Towers zahlen Lehrgeld gegen Prometey
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Towers zahlen Lehrgeld gegen Prometey
Die Veolia Towers verlieren den Auftakt der BKT EuroCup Gruppenphase gegen Prometey Slobozhanske mit 97:77. Die Hamburger können ihre Stärken nur in kurzen Phasen auf das Parkett bringen. Durham mit 15 Punkten Topscorer.
Benka Barloschky: „Der größte Unterschied heute war, dass wir nur für 20 Minuten unser Basketball gespielt haben. Das ist auf keinem Level genug. Prometey dagegen hat heute über 40 Minuten ihr sehr solides Spiel aufs Parkett gebracht. Ich glaube aber nicht, dass wir für das Spiel nächste Woche gegen London jetzt alles infrage stellen oder ändern müssen. Es wird viel mehr darauf gehen, dass wir uns auf unsere DNA, unseren Spielstil konzentrieren und diesen dann für 40 Minuten auf das Parkett bringen.
Aljami Durham: „Wir sind ein junges, hungriges Team, das gerade viel lernt. Die meisten von uns haben bisher noch nie im EuroCup gespielt. Wir hatten heute viele gute Phasen und viele Phase, von denen wir lernen müssen. Wir müssen uns auf unsere Arbeit konzentrieren. Das ist ein Prozess und darin machen wir die richtigen Schritte in die richtige Richtung.
VJ King: „Ich würde nicht sagen, dass wir nicht bereit waren, aber wir haben zuerst nicht richtig ins Spiel gefunden. Vor allem defensiv konnten wir zunächst nicht gegenhalten und haben selbst einfache Punkte verlegt. Im zweiten Viertel haben wir einen Rhythmus gefunden. Wir müssen auf jeden Fall in der Zukunft besser ins Siel starten - den Rückstand von 20 Punkten im ersten Viertel konnten wir im gesamten Verlauf nicht wieder aufholen.
Nach zwei Spielen, in denen er leicht angeschlagen pausierte, war es Aljami Durham, der aus der Distanz die ersten drei Punkte der Veolia Towers Hamburg in dieser EuroCup-Saison auf das Tableau brachte. Dennoch waren es zunächst die Hausherren, Prometey Slobozhanske, die in der Anfangsphase den Ton angaben. Immer wieder suchten die athletischen Ukrainer den Weg zum Korb. Und schlossen, dort angekommen, entweder direkt ab oder fanden, wenn auf dem Weg dorthin gestört, per Kickout-Pass den freien Mann an der Dreierlinie. Aus dem Inside-Out-Spiel resultierte ein 14:0-Lauf, der Prometey mit 17 Punkten in Führung brachte. Die Hamburger mühten sich durchaus, schnappten sich fünf Offensivrebounds im ersten Abschnitt, blieben aber dennoch fast viereinhalb Minuten ohne Zähler. Ein Dreier von Terrell Gomez beendete zwar die offensive Durststrecke, den Lauf der Gäste stoppen, konnte er aber nicht. Genauso wenig wie der zweite Distanztreffer von Aljami Durham, der sieben der ersten 15 Towers-Punkte markierte. Zum Ende des ersten Viertels lag Slobozhanske mit 20 Zählern in Front.
Viele Chancen, zu wenig Ertrag
Mit einem weiteren Dreier zu Beginn des zweiten Abschnitts schien sich die bisherige Dominanz des letztjährigen Halbfinal-Teilnehmers zu verstetigen. Dann aber zogen die Veolia Towers zum ersten Mal in der Defensive und anschließend auch das Tempo an. Zweimal war Co-Kapitän Seth Hinrichs aufmerksam in der Defensive, beide Male verwandelte Mark Hughes die zusätzliche Möglichkeit in Zählbares. Mit einer Auszeit unterband Prometey aber schnurstracks den kleinen Lauf wieder und erhöhte die Hypothek auf 21 Zähler. Da Basketball aber bekanntlich als ein Spiel der Läufe gilt, war es nur folgerichtig, dass die Hamburger wieder mit sieben unbeantworteten Punkten -- darunter die erste drei auf internationalem Parkett von Youngster Niklas Krause -- nachzogen. Mit deutlicher Verspätung waren die Towers nun endlich in der Partie angekommen. Mehr noch: Die Mannschaft von Benka Barloschky konnte die letzten dreieinhalb Minuten für sich entscheiden und den Rückstand zur Halbzeit auf 12 Punkte reduzieren. Der entscheidende Unterschied zwischen beiden Teams lag bis hierhin in der Chancenverwertung. Während die Towers nur 17 ihrer 42 Versuche (40,8%) unterbrachten, netzte Prometey in der ersten Hälfte deutlich hochprozentiger (19/29, 65,5%).
In den ersten fünf Minuten der zweiten Spielhälfte änderte sich nichts an der Differenz zwischen den beiden Kontrahenten. Allerdings mussten die Veolia Towers deutlich härter für ihre Punkte arbeiten. Immer wieder fanden sich die Hamburger an der Freiwurflinie wieder. Die Quote vom Charity Stripe lag Mitte des dritten Viertels mit 37,5 Prozent (6/16) allerdings noch unter der Trefferquote aus dem Feld. Und so geriet die Barloschky-Truppe mit weiterem Spielverlauf doch wieder Stück für Stück ins Hintertreffen. Mit einem 9:0-Lauf erhöhte Prometey die Hypothek erneut auf 21 Punkte. Doch wie bäumten sich die Towers ein weiteres Mal auf und demonstrierten, sich nicht vorzeitig geschlagen geben zu wollen. Mit viel Kampf und Wille arbeiteten sich die Hamburger aus ihrem Loch heraus, verkürzten durch sieben Punkte in Serie von William Christmas und hauchten ihrem Spiel ein weiteres Mal neues Leben ein. Vor dem Schlussabschnitt war der Rückstand auf 16 Punkte reduziert.
Towers-Basketball blitzt zu selten auf
Zu Beginn der letzten zehn Minuten setzte Christmas mit dem nächsten Ballgewinn ein wichtiges defensives Zeichen. Und strich auf der Gegenseite direkt den Lohn dafür ein. Doch zum wiederholten Male gelang es den Towers nicht, darauf aufzubauen. Stattdessen schlossen sich drei punktlose Minuten an, die, weil es den Hamburgern nicht gelang, Prometey ebenfalls am Punkten zu hindern, erneut in einem Lauf der Gastgeber resultierten. Spätestens als Mitte des Abschnitts ein weiteres Mal 21 Punkte Differenz auf der Anzeigetafel aufleuchteten, war die Entscheidung um den Spielausgang gefallen. Auch Benka Barloschky hatte bereits erkannt, dass eine Überraschung zum EuroCup-Auftakt nicht mehr im Bereich des Möglichen lag. In einer Auszeit ermunterte der Head Coach seine Schützlinge nochmal, die verbleibenden Minuten zu nutzen, um sich an das Level des zweithöchsten europäischen Wettbewerbs zu gewöhnen. Denn bereits in der kommenden Woche, am Dienstag (19.30 Uhr, Tickets gibt es hier im Online-Ticketshop), treffen die Veolia Towers auf die London Lions, und damit das nächste Schwergewicht.
Stats: Krause (3), Gomez (10, 4 Ass.), Hughes (11, 6 Reb.), Brauner (3), Meisner (4, 3 Reb.), Dziewa (1, 4 Reb.), Christmas (9, 7 Reb., 3 Ass.), Hinrichs (3, 4 Reb., 3 Stl.), King (11, 7 Reb.), Wohlfarth-Bottermann (7), Durham (15)