Eure Meinung zu einem Kontakt beim Korbleger
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Beim 2. Playoffspiel Jena - MBC ereignete sich ein “witziger” Kontakt beim Fastbreakkorbleger (keine linke Hand bei Kepkay?!), den die Schiedsrichter (hauptsächlich Tamer Arik) als No-Call werteten.
Erst löst Kepkay den Kontakt aus (offensivfoulwürdig), dann schlägt VILHJALMSSON im Nachhintenspringen (im Video nicht so ganz deutlich) auf die Hand von Kepkay (zu pfeifen?).Wie würdet ihr entscheiden? Die Jenaer Fans (zugegeben auch ich) waren außer sich, aber mithilfe des Videos kann ich die Entscheidung zumindest nachvollziehen oder finde auch ein Offensivfoul definitiv vertretbar…
Hier im Video bei 14:55
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Ich habe mir erst das Video angesehen, dann deinen Text gelesen.
Offense oder No-Call, ein Verteidigerfoul auf keinen Fall.
Den Schlag auf die Hand sieht man im Video nicht.
Ich tendiere zum Offense, weil es einfach so ein unfassbar stümperhafter Versuch ist, ein Foul zu ziehen.
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klares o-foul
EDiTH: die regelinterpretation sieht das (meiner erinnerung nach) so, daß der spieler schuld ist, der die kollision der bewegungsbahnen verursacht, in dem fall klar der ballführende der schon fast bodycheck-like den kontakt zum verteidiger sucht.
weiterhin muß man auch als fan das offensivspielers seeehr dicke tomaten auf den augen haben um in der halle trotz aller emotionen da kein o-foul zu sehen -
Selbst, wenn er nicht so deutlich und mit der Schulter voran in den Mann ginge, müsste man ihm eigentlich aus erzieherischen Gründen dafür ein O geben. Unfassbar blöde Aktion. Linkskorbleger, zwei Punkte. Linkskorbleger mit klugem Foul-Ziehen, zwei Punkte and one.
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@RakeRanitzki: Um hier mal die Jena-Fans etwas zu verteidigen - sie sitzen links oben (im Video) und konnten den Seitwärtsmove von Kepkay nicht wirklich sehen. Ich habe es als Zuschauer von dort auch nur erahnt, aber dass er so einen extremen Seitwärtsmove macht …
Warum das aber die Zuschauer hinter dem Korb nicht besser sahen, verstehe ich dann nicht.Zudem waren die Emotionen aufgrund vorheriger Entscheidungen schon etwas - sagen wir - angespannt - Nach 4 Teamsfouls in der 1. Minute + T gegen die Bank.
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Die wichtigste Frage ist doch erstmal: macht der Verteidiger etwas falsch? In diesem Falle NEIN, also kann er auch nicht bestraft werden. Aufgrund des erheblichen Kontakts und der Tatsache, dass Verteidiger hierdurch für die Reboundsituation im Nachteil ist, tendiere ich hier zum Charging-Foul.
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Ganz klares Offensivfoul! Der Körper geht mit voller Wucht zur rechten Seite (Bodycheck?) um den Verteidiger wegzuschieben.
“weiterhin muß man auch als fan das offensivspielers seeehr dicke tomaten auf den augen haben um in der halle trotz aller emotionen da kein o-foul zu sehen”
So siehts aus!
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Beim Betrachten des Videos erkennt man das Können des Schiedsrichters Tamer Arik. Die beste Lösung dieser Situation war dieser ‘No-Call’! Deshalb ein großes Lob!
Selbstverständlich hätte man alles Mögliche pfeifen können – na und? Ja, für den Kontakt wäre der Angreifer verantwortlich gewesen und bei genauer Analyse müßte man diesen Kontakt ahnden. Ein sehr guter Ref hat aber bereits die einzelnen Spieler (und das Spiel) ‘gelesen’ und besagte Situation schon vorher antizipiert und somit entschieden, kein Foul zu pfeifen, auch wenn der Ball noch in den Korb gefallen wäre!
Es ist nur ein winzig kleiner Moment in einem körperbetonten Spiel, danach schnell vergessen und das ist auch gut so. Für mich ist dieses Video (1. Viertel) ein klarer Beweis, daß die Schiedsrichter einen ordentlichen Job gemacht haben, wobei Arik, als BBL-Ref; klar seine Führungsaufgabe (Crew-Chief) verantwortungsbewusst erledigt hat.
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Wenn er den Korbleger trifft ist No-Call für mich die richtige Entscheidung. Da er das nicht tut finde ich - Defensefoul. Warum?
Natürlich ist der Angreifer nicht schuldlos an dem Kontakt. Dies aber höchstens in so weit, als das er nicht von sich aus den Laufweg wählt, der einen Kontakt in jedem Fall vermeidet. Das muss er aber nicht. Er muss nur verhindern, an jemanden einen Kontakt zu verursachen, der legal verteidigt. Der Kontakt hier findet an der Seite bzw. im Übergang zum Rücken des Angreifers statt (auch wenn er durch seinen Seitschritt dies begünstigt). Eine legale Verteidigungsposition kann ich da nicht finden. Und der Verteidiger ist an sich geschlagen und nimmt das Risiko des Fouls in Kauf, wenn er nicht komplett wegbleibt.
Natürlich verdammt clever gezogen der Kontakt, aber das kann und sollen die SR nicht beurteilen. Was zählt sind die Regeln und vor allem die Kriterien. Und die sagen, es bekommt der das Foul, der für den Kontakt verantwortlich ist, sofern der Kontakt spielrelevant oder überhart ist. Überhart ist er nicht, aber spielrelevant (wegen out-of-balance beim Korbleger) für meinen Eindruck schon. Wenn er trifft - weiterlaufen lassen, da sich die Spielrelevanz erledigt hat. Er trifft aber nicht, also Defensefoul.Man schaue sich ein paar Sekunden später dann das Foul auf der anderen Seite an. Ich denke, an “Kontaktstärke” ist dies ungleich harmloser, wird aber sofort gepfiffen.
Und Tamer Arik hat vielleicht auch nicht gepfiffen, weil die Aktion einfach vollkommen unerwartet und durchaus untypisch war in dem Moment… -
Jetzt überspitze ich mal bewusst. DAs würde bedeuten. PG von Mannschaft A zieht an seinem Gegenspieler vorbei. Der ist geschlagen und schlendert schon Richtung Spielfeldmitte (nicht die feine art, aber wie gesagt, ich überspitze bewusst) , PG dreht um und rennt in ihn rein. Er hat sich ja bewegt , also Defense Foul? Kann ja nich sein. Warum ich das vergleichbar finde. Für mich sieht das ganz eindeutig danach aus, als zieht der Verteidiger zurück und bleibt nur für den unglaublich unwahrscheinlichen Fall da stehen, dass der Spieler tatsächlich den Korbleger verlegt. Er zeigt aber keinerlei Ambitionen vorher in das Spiel einzugreifen, zieht sogar zurück. DAss der Offense-Spieler so einen schrägen Move macht, kann er ja nun wirklich nicht ahnen. Sonst müsste er an der MIttellinie stehen bleiben und ihn Korbleger machen lassen bis er trifft, auch wenn er dabei 4 Offense-Rebounds sammelt. Wie gesagt, überspitzt, aber das würde das von dir erwartete Verhalten doch implizieren.
Er will ihn quasi garnicht am Korbleger hindern, sonst würde er ganz anders da stehen. Dass er ihn daran dann doch hindert is nur dem komischen nicht erwartbaren Move zu verdanken.
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Wenn er den Korbleger trifft ist No-Call für mich die richtige Entscheidung. Da er das nicht tut finde ich - Defensefoul. Warum?
Natürlich ist der Angreifer nicht schuldlos an dem Kontakt. Dies aber höchstens in so weit, als das er nicht von sich aus den Laufweg wählt, der einen Kontakt in jedem Fall vermeidet. Das muss er aber nicht. Er muss nur verhindern, an jemanden einen Kontakt zu verursachen, der legal verteidigt. Der Kontakt hier findet an der Seite bzw. im Übergang zum Rücken des Angreifers statt (auch wenn er durch seinen Seitschritt dies begünstigt). Eine legale Verteidigungsposition kann ich da nicht finden. Und der Verteidiger ist an sich geschlagen und nimmt das Risiko des Fouls in Kauf, wenn er nicht komplett wegbleibt.
Natürlich verdammt clever gezogen der Kontakt, aber das kann und sollen die SR nicht beurteilen. Was zählt sind die Regeln und vor allem die Kriterien. Und die sagen, es bekommt der das Foul, der für den Kontakt verantwortlich ist, sofern der Kontakt spielrelevant oder überhart ist. Überhart ist er nicht, aber spielrelevant (wegen out-of-balance beim Korbleger) für meinen Eindruck schon. Wenn er trifft - weiterlaufen lassen, da sich die Spielrelevanz erledigt hat. Er trifft aber nicht, also Defensefoul.Man schaue sich ein paar Sekunden später dann das Foul auf der anderen Seite an. Ich denke, an “Kontaktstärke” ist dies ungleich harmloser, wird aber sofort gepfiffen.
Und Tamer Arik hat vielleicht auch nicht gepfiffen, weil die Aktion einfach vollkommen unerwartet und durchaus untypisch war in dem Moment…Gott sei Dank hat Tamer Arik da gepfiffen und nicht du… deine Begründung ist ja wohl ein Witz…. und zwar jeder einzelne Satz
Du bringst hier die legale Verteidigungsposition ins Spiel wenn der Angreifer volles Rohr in ihn reinspringt und der Verteidiger nur nebenher läuft…
Die Situaton ist alles, nur kein Verteidigerfoul! Wieso, weshalb und warum wurde schon genug erklärt.Und über das Foul direkt im Gegenzug gibt es ja genauso wenig zu rütteln… man man man
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@flavio: du sprichst ja von Kriterien - was ist mit dem Prinzip von Zeit und Abstand?
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Ich finde es gut, dass sich hier nahezu alle so einig sind und auch meine (2.) Meinung teilen.
@MrBasketball: Kannst du mir noch etwas genauer erklären, wie du das meinst, dass Tamer Arik zur Entscheidung “No Call” gekommen ist? Oder widersprechen sich nicht zumindest ein bisschen die beiden Aussagen
Die beste Lösung dieser Situation war dieser ‘No-Call’! Deshalb ein großes Lob!
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Ja, für den Kontakt wäre der Angreifer verantwortlich gewesen und bei genauer Analyse müßte man diesen Kontakt ahnden.
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Und als eher “unterklassiger” Schiedsrichter (2-Mann-Technik) noch eine weitere Frage: Welche besonderen Aufgaben hat denn der Crew-Chief im laufenden Spiel, die Tamer Arik im 1. Viertel besonders gut erfüllt?
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@nasenpflaster: sehr gute Frage!
@jalapeno: also ich zweifel auch dran ob der Schiri das wirklich so antizipiert und gelesen hat. Er hat für mich zweifelsfrei die richtige Entscheidung getroffen, aber ob das jetzt dem super Schiri oder mehr dem Zufall zuzuschreiben ist, weiß ich nicht…
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Das mit dem No-Call finde ich so eine Sache…
Trifft der Spieler den Korb, hat er sich mit dem Move seitlich in den Gegner hinein einen unzulässigen Vorteil verschafft. Soll man nach dem Korb noch nachträglich O-Foul pfeifen? Ich meine nein (geht ja auch nicht), der No-Call war im Nachhinein nicht so schlimm, aber trotzdem die falsche Entscheidung. Das sieht man schon daran, dass wenn der Abwehrspieler danach noch auf die Hand des Angreifers geschlagen hat, dieses zwingend ein zu pfeifendes Defense-Foul wäre. Da wird dann der Bock zum Gärtner gemacht!
In der Fußball-Bundesliga gab es am WE einen Elfmeter, nachdem der Angreifer den Abwehrspieler leicht zu Boden gezogen hat und hernach über dessen Füße gestolpert ist, Wahnsinn…
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@flavio: du sprichst ja von Kriterien - was ist mit dem Prinzip von Zeit und Abstand?
Sehr gut! Genau darauf musste hingewiesen werden.@dany36:
Trifft der Spieler den Korb, hat er sich mit dem Move seitlich in den Gegner hinein einen unzulässigen Vorteil verschafft. Soll man nach dem Korb noch nachträglich O-Foul pfeifen? Ich meine nein (geht ja auch nicht), der No-Call war im Nachhinein nicht so schlimm, aber trotzdem die falsche Entscheidung. Das sieht man schon daran, dass wenn der Abwehrspieler danach noch auf die Hand des Angreifers geschlagen hat, dieses zwingend ein zu pfeifendes Defense-Foul wäre. Da wird dann der Bock zum Gärtner gemacht!
Perfekte Analyse. Richtiges Fazit.
Anmerkung zur SR-Technik:
Die 3-Mann-Technik zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass der Trail Ref sich so zu verhalten/zu bewegen hat, dass er nach einem Steal vor den Schnellangriff kommt. Das klappt hier leider gar nicht. Der Ref steht beim Steal zu weit im Vorfeld und hat dann keine Chance mehr, die zur guten Beurteilung des späteren Kontakts nötige Position zu erreichen.Von da wo er dann steht (eine Linie aus Ref, Angreifer, Verteidiger - kein Blick in die Lücke zwischen den Spielern) kann er raten oder losen oder sich mit No Call aus der Affäre ziehen. Ich denke, er hat das Beste aus einer schlechten Position gemacht - er hat keinen Spieler zu Unrecht bestraft.
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Das sieht man schon daran, dass wenn der Abwehrspieler danach noch auf die Hand des Angreifers geschlagen hat, dieses zwingend ein zu pfeifendes Defense-Foul wäre. Da wird dann der Bock zum Gärtner gemacht!
DAS ist natürlich oftmals das Risiko bei einem No-Call, keine Frage. Angreifer verschafft sich unfair einen Vorteil, Pfiff bleibt aus weil der Schiedsrichter einen No-Call für die bessere Entscheidung hält, Verteidiger will trotzdem den Punkt verhindern und foult. Ganz heikle Geschichte! Und dennoch bin ich der Meinung dass es hier eine gute Lösung gewesen ist.