BBC Bayreuth schraubt Ziele zurück
-
Basketball-Zweitligist BBC Bayreuth wird künftig wohl kleinere Brötchen backen müssen. Nach einem zweiten und einem fünften Platz in den vorangegangenen Spielzeiten, rechnet man im Lager der Wagnerstädter nicht damit, auch weiterhin eine Rolle in der Spitzengruppe der Liga spielen zu können. „Hierfür reicht einfach die spielerische und finanzielle Substanz nicht aus“, macht BBC-Präsident Manfred Schöttner deutlich. „Wir werden das zukünftige Team so zusammenstellen, dass es durch den Etat gedeckt ist. Die Zielsetzung 1. Liga ist wäre unter diesen Umständen vermessen“, so Schöttner weiter.
Den Abgängen von Matthias Kautzor-Schröder (BC Boncourt/SUI) und Yao Schaefer (SüBa St. Pölten/AUT) könnten noch weitere folgen: Juan Luis Baydal soll mit einer Rückkehr zum TSV Nördlingen liebäugeln, ob US-Guard und Topskorer Michael Lake in der Wagnerstadt gehalten werden kann, erscheint zudem mehr als fraglich.
Bei der Suche nach Alternativen sieht man sich im Lager der Bayreuther nicht unter Zeitdruck und will künftig das einheimische Element im Kader betonen: Spieler aus dem Regionalligateam sowie dem U20-Juniorenbereich sollen in der kommenden Serie eine Chance im Bundesligaunterbau bekommen.
Auch vor dem Umfeld des Vereins wird der selbstverordnete Sparkurs wohl nicht halt machen. So werden Manager Thomas Linzer Abwanderungsgedanken nachgesagt. „Nicht nur gute Spieler bekommen andere Angebote. Das gilt für Manager auch.“, bestätigt Schöttner.
(11.06.03)(Quelle: BBC Bayreuth)
Klingt ja irgendwie nicht so berauschend, oder ?
-
Ja klingt nicht unbedingt gut, aber wenn nunmal das Geld nicht da ist und wenn auch noch Lake geht dann siehts ja doch ziemlich düster aus
-
Schon klar, aber hatte man nicht erst letztes (oder vorletztes) Jahr eine GmbH mit, angeblich mehreren hunderttausend DM Stammkapital gegründet ? Seltsam…
-
aus: Nordbayerischer Kurier, 11.06.2003
“Noch kein richtiges Konzept”
BBC lehnt Kooperationen aber nicht grundsätzlich ab Kein Potenzial für einen eigenen Bundesliga-Standort, aber eine ambitionierte Mannschaft mit Perspektive für den eigenen Nachwuchs - ist der BBC Bayreuth in dieser Lage nicht wie geschaffen als Farmteam für einen fränkischen Erstligisten?
“Solche Verbundlösungen sind im Prinzip eine Überlegung wert”, zeigt sich BBC-Präsident Manfred Schöttner der Idee nicht grundsätzlich abgeneigt. “Auch wir denken natürlich darüber nach, wie wir hohes Niveau in Bayreuth vielleicht aus anderen Quellen als immer nur der eigenen Kraft bieten können. Ob das als Farmteam geht, oder mit anderen Formen von Kooperation, bleibt aber noch völlig offen.”
Dem Ansatz eines “Franken-Teams”, wie er gerade in Würzburg durch Zusammenarbeit mit Nürnberg ins Leben gerufen worden ist, steht man in Bayreuth aber immer noch so skeptisch gegenüber, wie am Beginn der Diskussion vor einigen Wochen (wir berichteten). “Bisher ist das nur ein Sammelsurium von Gedanken und kein richtiges Konzept”, findet Schöttner. “So wird das nicht funktionieren, weil die Rechnung ohne den Wirt - in diesem Fall der Fan - gemacht worden ist. Ein Team ohne richtige Heimat wird keine Identifikation in der Region finden, weil gerade hier der Basketball zu einem großen Teil von der Rivalität lebt. Gespielt wird immer noch zu allererst für den Fan und nicht für jemanden, der viel Geld auf den Tisch legt und sich dafür seine eigene Mannschaft halten will.”
Als schwere Belastung für den Start der unter- und mittelfränkischen Kombination, über deren Bundesliga-Lizenz noch in dieser Woche entschieden werden soll, wertet der BBC-Präsident zudem die Konkurrenzsituation mit Bamberg: “Das bleibt für mich der Top-Standort für Basketball in Franken - erst recht nach dem glänzenden Abschneiden in dieser Saison. Ich glaube nicht, dass ein einzelner Standort in naher Zukunft ein ernsthafter Rivale für Bamberg werden kann. Dort gibt es alle Voraussetzungen, und ich wünsche mir, dass es die Bamberger schaffen, auch ohne den bisherigen Hauptsponsor stabil weiter zu machen.”Bundesliga ist kein reelles Ziel mehr
BBC-Präsident sieht keine Basis für ein Spitzenteam
Nach einem zweiten und einem fünften Platz in den vergangenen beiden Spieljahren rechnet man beim BBC Bayreuth nicht damit, auch in der kommenden Saison an der Spitze der 2. Bundesliga Süd mitmischen zu können. “Dafür reicht die spielerische und finanzielle Substanz einfach nicht aus”, erklärt Präsident Manfred Schöttner, der allen wirtschaftlichen Risiken eine Absage erteilt. “Wir werden auf jeden Fall die Mannschaft so zusammen stellen, dass sie durch den Etat gedeckt ist. Die Zielsetzung 1. Liga wäre da unter den gegebenen Vorzeichen vermessen.”
Obwohl immer noch Gespräche mit möglichen Sponsoren im Gange seien, sieht Schöttner schon jetzt eine Gruppe von Rivalen, die außer Reichweite bleiben dürften: “Tübingen, Ulm und Jena haben wohl das Sponsoren-Potenzial, um den Aufstieg unter sich auszumachen. Aber auch Nürnberg darf man nicht unterschätzen.”
Als Alarmsignal will es der Präsident aber doch nicht werten, dass gerade mit Yao Schaefer ein Leistungsträger den Verein verlassen hat (wir berichteten), obwohl er zuvor stets in der Liste der vertraglich gebundenen Spieler erwähnt worden war: “Tatsächlich hätten wir eine Option gehabt, den zum Saisonende ausgelaufenen Vertrag zu verlängern. Yao hat jedoch aus St. Pölten ein sehr attraktives Angebot erhalten, das weit über das Sportliche hinaus geht: ein 3-Jahres-Vertrag mit paralleler Berufsausbildung. Wir hatten zwar schon begonnen, etwas Ähnliches aufzubauen, aber das ließ sich in Bayreuth leider nicht realisieren. Da wir also eine solche wichtige Perspektive für den 30-Jährigen nicht bieten konnten, haben wir auf unsere Option verzichtet und ihm empfohlen, die Chance in Österreich wahr zu nehmen.” Schöttner betrachtet das als Gebot der Fairness: “Man darf nicht vergessen, dass Yao bei seinem Wechsel zu uns im besten Alter von 27 Jahren in die Drittklassigkeit gegangen war und dann maßgeblich zum Aufstieg beigetragen hat.”“Vielleicht ohne Ausländer” Spekulationen um weitere Abgänge ließen sich daher aus diesem Sonderfall nicht ableiten: “Lars Buss und Sebastian Hänel stehen noch unter Vertrag. Für Sebastian Schoch, Bastian Kneuse und Dominic Zimmermann bestehen Optionen, die wir wohl alle drei ziehen werden.” Neben den bereits gemeldeten Wechseln von Schaefer und Matthias Kautzor-Schröder (Schweiz) hat Schöttner lediglich noch Juan Baydal nicht mehr auf der Rechnung. Der Spanier könnte allerdings noch einmal als Gast in der Oberfrankenhalle auftauchen, denn ihm werden Kontakte zum Aufsteiger TSV Nördlingen nachgesagt, für den er bereits vor seinem einjährigen Gastspiel in Bayreuth aktiv gewesen hat.
Der gravierendste Einschnitt in der Personalplanung droht jedoch auf der Ausländerstelle: “Das ist ganz klar eine Frage der Finanzen”, betont Schöttner. “Es ist auch nicht auszuschließen, dass wir ohne Ausländer in die Saison gehen werden.” Daran könne auch die bestehende Option im Vertrag des bewährten Amerikaners Michael Lake nichts ändern: “Wir müssen abwarten, was wir am Ende finanzieren können und was er an anderen Angeboten bekommt. Bei einem 30-Jährigen wird man annehmen müssen, dass er dem höchsten finanziellen Angebot eher zugeneigt sein wird, als noch einmal der sportlichen Herausforderung, den Aufbau einer jungen Mannschaft mit zu gestalten.”Plätze für Einheimische Bei der Suche nach Alternativen sieht der BBC-Präsident aber nicht nur auf dieser Position keinen großen Zeitdruck: “Es war zwar immer beruhigend, das Aufgebot schon früh unter Dach und Fach zu haben. Aber andererseits zeigte sich immer wieder auch, dass Spieler später noch zu viel günstigeren Konditionen zu haben gewesen wären. Wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage bin ich zudem überzeugt, dass die Vereine der 1. und 2. Liga das Vergütungsniveau insgesamt nicht werden aufrecht erhalten können.”
Ansonsten betrachtet Schöttner die Erhöhung der Zahl einsatzberechtigter Akteure von zehn auf zwölf in der neuen Saison als Gelegenheit, das einheimische Element im Kader zu stärken: “Spieler aus unserer zweiten Mannschaft und den U 20-Junioren erhalten dadurch die Aussicht auf die eine oder andere Minute an Zweitliga-Einsatzzeit und damit die Chance, sich für mehr zu empfehlen. Vier bis fünf unserer Nachwuchsleute sehe ich für so eine Rolle durchaus in der Lage.”Kein Profi-Manager mehr? Der erzwungene Sparkurs beim BBC wird voraussichtlich auch die Professionalisierung des Umfelds nicht verschonen, die in den Planungen der letzten Jahre stets besondere Priorität hatte. “Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir uns ein bezahltes Management überhaupt noch leisten können”, bekennt Schöttner. Diese Überlegung sei allerdings grundsätzlicher Natur und nicht mit der Person des bisherigen Managers Thomas Linzer verknüpft: “Wenn es sich machen lässt, würden wir gerne weiter mit Thomas Linzer zusammen arbeiten. Man muss sich jedoch im Klaren sein, dass nicht nur gute Spieler andere Angebote bekommen. Das gilt für gute Manager ganz genau so.”
-
Breitengüßbach kommt nicht mehr in Frage.
Wer sagt denn das? In Güßbach ist der name Tröster nur im Vereinsnamen aber nicht im Vorstand. Der Verein gehört im Gegensatz zu TSK Bamberg nicht Tröster. Was Bayreuth betrifft, so kann man sich halt für einen deutschen Meistertitel, der 14 Jahre zurückliegt nichts kaufen, vor allem dann, wenn von den Sponsoren, die damals mit an Bord waren, praktisch keiner den BBC unterstützt.
-
@hatschi: Jetzt hätte man den Notfall.
Kein Ausländer, keine Ziele, kein Geld. Wir im Rhein-Main-Gebiet kennen das zu genüge.
Auch Breitengüßbach will erstmal finanziert werden. Vielleicht spart man sich auch das Farmteam, legt sich ein Alibi-Ausbildungsteam zu und fährt damit wesentlich billiger. Sind wir doch mal ehrlich, außer Hamann hat doch auf absehbare Zeit wohl keiner das Können, um beim deutschen Vizemeister eine entscheidende Rolle zu spielen. Betriebswirtschaftlich ist das mit den Farmteams echt so 'ne Sache. Ich glaube, daß sich das System ändern wird.