Introducing Jaizec Lottie (Interview)
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Introducing Jaizec Lottie (Interview)
Jaizec Lottie wechselte nach einer erfolgreichen Saison in Lettland diesen Sommer zu den Veolia Towers. Auf seinem Karriereweg musste der US-Amerikaner allerdings schon einige Hürden überwinden. Seine Erkenntnisse und Erfahrungen bringt er nun mit nach Hamburg.
Vor deinem Wechsel hast du in Lettland die Meisterschaft und den Pokal gewonnen. Wie hast du die beiden Titelgewinne erlebt?
Das Gefühl, der gewonnenen Meisterschaft in Lettland, ist eines, das ich nie vergessen werde. Du steckst da so viel Arbeit rein und gehst mit dem Team durch Hochs und Tiefs. Die Saison dann so erfolgreich abschließen zu können, ist ein unglaubliches Gefühl. Die beiden Titel sind auf jeden Fall bisher der größte Erfolg meiner Karriere. Ich hoffe allerdings, dass ich das nochmal toppen kann, vielleicht sogar hier in Hamburg. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was noch so kommt.Auf deinem Weg zum Profi musstest du schon einige Hürden überwinden. Wie verlief dein Karriereweg bisher?
Zunächst habe ich für die Trojans an der University of Arkansas in Little Rock gespielt. Und dort lief schon nicht alles nach Plan. Nachdem mein erster Coach gefeuert wurde, hatte ich einen Trainer, in dessen Planungen ich keine Rolle gespielt habe. Deshalb bin ich dann ans Flagler College gewechselt. Vermutlich eine Entscheidung, die nicht jeder so getroffen hätte -- aber die zwei folgenden Jahre haben definitiv mein Leben verändert. Zwei Spielzeiten auf D2-Level haben mich auf mein erstes, erfolgreiches Jahr im Ausland vorbereitet. In der Schweiz hatte ich eine großartiges Saison, was ich sehr genossen habe. Für mein zweites Jahr in Übersee bin ich dann nach Italien gewechselt. Und das hat sich leider nicht so ideal für mich entwickelt. Ich habe nicht so richtig ins Team und zu den Coaches gepasst, weshalb wir den Vertrag dann auch aufgelöst haben.Wie haben dir diese vielen Wendungen geholfen, als Spieler zu wachsen?
Über diesen Umweg bin ich beim VEF Riga gelandet. Was für mich Glück im Unglück und ein großer Segen zugleich war. Letztendlich glaube ich daran, dass alles aus einem Grund passiert, und bin froh, dass mich diese Erlebnisse hierhergeführt haben. Ich habe gelernt, dass man nie zu hoch, aber auch nie zu niedrig fliegen sollte. Stattdessen ist es wichtig, einen Mittelweg zu finden und an diesem irgendwie festzuhalten. Diese Erkenntnis hat mich als Spieler wachsen lassen. Das und das Wissen, dass wenn du abwartest, deine Zeit kommen wird.Du hast diesen Sommer nicht nur bei uns einen Vertrag unterschrieben. Unter welches andere besondere Dokument hast du diesen Sommer deine Unterschrift gesetzt?
Ich habe geheiratet. Das ist etwas sehr Besonderes für mich, meine Partnerin jetzt als meine Frau in meinem Leben und an meiner Seite zu haben. Sie spielt eine riesige Rolle in meinem Leben. Sie ist mein Gleichgewicht und mein Frieden. Wenn ich nach einem schlechten Spiel nach Hause komme, sorgt sie dafür, dass ich gelassen bleibe und nicht meinen Verstand verliere.Ihr seid schon sehr lang zusammen. Wie habt ihr euch kennengelernt?
Meine Frau ist etwas jünger als ich und hat sich in meinem zweiten Uni-Jahr das College angeguckt. Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, habe ich ihr noch nicht so wirklich Aufmerksamkeit geschenkt. Na ja, aber wie Jungs halt so sind, hat mich eines Tages einer meiner Mitspieler auf sie aufmerksam gemacht. Anschließend habe ich sie über Instagram angeschrieben. Dann haben wir uns richtig kennenglernt und sind etwas später zusammengekommen.Auf vielen deiner Instagram-Fotos bist du mit deinen Geschwistern zu sehen. Welche Bedeutung hat Familie für dich?
Neben meiner Frau ist meine Familie eines der wichtigsten Dinge für mich. Ich habe einen älteren Bruder, sein Name ist Izaiah. Meine jüngere Schwester heißt Kaia. Es gibt nichts auf der Welt, was ich nicht für die beiden tun würde. Familie ist alles für mich, ist einer meiner Grundwerte, an den ich wirklich glaube. Das wird sich niemals ändern. Ich habe eine sehr starke Bindung zu meinen Geschwistern. Wir halten uns immer gegenseitig den Rücken frei. Wir verstehen uns sehr gut und verbringen gerne Zeit miteinander. Immer wenn wir zusammen sind, haben wir Spaß und genießen die Anwesenheit des anderen.Zurück zum Basketball: Was ist deine größte Stärke als Spieler?
Ich sehe mich als ein sehr laustarker Führungsspieler auf dem Feld. Ich denke aber, dass ich in dieser Rolle nicht nur meine Stimme dazu nutzen sollte, um zu sagen, was oder wie etwas zu tun ist. Stattdessen sollte ich auch mit Taten und meiner täglichen Arbeitsweise vorangehen und meine Worte untermauern.Gibst du abseits des Spielfeldes auch den Ton an?
Abseits des Spielfelds bin ich das komplette Gegenteil. Ich nehme Basketball wirklich ernst, deswegen bin ich auf dem Feld auch sehr ernst. Abseits des Feldes bin ich dann aber gerne albern und albere auch mal herum. Allgemein versuche ich gerne die Ruhe zu bewahren.Worauf freust du dich am meisten diese Saison?
Ich freue mich am meisten darauf, Teil des Teams zu sein. Teil von etwas zu sein, das größer ist als ich selbst. Natürlich freue ich mich dabei auch darauf, alle kennenzulernen. Ich habe das Gefühl, wenn man eine Gruppe von Jungs hat, die sich gut versteht, dann spiegelt sich das auf dem Spielfeld wider. Wenn man sich abseits des Spielfeldes gut versteht, dann kann man auch auf dem Spielfeld gut zusammenarbeiten. Und wenn du gut zusammenarbeitest, dann gewinnst du. Des Weiteren haben wir mit Benka als Trainer eine großartige Führungsperson. Setzt man diese ganzen Teile zusammen, erhält man ein vollständiges Puzzle.