Farmteams/2. Mannschaften: Welche Liga ist die Richtige?
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Eine grundsätzliche Frage, die sich mir die letzte Zeit immer wieder stellt und jetzt auch durch einen möglichen Aufstieg von Baunach in die Pro A sich aufdrängt:
Welche Liga ist die Richtige um eine möglichst optimale Förderung und Heranführung an einen BBL-Kader für Nachwuchsleute zu ermöglichen?
Warum ich das Ganze in den BBL-Bereich gepackt habe? Vor allem weil es interessant wäre, wie es bei den verschiedenen BBL Teams aktuell gehandhabt wird, hat man eigene 2. Mannschaften, fördert man über Kooperationspartner?
Als Paradebeispiel die letzten 1-2 Jahre kommen mir hier die Frankfurter in den Sinn, dort haben ja einige den Sprung geschafft (Barthel, Voigtmann, Klein,…).
Ich denke das ist auch im Hinblick auf die Zukunft der deutschen Spieler ein interessantes Thema, vielleicht entsteht ja eine angeregte Diskussion zu dem Thema.
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Aus meiner Sicht, wäre ProB für die meisten BBL Teams die richtige Liga, Top Clubs wie Bayern, Bamberg könnten sogar mit ProA Mannschaften kooperieren, falls große Talente vorhanden sind
Es hängt natürlich davon ab, wie ernsthaft die Jugend an die Profi Mannschaft heran geführt werden soll.
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Sehe ich ähnlich. Der Optimale Weg könnte sein ein Farmteam in der ProB zu haben und Spieler, denen man den Sprung in die BBL noch nicht sofort zutraut in die ProA auszuleihen. Im Endeffekt gibt es natürlich nicht DEN Königsweg, da jeder Spieler und Verein ja individuell verschieden ist.
Die TBB hat übrigens ein Team in der Regionalliga, für mich etwas zu niedrig da der Sprung dann in die BBL zu hoch ist. Pro B sollte man da schon anstreben.
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Als Paradebeispiel die letzten 1-2 Jahre kommen mir hier die Frankfurter in den Sinn, dort haben ja einige den Sprung geschafft (Barthel, Voigtmann, Klein,…)
ich denke, dass das model farmteam in der ProB, sofern es sich der Verein leisten kann am sinnvolsten ist. dabei ist es meiner meinung nach relativ egal ob man den weg über ein komplett eigenes farmteam (zB. frankfurt, oldenburg) oder ein kooperationspartner (z.B ulm-> weishorn, Bonn-> Rhöndorf) geht. meistens spielen in diesen teams dann höchsten zwei amis und zusätzlich ist den deutschen in der liga durch feldqoute und großzügige doppellizenz regelungen genügend spielzeit garantiert. gleichzeitg ist man flexibel genug, was einsätze in der bbl oder europäisch angeht. Regionaliga halte ich grundsätzlich für zu niedrig (siehe zb berlin) in der proA hingegen braucht man schon wieder mehr ausländer um mithalten zu können und es gibt durch längere reisen/ ggf mehr spiele auch mehr überschneidungen mit der bbl, ergo weniger möglichkeiten für doppeleinsätze.
edit: problematisch wäre aber bei zu vielen farmteams (18?) in der proB, dass die durchlässigkeit stark darunter leiden würde. ist zum jetztigen zeitpunkt aber utopisch und gehört hier eigentlich auch nicht wirklich rein
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Welche Liga ist die Richtige um eine möglichst optimale Förderung und Heranführung an einen BBL-Kader für Nachwuchsleute zu ermöglichen?
Die Liga, in der die Nachwuchsleute Spielzeit bekommen.
Von mir aus eine eigene Jugendliga.@Pomm:Aus meiner Sicht, wäre ProB für die meisten BBL Teams die richtige Liga, Top Clubs wie Bayern, Bamberg könnten sogar mit ProA Mannschaften kooperieren, falls große Talente vorhanden sind
Auf der einen Seite wollen viele, dass die Pro A (und auch die Pro B) weiter professionalisiert werden solle.
Und tatsächlich kämpfen da ja viele Teams mit professionellen Etats und Profi-Spielern im sportlichen Wettbewerb.Auf der anderen Seite sollen dann einige Teams “kostenlos” davon profitieren dürfen, Ihre Kader mit durch BBL-Etats alimentierten Nachwuchsspielern aufstocken zu dürfen - und das dann auch noch “punktuell” für einige Spiele?
Beispiel: Vor gerade zwei Jahren spielte der in Diensten von Alba Berlin stehende (bereits damalige) deutsche Nationalspieler Lucca Staiger dann in den Pro-B-PlaydownsAus meiner Sicht ergibt das unfaire Wettbewerbsverzerrungen, die ich durchaus kritisch sehe.
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Die Liga, in der der Nachwuchsspieler entsprechend seinem Reifegrad eingesetzt werden kann.
Das kann ein Regionalligateam sein oder ProA.
In der so viel bescholtenen Regionalliga treffen die jungen Spieler auf alte Amateurhasen, die viele Tricks kennen und die die Jugend ganz schön grün hinter den Ohren aussehen lassen können. Da kann es ganz schön ruppig zur Sache gehen. Da muß man erst einmal dagegenhalten und sich durchsetzen können. Außerdem erlaubt es die Regionalliga durchaus auf einen älteren ausländischen Spieler zu verzichten und dem Nachwuchs satte Spielzeit und Verantwortung zu geben. Klar, der Schritt von Regio in die BBL ist riesig; aber für viele Spieler ist sie doch in der Regel die erste Gelegenheit gegen Erwachsene Spielpraxis zu sammeln.
In der ProB ist das alles schon nicht mehr so einfach. Nicht umsonst hat Weißenhorn gegen den Abstieg gespielt. Nicht umsonst, korrigiert mich, wenn ich falsch liege, hat Baunach bis kurz vor Playoffstart gegen den Abstieg gekämpft und erst nach der Verpflichtung eines Ausländers in die “richtige Spur” gefunden und ist jetzt aufgestiegen. Das hat der nicht alleine geschafft; aber wenn ich mich richtig erinnere, ist er der Grund für den Umschwung gewesen.
Was nützt mir die ProB, wenn die Spieler nicht genug Spielzeit bekommen bzw. keine Spielzeit?
In der ProA noch mehr. Ja, höhere Liga, höhere Anforderungen; aber die Vereine sind da wirtschaftlichen Zwängen ausgesetzt. Sie können es sich nicht leisten die deutschen als Leistungsträger einzusetzen und zu riskieren, daß sie deshalb absteigen. Schaut euch Mal die Stats an: Bei den Göttingern mußt du bei den PpG bis auf den 6. Platz gehen um den ersten deutschen zu finden, der durch die das deutsche Ausbildungssystem gegangen ist.
Da ist niemandem ein Vorwurf zu machen - vor allen Dingen, so lange die Vereine für ihre Ausbildungsarbeit nur einen warmen Händedruck und einen kleinen Scheck aus dem Ausbildungsfonds bekommen, der ihren Aufwand nicht annähernd deckt.
Die ProB hat sich als Farmliga der BBL etabliert (neben den vielen kleineren, engagierten Standorten, die sie auch als Ausbildungsliga für ihren Nachwuchs nutzen, so wie die Langener). Kostet nicht zu viel, auf jeden Fall weniger als die ProA, weniger Aufwand.
Der Nachwuchs kann sich austoben. Ob das reicht? Bei einigen Teams und deren Spieler offenbar s. Frankfurt.
Bei anderen Spielern scheint noch ein Zwischenschritt in der ProA sinnvoll zu sein, so wie bei Jönke von Ulm. Der legt in Weißenhorn gute Stats auf, schafft es aber nicht sich in die Rotation der Ulmer zu spielen. Bringt ihm noch ein Jahr ProB etwas? Sollte er in die ProA? Macht es Sinn da in Zukunft mehr Ausleihverträge zu machen?
Ich denke, man sollte sich auch mehr Gedanken darüber machen, wie man die starken Jugendstandorte wie Paderborn für die Ausbildung ihrer Spieler besser entschädigen kann, denn daß die sie verlieren sobald die durch ihre erfolgreiche Entwicklung auf dem Radarschirm größerer Vereine auftauchen, ist auch klar. Dafür sollten sie wenigstens eine bessere finanzielle Entschädigung bekommen, damit sie in Zukunft weitermachen und nicht irgendwann gefrustet aufhören. -
Mehrfach habe ich mit unserem Manager Wolfgang Heyder über dieses Thema gesprochen. In und um Bamberg gibt es ja fast vier "Farmteams in den verschiedensten Ligen.
Er betonte, dass eben in der ProA viele Ausländer eingesetzt würden um erfolgreich zu sein. Das widerspricht eigentlich dem Bamberger Modell, das bevorzugt auf eigenen (oder zugereisten) Nachwuchs setzt (mit mehr oder weniger Erfolg).
Nun steigt mit Baunach ja eines dieser Teams auf. Und hier ergeben sich bereits Probleme:
Erstens soll die Stauffenberg Halle (jetziger Spielort) für zwei Jahre wegen Sanierung gesperrt werden. Eine echte Alternative gibt es nicht.
Dann benötigt man einen VIP Bereich, Presseräume und so weiter. In Schulturnhallen schwierig zu bewerkstelligen…
Auch wird, wie oben bereits erwähnt, in der ProA mit viel mehr Ausländern (bis zu sechs) gespielt. D.h. wesentlich weniger Spielzeit für den Nachwuchs und für “mittelgute” ältere Spieler.
Ich denke, ideal wäre eine durchgängige Besetzung aller Ligen mit Durchlässigkeit (Doppellizenzen) nach oben und unten.
Nun hat in dieser Saison ja niemand mit dem Aufstiege des Tabellenachten Baunach gerechnet und jetzt muss die Vereinsführung sehen, wie das mit Sponsoren und Weiter- bzw. Neuverpflichtungen läuft. Auch die Spielzeiten der NBBL- und JBBLspieler, bon Breitengüssbach und Regnitztal in der Regionalliga sind neu zu planen und zu koordinieren.
Insgesamt für alle Beteiligten keine leicht Aufgabe…