Härtetest bestanden
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Härtetest bestanden
Einstand, Premierensieg und Geburtstag -- welch ein Tag für Trainer Ty Harrelson. Mit 90:86 entscheidet ratiopharm ulm den Krimi in Chemnitz für sich und fährt im ersten Pflichtspiel den ersten Sieg ein. Der Heimauftakt wartet bereits am Samstag -- jetzt Tickets sichern.
Auswärtsspiele in Chemnitz bedeuten in der Regel harten Kampf, pure Leidenschaft und hitzige Atmosphäre. Auch diesmal war das nicht anders und dies erfuhren die Ulmer direkt von Beginn an. Nach Startschwierigkeiten fing sich das Team schnell und kam insbesondere durch eine aggressive Defensive in die Partie. Dabei setzte Trainer Ty Harrelson auf eine Ganzfeldpresse, die viel Druck auf den Ballführenden ausübte und oftmals eine geordnete Halbfeldoffensive der Gastgeber verhinderte. Das legte den Grundstein für eine komfortable Halbzeitführung (47:38). Die Chemnitzer brachten in der zweiten Hälfte dann mehr Physis aufs Parkett, sorgten somit in mehreren Phasen für Hektik und kamen kurz vor Schluss nochmals auf einen Punkt ran. Dennoch bewiesen die Uuulmer, angeführt von den zwei Topscorern Ben Saraf (21 Punkte)und Alfonso Plummer (20 Pkt.), Nervenstärke und belohnten am Ende eine über 40 Minuten großartige Leistung. Auch den Ausfall von Karim Jallow und Nelson Weidemann, die beide im Laufe der Partie verletzungsbedingt ausgewechselt wurden, steckte die Mannschaft gut weg.
Keymoment: Youngsters verwandeln sich zu eiskalten Veteranen
Einen 13-Punkten-Rückstand wettgemacht, drei Minuten vor Ende auf einen Punkt ran und große Euphorie auf den Rängen -- alles sprach für eine erfolgreiche Aufholjagd der Hausherren. Der erst 17-jährige Noa Essengue ließ sich jedoch nicht davon beeindrucken und versenkte trotz guter Defensive den Dreier aus dem Eck. Nur das Wort „WOW beschreibt diesen wichtigen Wurf. Anschließend trafen sowohl Essengue als auch Saraf ihre Freiwürfe und sicherten somit den hartumkämpften Auswärtssieg. Gemeinsam steuerten die zwei NBA-Talente 36 Punkte zu.
Keyplayer: Uuulmer Bank als Punktelieferant
Von der Bank kommend sorgte das Trio um Ben Saraf (21 Pkt.), Alfonso Plummer (20 Pkt.) und Noa Essengue (15 Pkt.) für das Scoring. Insbesondere in heiklen Phasen oder auch in der Crunchtime übernahmen die Genannten viel Verantwortung und verwandelten spielentscheidende Würfe. Dabei fungierten Saraf und Plummer meist als „Unstoppable-Backcourt-Duo und waren in direkten Eins-gegen-Eins-Situationen kaum zu halten. Mit Schnelligkeit, Finesse und Selbstvertrauen kreierten beide ihren eigenen Abschluss und zeigten sich effizient, allen voran von jenseits der Dreipunktelinie: Saraf (2/4) und Plummer (3/6).
Spielverlauf
Nach drei gespielten Minuten war zu erkennen was die NINERS bereits letztes Jahr auszeichnete: eine aggressive Defensive mit schnellen Händen, die den Hausherren den ersten nennenswerten Scoringlauf einbrachte (9:0). Somit sah sich Headcoach Ty Harrelson früh zur ersten Auszeit gezwungen. Unmittelbar danach bediente Youngster Ben Saraf den freistehenden Philipp Herkenhoff, der per Korbleger den Chemnitzer-Lauf stoppte. Auch in der Defensive erhöhte das Team den Druck auf den Ballführenden erheblich, teilweise mit zwei Mann und generierte damit einige Ballgewinne, die in Fastbreak-Punkten mündeten. Mit einem unwiderstehlichen 15:2 Lauf übernahmen die Uuulmer kurz vor Viertelende die Führung und trafen dabei herausragend aus dem Dreierland (4/8 -- 50,0%). Zum Start des zweiten Spielabschnitts verschärfte der Gastgeber die Intensität und agierte wie bereits zum Start der Partie sehr physisch. Immer wieder hatten die Ulmer Probleme beim Spielaufbau, so stand Chemnitz bereits bei sieben Steals und blieben allen voran dadurch den Ulmern auf den Fersen. Aber auch die Ulmer Ganzfeldpresse schnappte mehrmals zu und provozierte den ein oder anderen Ballverlust (acht Steals). Kurz vor der Halbzeit drehte erneut Spielgestalter Saraf auf und zauberte in der Messe Chemnitz nach Belieben. Erst der staubtrockene Wurf von außen, dann die unnachahmliche Korbattacke -- der 19-jährige war nicht zu bremsen (12 Punkte). Ein zwischenzeitlicher 14:2 Run besorgte die erste zweistellige Ulmer Führung, die jedoch zur Halbzeitpause schrumpfte (HZ: 47:38).
Was ein Monsterblock - das erste Highlight der zweiten Hälfte setzte Forward Isaiah Roby, der von hinten kommend den Chemnitzer abräumte und einen sichergeglaubten Korberfolg verhinderte. Dennoch gehörte der bessere Start den Sachsen: ein 11:3 Lauf nahm nicht nur die Halle mit ins Geschehen, sondern verkürzte den Rückstand auf lediglich einen Zähler. Viele Fouls und Unterbrechungen dominierten diese Phase und beide Mannschaften kamen meist nur von der Freiwurflinie zu Punkten. Es passte zur Partie, die hartumkämpft und körperlich war. Trotz den Umständen (Karim Jallow und Nelson Weidemann mussten angeschlagen das Parkett verlassen) behielte der Rest des Teams einen klaren Kopf, ließ sich davon nicht beirren und fand gegen Ende des dritten Viertels offensiv bessere Entscheidungen. Mit einem 9:2 Lauf setzten sich die Uuulmer erneut ab und gingen mit einem 10 Punktevorsprung in den Schlussabschnitt. In den ersten Minuten agierte die Defensive weiterhin druckvoll und aufmerksam: zweimal ist es das andere Juwel Noa Essengue, der sich nach seinen Ballgewinnen anschließend mit Punkte belohnte. Trotz eines zweistelligen Vorsprungs kam Hektik auf, davon profitierten die NINERS. Drei Minuten vor Ende trennten beide Teams nur einen Punkt und das Momentum drohte zu kippen. Aber das Trio um Saraf, Plummer und Essengue hatten die passende Antwort parat -- Essengue traf nach Zuspiel von Plummer den wichtigen Dreier aus der Ecke und sorgte für die Entscheidung.
Orange Mixed-Zone
Headcoach Ty Harrelson: „Es ist nie leicht in Chemnitz zu spielen -- einerseits macht die Atmosphäre Spaß aber andererseits ist es eine Herausforderung hier zu bestehen. Ich bin sehr stolz auf das Team, dass es hier den ersten Sieg einfahren konnten. Wie bereits in der Vorbereitung hatten wir auch heute allen voran in der Anfangsphase zu viele Ballverluste. In der zweiten Hälfte haben wir dann besser auf den Ball aufgepasst und uns somit bessere Chancen in der Offensive kreiert. Am Ende des Tages waren unsere jungen Spieler bereit Verantwortung zu übernehmen und haben eine Top-Leistung gezeigt.