingeführt wird, wie sie meines Wissens nach im Fußball bereits existiert. Da geht es je nach Spielklasse des aufnehmenden Vereins und Dauer der Ausbildung im kleinen Verein durchaus schon mal um vierstellige Summen.
Auf diese Weise wäre sichergestellt, dass die kleinen Vereine in jedem Fall auch profitieren und die Größeren sich zweimal überlegen, wen bzw. wie viele sie ansprechen.Und wie soll man das umsetzen? Die Idee dahinter, die kleinen Vereine zu belohnen, ist nicht verkehrt. Andererseits legitimiert man damit das vernichtende Abwerben. Bislang hatte ein Abwerber, sofern er eine anständige Erziehung genossen hat, zumindest noch ein schlechtes Gewissen, wenn er ohne Absprache mit dem anderen Trainer den Spieler zu sich empfohlen hat. Eine Wechselgebühr erlaubt ihm dieses Verhalten, kostet schließlich nur eine Gebühr. Auch für den Trainer des kleinen Vereins ist die Sache schwieriger, wenn Geld im Spiel ist. Bislang wollte er nur das Beste für den Spieler. Jetzt spielt Geld eine Rolle, das Taktieren beginnt. Soll ich ihn jetzt abgeben und abkassieren? Oder versuche ich mit allen Mitteln, ihn noch zwei Jahre zu halten, weil ich dann mehr Geld bekomme?
Viele Wechsel im Jugendalter sind nicht dadurch begründet, dass ein Spieler abgeworben wurde oder höherklassig spielen will. Um ein paar Beispiele zu nennen:
- Ein Kind zieht um und wechselt deswegen den Verein.
- Ein Kind wechselt, weil die Trainingszeiten nicht mehr passen.
- Ein Kind wechselt, weil sein älterer Bruder schon beim anderen Verein spielt.
- Ein Kind wechselt, weil entweder er oder die Eltern den Trainer nicht mehr aushalten.
- Ein Kind wechselt, weil der Verein keine Mannschaft in seiner Altersklasse mehr anbietet.
- Ein Kind wechselt, weil er vom großen Verein aussortiert wird.
Warum sollte da Geld fließen? Es ist bürokratisch nicht möglich, alle Wechsel zu beurteilen und danach zu entscheiden, wie teuer es wird. Also hat man entweder eine kleine Wechselsumme, von der sich der kleine Verein nichts kaufen kann, wenn er nach Abwerbung seiner besten beiden Spieler zusammenbricht. Oder es gibt eine große Wechselsumme, dann fallen meine häufig auftretenden Beispiele zu stark ins Gewicht. Man muss nur mal überlegen, wie sehr der große Rausschmeißer-Verein (letztes Beispiel) finanziell profitiert, wenn er mit fünf U10-Mannschaften ins Rennen geht und in den höheren Altersklassen immer dünner wird.
Oder man macht komplizierte, aber überprüfbare Regeln wie solche:
- Wenn ein Spieler zu einem Bundesligaverein wechselt, fließt Geld.
- Wenn ein Auswahlspieler wechselt, fließt Geld.
Bringt das was? Ich finde nicht. Es gibt schließlich auch Nicht-Bundesligisten mit größeren Jugendprogrammen, die fleißig und ohne Rücksicht abwerben. Es gibt auch ganz “unten” Abwerbungen von Kreisklasse zu Kreisliga oder von Kreisliga zu Bezirksliga. Es gibt viele gute Spieler, die nicht in Auswahlen spielen und deren Abwerbung ebenso wehtut wie die Abwerbung eines Auswahlspielers. Wer ist eigentlich Auswahlspieler? Erst 80 Spieler, die sich um die Aufnahme in den Kader bemühen und die ersten Trainings mitmachen. Später nur noch 15 Spieler, die nach vielen Siebungen übrig bleiben. Für denselben Spieler fließt dann im August Geld, im Dezember schon nicht mehr. Dabei ist ein Wechsel mitten in der Saison viel schwieriger zu verkraften als vor der Saison.
Edith fragt in die Runde, wie man mit der Listenfunktion umgehen muss, damit der Text nicht so aussieht wie dieser.
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u12m und u13 sollten in ihren Vereinen bleiben. geht mit den Kids in die Stützpunkte eurer Landesverbände. dort erhalten sie dann eher ein Individualtrianing, das ein Verein sich meist nicht leisten kann. ab u14 und u15 kann man schon über Doppellizenzen nachdenken
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Ein Spieler entscheidet im Amateurbasketball wo er spielen will. Kein Trainer und Verein verhindert das oder hat das Recht, das zu verhindern.
Wenn der Spieler in einer Jugend-Bundesliga zum Einsatz kommt, wird eine Lizenz beantragt und der Stammverein muss mit unterschreiben. Will der Stammverein da nicht mitmachen, bleibt dem Jugendlichen nur, eine Freigabe zu verlangen und den Bundesliga-Verein zum Stammverein zu machen.
Mit welchem Recht will ein “Dorfverein” verhindern, dass ein Talent zu einem Bundesliga-Verein wechselt ?
Wenn er eine Bundesliga-Lizenz hat, muss er m.E. eine Vereinbarung unterschreiben. Darin werden Abwerbungen von anderen Bundesliga-Vereinen beschrieben und was das kostet. Ein Wechsel im Laufe der Saison ist nach den Statuten sowieso nicht erlaubt, eben um das Abwerben untereinander zu verhindern. In einer Vereinbarung zwischen Spieler und Verein sollte man auch vereinbaren, ob der kleine “Dorfverein” mit verdient, weil er die Grundlagen gelegt hat.
Wenn der Spieler es tatsächlich in die Senioren-Bundesliga schaffen sollte, dann müssen alle vorherigen Vereine für die Ausbildung des Spielers finanziell beteiligt werden.
Aber im Jugend-Basketball unterhalb BBL entscheiden die Spieler und Eltern, wo der Spieler spielt.
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Schlechte Spieler an die kleinen Vereine und gute Spieler an die großen Vereine abgeben.
Wenn du genügend talentierte Spieler, qualifizierte Trainer, ausreichend Hallenzeiten und finanzielle Mittel hast, dann kannst du probieren, dich als “mittlerer Verein” für die JBBL zu qualifizieren. Wenn nicht, siehe vorherige Beiträge.
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Natürlich kann jeder Spieler spätestens zu Saisonende ohne weiteren Zirkus oder Tamtam den Verein wechseln. Dagegen kann man nichts machen, sollte man auch nicht können. Es muß aber jedem klar sein, daß man den Ligabetrieb zu einer Farce umfunktioniert, die keinen anderen Zweck hat als das Ausfiltern und Abfischen von Talenten, wenn “große” Vereine straflos die besten Leute einsammeln, häufig unter Vorspiegelung einer strahlenden Zukunft und quasi sicheren Profikarriere. Ich habe sehr häufig gesehen, daß die leicht manipulierbaren Jugendlichen beschwatzt und beschenkt werden, damit sie keine Zeit in ihrem alten Verein mehr “verschwenden” - das stünde ihrem Fortkommen nur im Weg. Aus wie vielen davon wird am Ende wirklich was und wie viele opfern ihren Freundeskreis, den Teamspirit, die Chance, aus eigener Kraft etwas zu erreichen, für ein falsches Versprechen?
Wenn die großen Vereine so tolle Arbeit machen würden - sollte der Großteil der Talente dann nicht aus den eigenen Reihen kommen, zumal sie durch alle Altersklassen die personalstärksten Auswahlpools bilden? Und wenn das alles so funktionieren sollte, müßte dann nicht jeder ambitionierte Coach zwingend dort hin wechseln wollen? Wie sieht dieses System zehn Jahre später aus? Wie soll diese Liga funktionieren?
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Natürlich kann jeder Spieler spätestens zu Saisonende ohne weiteren Zirkus oder Tamtam den Verein wechseln. Dagegen kann man nichts machen, sollte man auch nicht können. Es muß aber jedem klar sein, daß man den Ligabetrieb zu einer Farce umfunktioniert, die keinen anderen Zweck hat als das Ausfiltern und Abfischen von Talenten, wenn “große” Vereine straflos die besten Leute einsammeln, häufig unter Vorspiegelung einer strahlenden Zukunft und quasi sicheren Profikarriere. Ich habe sehr häufig gesehen, daß die leicht manipulierbaren Jugendlichen beschwatzt und beschenkt werden, damit sie keine Zeit in ihrem alten Verein mehr “verschwenden” - das stünde ihrem Fortkommen nur im Weg. Aus wie vielen davon wird am Ende wirklich was und wie viele opfern ihren Freundeskreis, den Teamspirit, die Chance, aus eigener Kraft etwas zu erreichen, für ein falsches Versprechen?
Wenn die großen Vereine so tolle Arbeit machen würden - sollte der Großteil der Talente dann nicht aus den eigenen Reihen kommen, zumal sie durch alle Altersklassen die personalstärksten Auswahlpools bilden? Und wenn das alles so funktionieren sollte, müßte dann nicht jeder ambitionierte Coach zwingend dort hin wechseln wollen? Wie sieht dieses System zehn Jahre später aus? Wie soll diese Liga funktionieren?
Ich vermute, du kommst aus Berlin. Da kenne ich mich nicht aus und die Verhältnisse sind dort sicher anders als in Rheinland-Pfalz oder in Baden-Württemberg. Im BVRP gibt es wenige BBL-Standorte und viele “kleine” Vereine. Da ist es nur logisch, dass die kleinen Vereine die Jugendlichen fördern, in dem sie ihnen die Chance geben, sich persönlich weiterzuentwicken in einem Leistungszentrum. Wieso soll der Ligabetrieb dadurch zu einer Farce werden ? Die Bezirksklasse im Fußball ist doch auch keine Farce, nur weil es die Bundesliga gibt. Es gibt für jeden ein Team, wo er / sie seiner Leistung entsprechend Basketball spielen kann.
Aus welcher Kraft, wenn nicht der eigenen sollte ein Jugendlicher im Leistungssport etwas erreichen ? Und wer sagt, dass es in den BBL Teams keinen Teamspirit oder Freunde gibt ? Und dass sich Jugendliche in den unteren Klassen nicht auch zu Grüppchen verbinden oder es dort Egozocker gibt. Viel mehr vielleicht dort, gerade wenn es sich um ein Talent handelt, der locker viel besser ist, als alle anderen in seiner Altersklasse.
Bestimmt gibt es Vereine, die den Kindern und Eltern das Blaue vom Himmel versprechen, aber nicht jeder große Vereine lockt mit “falschen” Versprechen. Bei einem U 14 Spieler kann man eine Prognose abgeben, mit U 16 sieht man schon eher, ob der Spieler jugendbundesligatauglich ist und selbst wenn ein Spieler in der NBBL Leistungsträger war, heißt das nicht, dass er im Seniorenbereich BBL Fuß fassen kann. Insofern steckt nicht hinter jeder nicht eingetroffenen Prognose ein falsches Versprechen. Es gehört ein absoluter Wille des Sportlers über Jahre hinweg dazu. Das lässt sich auch von sehr erfahrenen Trainern nicht vollständig vorhersehen.
Und wer den Jugendlichen mit guten Wünschen zum großen Verein ziehen lässt, der bekommt vielleicht irgendwann wieder einen besseren Spieler zurück (der sogar neue Freunde gefunden hat).
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In Berlin gab es mal das gemeinsame Verständnis aller Vereine, dass bis zur u14 keine Spieler von anderen Vereinen angesprochen werden. Das hat der größte Basketballverein Deutschlands einseitig aufgekündigt und spricht gezielt auch u14 Spieler an, um zum Wechsel zu Alba zu werben.
Dann gibt es ein “Kooperationsmodell” mit vielen Berliner Vereinen. Da viele ambitionierte Eltern mit ihren Kindern zu Alba laufen (obwohl es in Berlin in den Bezirken viele Vereine gibt), gibt Alba Spieler an Kooperationsvereine weiter, um ihn dort ausbilden und spielen zu lassen. Wenn der Spieler sich nicht entwickelt, darf er dort weiterspielen, sofern er sich positiv entwickelt sollte er zu Alba wechseln. Inwiefern die “kleinen” Vereine mit Geld oder Trainern oder beidem unterstützt werden wäre interessant zu erfahren. D.h. Vorne viel Werbung für das eigene Jugendprogramm (so was wie “Wir suchen die größten Berliner Kinder” oder wir gehen in alle Berliner Grundschulen und nennen es Programm) und wenn die Lawine an Kindern kommt, weiterschieben an andere Vereine (bei denen die Spieler früher sowieso gelandet wären, wenn die Vereine in den Schulen über AGs präsent sind) und sich im Umkehrschluss die Option sichern falls sich ein ein Talent entwickeln sollte. Eigentlich clever gemacht …
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Vorne viel Werbung für das eigene Jugendprogramm (so was wie “Wir suchen die größten Berliner Kinder” oder wir gehen in alle Berliner Grundschulen und nennen es Programm) und wenn die Lawine an Kindern kommt, weiterschieben an andere Vereine (bei denen die Spieler früher sowieso gelandet wären, wenn die Vereine in den Schulen über AGs präsent sind) und sich im Umkehrschluss die Option sichern falls sich ein ein Talent entwickeln sollte. Eigentlich clever gemacht …
Augenscheinlich schon. Daß man damit aber alle Spätentwickler und nicht-Superverein-Coaches langfristig und dauerhaft demotiviert, ist auch klar. Die großen, athletischen und talentierten Spieler rotten sich da zusammen (und werden dann noch von Verband und Refs “sonderbehandelt”) und verhauen die kleinen, die wirklich was aus eigener Kraft schaffen. Dann feiern sie ihre Berliner Meisterschaft und die Tennis-Eltern schreien hurra und geben bei der Cocktailparty mit ihrem Superkind an. Kann nicht funktionieren, glaube ich.
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@oouups:
Was ist Dir eigentlich über die Leber gelaufen, um hier an jeder möglichen Stelle über die ach so bösen Albaner herzuziehen.
Märchen werden nicht wahrer, wenn man sie permanent wiederholt.
Wie viele Kinder sind in den letzten Jahren “vorzeitig” zu Alba gewechselt? Da sind selbst an einer Hand noch Finger frei.Ist Jonas zu Alba gewechselt? Ist Jeffrey zu Alba gewechselt? Ist Laslo zu Alba gewechselt? Ist Hendrik bei Alba? Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Wer von den 99ern ist vorzeitig gewechselt?
Ja, das GROßE Talent mit Null Spielzeit in den letzten Jahren und ich glaube nicht, das man ihm nachgeweint hat und wer da auf wen aus welchem Grund zugegangen ist, lassen wir auch besser offen.
Arne, aber der war ja schon beim VfB ein Vagabund.
Bei den 01ern oder den 02ern? Da sitzt Alba so mit Spielern aus Prenzelberg voll, daß alle an die Kooperationspartner verwiesen werden. Versuch mal bei Alba ein bezirksfremdes Kind unterzubringen. Das ist wie mit den Schulen in Berlin.
Das Alba sich über “Alba macht Schule” Kinder ranzieht ist ein Witz. Hast Du mal an den Veranstaltungen teilgenommen? Ich bin da als Elternteil und Betreuer in den letzten Jahren mehrfach dabei gewesen.
Alba stellt die Schiedsrichter und die Urkunden. Die werden zudem noch vom “Büropersonal” vorbeigebracht. Die Trainer tauchen über die Kooperationsschulen und nur für diese im Rahmen des Wettbewerbs auf. Und da haben die mit sich und den eigenen Mannschaften genug zu tun.
Wie viele Basketballveranstaltungen für Schulen gibt es in Berlin.EDIT: Richtig, außer der vorgenannten keine, da die paar vereinsnahen Basketball AG’s sonst nur mit sich selbst beschäftigt sind - so sie nicht mangels Schüler oder Trainerinteresse regelmäßig wieder eingestellt werden.
Für Fußball oder Handball gibt es jede Menge Schulturniere in Berlin.
Was spricht also gegen eine Koordinierte “Schulveranstaltung”Vielleicht werben sie ja auch beim Streetball…. Da laufen ja auch Hauptamtliche als Trainer der bekannten Kooperationsschulen rum.
Es ist einfach nur lächerlich dieser Verfolgungswahn der Armen und Unterdrückten.Wie viele Trainer schickt Alba noch zu den Puls-Terminen (der erweiterten Berliner Landesauswahl)? Mein Kind und ich wurde von diversen Trainern (nicht Alba!) aktiv beworben. Das ist keine Albaproblem sondern eher ein Characterproblem einzelner Trainer unabhängig vom Verein.
Und wenn sich bei meinem aktiven Verein die Trainer die Klinke in die Hand geben, permanent das Training mit Verspätung oder gar nicht beginnt oder die Kinder mit den unmöglichsten pädagogischen Maßnahmen maßgeregelt werden, kann mich keiner Zwingen bei meinem Verein zu bleiben.
Auch kein Landesverband, der damit droht, mein Kind bei einem Vereinswechsel vom Kader auszuschließen. Es steht mir aus gutem Grund nach jeder Saison frei, den Verein zu wechseln. -
Über die Leber gelaufen ist mir eigentlich gar nichts.
Was mir nur auffällt, und du kannst das gern anders sehen, ist dass Alba versucht alle spots zuzumachen, sich breit zu machen, so dass sich kein anderer Verein weiterentwickeln kann (Alba hat z.B. beim 2004er Sichtungsturnier 4 von 12 Mannschaften gemeldet - zwei davon mit mässiger Qualität. Dadurch durfte z.B. Tusli nur eine Mannschaft melden und Spieler mussten aussetzen). Berlin ist eine Basketballhochburg (war sie auch schon bevor Alba da war) und da will sich Alba eben exklusiv als erster bedienen können. Dafür wird dann auch richtig Geld in die Hand genommen, auch wenn bisher, wie du richtig sagst nicht viel dabei rausgekommen ist (an den Spielern die du aufzählst war Alba sicher dran, aber die Spieler haben sich anders entschieden !). Was mich stört ist der Absolutheitsanspruch und sind Allmachtsfantasien (da gab es mal ein passendes Interview von Konsti auf der Alba site, “wir sind die einzigen, die Bundesligaspieler ausbilden können”).
In der jüngeren Vergangenheit war es so, dass Alba der einzige Berliner Verein war (Stahnsdorf mal ausgenommen) der bei den älteren Semestern (oberhalb JBBL) höherklassig spielte. Dadurch mussten alle Spieler die das Niveau gehen können irgendwann bei Alba auflaufen (oder aus Berlin weggehen). Durch die DBV/Tusli Kooperation hat sich das geändert. Bei Alba gingen die roten Lampen an und nun wird eben versucht den Hebel / Zugriff anders/früher anzusetzen. So sehe ich das und das soll kein Alba bashing sein, ich halte das für eine Strategie. Für mich ist Vielfalt extrem wichtig und befürchte einfach das Sie so verloren geht. -
Das sehe ich auch so. Es werden beispielsweise ohne weitere Überlegung auf die Auswirkungen für die “berliner Artenvielfalt” Oberligaplätze besetzt, die dann im Ligaalltag mit nicht im geringsten konkurrenzfähigen Teams ein, zwei Altersklassen niedriger bedient werden; das scheint mir zumindest gängige Praxis zu sein. Zu den Qualiturnieren werden natürlich andere, starke Teams geschickt. Freiwillig eine Liga niedriger für eine mittelmäßige U16 als in der U18 Oberliga? Kommt nicht in Frage, man ist ja wer. Und dann die große gekränkte Verwunderung, wenn nicht jeder in Berlin zum Alba-Fan wird, von Eltern wie von Coaches. Die Jungs verstehen nach meiner Erfahrung selbst noch am besten, was da wirklich vor sich geht.
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Das Konsti Interview klingt mir auch noch in den Ohren und diese Überheblichkeit ist schwerlich von der Hand zu weisen.
Sicher auch ein Grund, warum einige Trainer, Eltern und Spieler nicht so recht mit ihm können.
Grundsätzlich ist es aber im Interesse aller Berliner Vereine, wenn die Kinder nicht nur zum Fußball gehen.
Das wir hier das Glück von mehreren starken Vereinen haben, sehen doch alle Beteiligten in Berlin. Im Rahmen der BBV Maßnahmen lernen die Kinder ja normalerweise das breite Spektrum der “Leistungstrainer” und ihre unterschiedlichen Philosophien kennen. Der eine kann halt mit Floh, der nächste mit Stefan oder besser mit Marius. Das ist doch eher für einen Spieler ausschlaggebend, als der Vereinsname. Ich kenne kein Talent, welches sich über die sonstigen Rahmenbedingungen für einen Verein entschieden hat. Die Wellenlänge mit dem Trainer ist da am Ende entscheidend. Sonst ist der Spaß am Basketball innerhalb kürzester Zeit dahin.Im Gegensatz zu den Flächenländer haben wir in Berlin wahrlich eine riesige Auswahl bei den Vereinen, die aber aus unterschiedlichsten Gründen (Trainer-, Eltern-, oder auch Spielerwunsch) bis zur U14 nach Gusto auf Anfänger/Fortgeschritten; BL, LL oder OL melden. Noch besser, wenn wegen der Meldegebühren gar nicht erst zum Ligabetrieb gemeldet wird….
Da brauch man sich über einen Wechsel nicht zu beschweren. Wenn man dann ein Talent in den eigenen Reihen erkennt, so ist dann auch wieder die Frage, was man denn selbst dafür tut. Bis zur U14 reicht sicherlich bei den meisten “Talenten” eine eigene Manschaft der nächsten Altersstufe.
Tödlich ist natürlich das ewige Hin- und Hergeschiebe zwischen den Manschaften. Das machen leider einige Vereine mit ausreichender Spielerbasis ab der U16. Ich kenne diverse Kinder, die bis Freitag, teilweise Samstag, nicht wissen, in welcher Manschaft sie am Wochenende auflaufen. Ein echtes Luxusproblem, welches ich auch hinsichtlich eines Teambuildings absolut verachte. Eine echte Manschaft mit funktionierenden Spielzügen ist da schwerlich erfolgreich zu bekommen.
Bei Flächenländern mit den weit verteilten Vereinen sieht das doch anders aus. Für mich naheliegend sind Brandenburg, oder MVP mit eine paar Vereinen und einem eher minimalen Ligabetrieb. Hier ist eine echte Leistungsförderung der Talente eh nur über eine Internatslösung an einem großen Standort sinnvoll. Die da anfallenden Kosten sind von kleinen Vereinen nicht zu stemmen und da über eine “Ablöse” zu reden, halte ich für einen schlechten Witz.
Dafür hat der Verein von den Eltern schon die Beiträge bekommen und der Trainer klopft sich noch lange auf die eigene Schulter. Ob der Verein oder der Trainer wirklich maßgeblich an der Herausbildung des Talents beteiligt war lässt sich höchstens bei einer breiten Basis an sehr guten Spielern im Verein festmachen, da der Trainer ja nicht nur einen Spieler, sondern die gesammte Manschaft (gleichmäßig!) fördern muss.Eine echte Wertschöpfung sehe ich da nicht, eher ein Zufallsprodukt, welches man aus egoistischen Motiven vergolden will.
Wenn ich mir dann auch ansehe, daß ein JBBL Spieler ja eigentlich nicht mehr Oberliga spielen soll, so frage ich mich, welchen Sinn dann die Zweitlizenz für die LL oder BL beim alten Verein bringen soll. Rumzocken als Egoshooter oder goto-guy für die alten Freunde?
Dann doch lieber gleich den kompletten Schnitt.